„Internet der Dinge“
Ladenburg startet in die digitale Zukunft
Ladenburg. Seit kurzem melden in Ladenburg 34 Sensoren dem Ordnungsamt, welche Parkplätze am Domhofplatz, in der Kirchenstraße und am Marktplatz belegt oder welche Feuerwehrzufahrten zugeparkt sind. Und das ist nur eine der vielen Anwendungen, die den Mitarbeiter*innen der Stadt Ladenburg das Leben erleichtern. Den Aufbau dieser digitalen Infrastruktur hat die Netze BW GmbH durchgeführt. „Das Internet der Dinge hat in unserer Stadt Einzug gehalten. Das bietet uns ganz neue Möglichkeiten, unsere Einrichtungen komfortabel zu kontrollieren und zu steuern“, freut sich Bürgermeister Stefan Schmutz.
„Die Digitalisierung der Kommune bringt nicht nur Erleichterungen bei einer Vielzahl von Vorgängen mit sich, es lassen sich auch viele Einsparpotenziale erkennen“, bestätigt Andreas Stampfer, Kommunalberater der Netze BW. Bei Bedarf kann die Stadt Ladenburg weitere Anwendungen problemlos ergänzen. Bei der Auswahl und dem Einbau geeigneter Sensoren beraten und unterstützen wir gerne.“
Grundlage der neuen Technik ist das LoRaWAN-Funknetz. Die Funkantennen hat die Netze BW bereits 2021 in Ladenburg aufgebaut. Die Abkürzung LoRaWAN steht dabei für „Long Range Wide Area Network“ und bezeichnet ein großflächiges Netzwerk. Es ist eine robuste und leicht zu handhabende Technik für die drahtlose Übermittlung einfacher Daten mit sehr großer Reichweite. Durch den geringen Energieverbrauch ist auch die Strahlung minimal.
Nun hat das Projektteam von „diginamic“, das im Bereich Zusatzleistungen beim Messstellenbetrieb der Netze BW angesiedelt ist, auch die von der Stadt gewünschten Sensoren verbaut. Diese übermitteln die erfassten Daten von den zu überwachenden Einrichtungen und Standorten an das sogenannte „diginamic“-Portal. Dort werden sie aufbereitet, visualisiert und stehen der Kommune zur weiteren Verwendung bereit.
Neben den Sensoren zur Parkraumüberwachung messen in Ladenburg weitere Sensoren die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den CO2-Gehalt der Luft im Lobdengau-Museum sowie die Temperatur im kritischen Dach der Lobdengauhalle. Auch zur Füllstands-Überwachung von Öltanks und zur Zustandserfassung von Türen im Römerstadion und dem Wasserturm wurden Sensoren installiert. Das begrüßt Maximilian Bauer von der Fachstelle Digitalisierung der Stadt Ladenburg sehr: „Die digitale Sensorik der Netze BW hilft uns Ressourcen effizient zu nutzen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. So mussten zum Beispiel in der Vergangenheit die verantwortlichen Mitarbeiter*innen Heizöl für städtische Liegenschaften rechtzeitig prüfen und nachbestellen. Ab sofort werden sie einfach per Push-Benachrichtigung informiert, sollte sich der Füllstand dem Ende zuneigen – und können direkt nachbestellen.“
Die Netze BW will Kommunen in Baden-Württemberg Optionen zur Nutzung des „Internet der Dinge“ eröffnen. Die Sparte Dienstleistungen baut dazu im Netzgebiet der EnBW-Tochter ein LoRaWAN-Funknetz auf. Die zweite Komponente ist die “diginamic„-Sensortechnik. Damit kann jede Kommune im Rahmen des IoT (Internet of Things, also das „Internet der Dinge“) individuell angepasst an ihre Bedürfnisse, eine fast unendliche Reihe möglicher Anwendungsfälle umsetzen. Neben der Überwachung von Verkehrsdaten, Erfassung von Klimadaten, Zustandsüberwachung von Fenstern, Türen, Feuerwehrzufahrten oder Füllständen von Öltanks können zum Beispiel auch Zählerstände von Wasserzählern per Funk ausgelesen werden. Mit den passenden Sensoren sind darüber hinaus noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten realisierbar. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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