Wirtschaftlich und klimafreundlich heizen: Kaltes Nahwärmenetz für Pfalzakademie
Lambrecht. Für die Pfalzakademie in Lambrecht soll ein kaltes Nahwärmenetz errichtet und die Wärmeversorgung der Gebäude der Bildungsstätte und der Verwaltung des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen umgestellt werden. Dies hat der Bezirksausschuss unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Hans-Ulrich Ihlenfeld einstimmig beschlossen und ein Ingenieurbüro für die Planungsleistungen beauftragt. Die Gesamtmaßnahme wird rund eine halbe Million Euro beanspruchen und soll in den nächsten beiden Jahren umgesetzt werden.
Die Heizungsanlage der Pfalzakademie in Lambrecht ist mit ihren vor mehr als 20 Jahren eingebauten Gaskesseln veraltet und muss erneuert werden. Für eine Umstellung der Wärmeversorgung, die zukünftig wirtschaftlich und klimafreundlich betrieben werden soll, wurde 2024 eine Machbarkeitsstudie erstellt, die verschiedene Varianten im Vollkostenvergleich (Investitionskosten, Kapitalkosten und Betriebskosten) gegenübergestellt: Dabei schnitt das kalte Nahwärmenetz mit Beistellwärmepumpen (Nutzung von oberflächennaher Geothermie) gegenüber einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Biomasseheizung (Hackschnitzel/Pellets) am besten ab. Mittelfristig, ab einer Betriebszeit von neun Jahren, erweist sich das kalte Nahwärmenetz als die wirtschaftlichste Variante. Die Planungsleistungen umfassen nun die Planung des kalten Nahwärmenetzes (Sondenfeld und Leitungsnetz), der Errichtung und Einbindung von Sole-Wärmepumpen in das Heizungssystem sowie der Nachrüstung der Wärmeverteilung (Flächenheizungen und Regelung). Kalte Nahwärmenetze arbeiten mit deutlich niedrigeren Übertragungstemperaturen unter 30 Grad Celsius, weshalb die Rohre keine Wärmedämmung benötigen und keine oder nur geringe Wärmeverluste bei der Übertragung auftreten. Sie bieten zudem den Vorteil, dass sie im Sommer auch kostengünstig zur Raumkühlung beitragen.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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