Konzerte in der Martinskirche
44. Musikwochen in Leinsweiler
Leinsweiler. Bald ist es wieder soweit und die Kirchengemeinde Leinsweiler lädt zu ihren diesjährigen Konzerten in die Martinskirche ein. Ein abwechslungsreiches Programm erwartet die Musikfreunde auch diesmal, und wie immer ist der Eintritt frei und die Gemeinde bittet um Spenden für die Künstler. Alle Konzerte beginnen um 18 Uhr.
Ins Leben gerufen wurde diese Konzertreihe von dem damaligen Landeskirchenmusikdirektor der Pfälzischen Landeskirche Professor Heinz Markus Göttsche, der Erlös dieser Konzerte bildete damals einen wichtigen Beitrag zum Kauf der 1982 in der Martinskirche eingebauten Klais-Orgel. Auch wenn der ursprüngliche Anlass der Konzerte heute nicht mehr besteht, veranstaltet die Kirchengemeinde Leinsweiler jedes Jahr im Herbst weiterhin diese mehrteilige Konzertreihe. Hinzugekommen sind die „Leinsweiler Frühjahrskonzerte“ des Vereins Kultur und Kunst Leinsweiler e.V. und im Jahresverlauf immer wieder weitere Konzerte. All dies hat die Martinskirche in Leinsweiler als Veranstaltungsort für vielfältige, hochwertige Konzerte bekannt gemacht.
Konzert am Samstag, 21. September
Das Ensemble L'Essenza liebt besonders die Musik des frühen 17. Jahrhunderts. In dieser Zeit ist nicht nur die Entwicklung der Oper, sondern auch die der Solosonaten für Violine interessant und vielfältig. Am meisten interessiert die Musiker
das Repertoire von Komponisten, die nicht den üblichen Pfaden folgten, sondern sich experimentierfreudig auf spannende neue Abenteuer einließen. Das Programm beleuchtet ein buntes Panorama dieses Repertoires, von den kühnen Freiheiten Merulas bis zu den einzigartigen Sonaten von Biber. Letzterer hat wie kaum einer vor ihm die Möglichkeiten der Violine durch mehrstimmiges Spiel auf einem Instrument, Skordatur und hohes Lagenspiel in einer höchst kreativen, ausdrucksstarken und persönlichen Weise ausschöpft.
Konzert am Sonntag, 22. September
Zum wiederholten Male kehrt der Pianist und an der Musikschule Haßloch lehrende Klavierpädagoge Andreas Reichel mit sieben ausgewählten jugendlichen und erwachsenen Schülern zurück in die Martinskirche. Die Zuhörer erwartet ein facettenreiches Programm mit Preisträgern unter anderem vom Wettbewerb Jugend Musiziert und Nachwuchstalenten: Jonathan Großhans, Mika Heck, Regina Klehr, Laura Leiskau, Elena Mastrorocco , Ulf Rauska und Yongkai Rittmann-Li.
Konzert am Samstag, 28. September
Heike Schäfer, Kontrabass, und Stefan Kägi, Klavier, interpretieren die Musik auf ihre eigene Art und Weise: "Der Musik ist das Ungreifbare stets eingeschrieben. In ihr erkunden wir das Unbekannte und überschreiten Grenzen. Neue Denkräume und Horizonte werden erschlossen - vielfältige, verbindende Erfahrungen zwischen Menschen ermöglicht. Diese weißen Flecken, diese Terrae incognitae, die in der Musik erfahrbar werden, versuchen wir durch Gedichte zu fassen, die wir den Klängen voranstellen."
Konzert am Sonntag, 29. September
Die neun deutschen Arien (HWV 202-210) für Singstimme, ein Melodieinstrument und Basso continuo gehören zu den wenigen Kompositionen Georg Friedrich Händels über deutsche Texte. Die Arien stammen aus der Gedichtsammlung "Irdisches Vergnügen in Gott" des Hamburger Dichters Barthold Heinrich Brockes (1680-1747). Hier werden die Schönheiten der Natur und ihre Wirkung auf den Menschen als Ausdruck der Vollkommenheit von Gottes Schöpfung besungen. Franziska Hauptmann, Sopran, Alyssa Knoll, Violine, und Wolfram Müller, Klavier, bestreiten das Konzert.
Konzert am Freitag, 4. Oktober
Neben ihrem letztjährigen weltlichen Programm rund um Nacht und Liebe mit dem Titel „Die Drei Wundermädel“ widmen sich die Wundermädel und ihr Pianist am 4. Oktober mit Esprit, Expertise und Passion einem bunten geistlichen Programm
mit Werken unterschiedlicher Besetzung (Solo, Duett, Terzett) von Bach bis Chilcott. Die drei Wundermädel sind: Barbara Unseld, Sopran, Kirstin Dell, Mezzosopran, Eva Braunste, Alt, sowie Hans Jochen Braunstein als Pianist und "Spiritus Rector".
Konzert am Samstag, 12. Oktober
Schumann trifft auf Schubert: Robert Schumann und Franz Schubert, beides Komponisten der Romantik setzten sich intensiv mit Texten von Heinrich Heine auseinander. Der Lieder-Zyklus „Dichterliebe“, den Schumann 1840 komponierte, entstand kurz vor seiner Heirat mit Clara Wieck. Schuberts letztes Schaffenswerk, das als Schwanengesang bezeichnet wird, wurde posthum 1829 veröffentlicht. In dieser Sammlung fasste er in 14 Liedern zusammen, was er bis dahin in seinen früheren Liederzyklen geschaffen hatte: Von der unglücklichen Liebe in der „Schönen Müllerin“ oder von der Suche nach dem Sinn des Lebens in der Natur in der „Winterreise. Im „Schwanengesang“ wird der Zuhörer dann zum Nachdenken über das Leben und den Tod angeregt. Mitwirkende sind Achim Silbernagel, Tenor, und Andreas Reichel, Klavier.
Konzert am Freitag, 18. Oktober
Unter dem Titel „Barock und Wege zur Klassik“ kommen wenig bekannte Trio-Sonaten für zwei Oboen und Basso Continuo von Johann Friedrich Fasch, Georg Friedrich Händel und Jan Dismas Zelenka zu Gehör. Orgelwerke von Carl Philipp Emanuel Bach, Wilhelm Friedemann Bach und Ludwig van Beethoven öffnen das Programm zur Klassik. An den Oboen spielen Barbara Obert und Susanne Roth-Schmidt. Martin Schreiner spielt an der Orgel.
Konzert am 19. Oktober
Die Faszination der romantischen Dichter und Komponisten für den Wald und seine realen und fiktiven Bewohner wie Feen, Waldgeister und Kobolde werden von Ilse Berner, Sopran, und Christoph Berner, Klavier, in ihrem Programm „Waldszenen“ aufgegriffen und interpretiert. Lieder von Franz Schubert, Clara Schumann und Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms, die die vielfältigen Natureindrücke beim Aufenthalt im Wald schildern, werden mit Robert Schumanns Klavierzyklus „Waldszenen“ op.82 verknüpft.
Konzert am Sonntag, 20. Oktober
Die Klais-Orgel, Anlass für diese Konzertreihe, wird am letzten Konzerttag von Rudolf Peter gespielt. Unter dem Titel „Ah, vous dirai-je, maman“ interpretiert er Werke von Georg Muffat, Christian Heinrich Rinck, Justin Heinrich Knecht, Josef Gabriel Rheinberger und Niels Wilhelm Gade. Namensgeber des Konzertes ist eine Variation von Christian Heinrich Rinck über eine französische Liebeslied-Weise, die heute allerdings in Deutschland unter einem weihnachtlichen Titel bekannt ist.
Weitere Informationen
Mehr Infos finden sich online unter www.leinsweiler.de/einblicke/aktuelles/. red
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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