Max Slevogt: Maler der Südpfalz
Leinsweiler. Max Slevogt gehört zu den bedeutendsten Vertretern des Deutschen Impressionismus. Keiner prägte das Bild der Südpfalz mehr als er. Seit der Kindheit ist er der Region verbunden.
Schnell huscht der Pinsel über die Leinwand, immer wieder mischt er die Farben auf der Palette in routinierter Bewegung neu und innerhalb von Minuten sind die Strukturen zu erkennen. Max Slevogt, der 1868 geboren wurde und das Bild der Landschaft der Südpfalz wie kein anderer geprägt hat, war ein Schnellmaler. Für ein gutes Bild brauche er nur so lange wie für eine Zigarre, habe Slevogt einmal gesagt, berichtet Karoline Feulner, Leiterin der Abteilung Gemälde und Skulpturen, Kuratorin der Max Slevogt-Galerie auf Schloss Villa Ludwigshöhe sowie Direktion Landesmuseum Mainz.
In Landshut geboren, lernte Slevogt die Südpfalz schon in der Kindheit bei Besuchen von Verwandten kennen. Dort lernte er auch 1898 Antonie (Nini) Finkler aus Godramstein kennen, die er 1898 heiratete. Zunächst aber studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München, unternahm Studienreisen nach Italien und Paris. Er malte klassisch im Atelier im Stile eines Rembrandts. Erst der Kontakt zu seinem Kunsthändler Paul Cassirer brachte ihm zum Impressionismus. Cassirer schickte ihn erneut nach Paris. „Das war wohl eine Offenbarung für Slevogt“, sagt Feulner. Fortan geht er zum Malen raus in die Natur. Von den Landschaftsbildern gibt es keinerlei Skizzen, sagt Feulner, Slevogt malt seine Eindrücke sofort auf die Leinwand. Mit dem großformatigen Bild „Sommermorgen“ oder „Frau mit Sonnenschirm“ aus dem Jahr 1901 hat er seinen Durchbruch auf der Ausstellung der Berliner Secession. Seinem nun entwickelten Stil bleibt er bis zum Schluss treu, so Feulner.
Ab dieser Zeit ließ er sich dauerhaft in der Südpfalz und gleichzeitig in Berlin nieder. Die Sommermonate bis in den Herbst verbringt er in der Pfalz, wo etliche Bilder entstehen. Den heutigen Slevogthof, das Herrenhaus Neukastel oberhalb von Leinsweiler, in dem seine Frau aufgewachsen ist, ersteigert er 1914.
Neben den beiden anderen großen Vertretern des Deutschen Impressionismus, Lovis Corinth und vor allem Max Liebermann, fällt Slevogt in der Bekanntheit etwas ab. „Er war wohl nicht so geschickt in der Selbstvermarktung“, sagt Feulner. Neben den Bildern auf der Leinwand illustrierte Slevogt zahlreiche Bücher wie etwa den Lederstrumpf, entwarf Sammelbilder für den Kölner Schokoladen-Hersteller Stollwerk sowie Bühnenbilder und Kostüme für Theaterstücke und Opern. Er starb 1932 auf Neukastel.
Als das Land 1971 den 121 Bilder umfassenden Nachlass des Künstlers erwarb – unter anderem den „Sommermorgen“ –, benötigte es einen Ausstellungsort. So wurde das Schloss Villa Ludwigshöhe erworben und dort die Slevogt-Galerie eingerichtet. Bis heute wird dort in wechselnden Ausstellungen eine Auswahl aus der mittlerweile auf rund 150 Bilder angewachsenen Sammlung gezeigt. Hinzugekommen ist 2014 außerdem der grafische Nachlass, der etwa 2000 teilweise unveröffentlichter Blätter und rund 4000 Druckgrafiken besteht. [rko]
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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