Mörzheim und Frederick (USA)
Großer Freund in Maryland

Winterabend, Mörzheim Dezember 2019 | Foto: Joachim Braun
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Mörzheim. Mörzheims Partnerstadt ist Frederick in den USA. Stadtgründer Thomas Schley wurde in Mörzheim geboren. Reger Austausch seit späten 1950er Jahren.

Der beschauliche Weinort Mörzheim pflegt eine Partnerschaft mit der Stadt Frederick in Maryland in den Vereinigten Staaten von Amerika – eine 1.100-Seelen-Gemeinde in der Pfalz und die mit 65.000 Einwohnern immerhin zweitgrößte Stadt des US-Bundesstaates. Der Grund dafür liegt in der Gründung der Stadt durch den in Mörzheim geborenen Johann Thomas Schley vor 275 Jahren. „Wenn uns Corona nicht in die Quere gekommen wäre, hätten wir Frederick zum 275. Jubiläum in diesem Jahr besucht“, sagt die Ortsvorsteherin von Mörzheim Dorothea Müller.
Am 31. August 1712 wurde Schley in Mörzheim geboren und wurde Lehrer in dem Pfälzer Ort, wie Heinrich Sternberger in seiner Dorfchronik berichtet. Warum genau er 1736 ausgewandert ist, bleibt unbekannt. Jedenfalls fährt er den Rhein hinunter nach Holland, um weiter in die Neue Welt zu reisen. Dort führt er rund 100 Familien aus Deutschland, der Schweiz und Hugenotten aus Frankreich nach Maryland und gründet dort die Siedlung Frederick. Auch die dortige „Evangelical Reformed Church“ geht auf ihn zurück und wird noch heute Schley-Kirche genannt.
Mit der Geschichte seiner Stadt hatte sich Edward S. Delaplaine, Oberrichter in Frederick, anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Stadt beschäftigt und festgestellt, dass es einer seiner Vorfahren war, der die Stadt gegründet hat. Nun wollte er mehr über seinen Vorfahren Thomas Schley und seine alte Heimat erfahren, beauftragte Siegfried Goetze aus Monrovia in Kalifornien auf seiner Deutschlandreise, mehr in Erfahrung zu bringen. Er stieß auf die Heimatstelle in Kaiserslautern, die ihn auf die Spur nach Mörzheim brachte. So berichtet Sternberger in der Dorfchronik. Bei Goetzes Besuch in Mörzheim am 2. Februar 1959 sei die Partnerschaft von Mörzheim und Frederick beschlossen worden.
Zunächst war das Verhältnis wohl aus finanziellen Gründen etwas einseitig: Immer wieder erhielt Mörzheim Besuch aus Frederick, sagt Müller. Wobei mittlerweile auch einige Delegationen in die USA gereist sind. Zuletzt ermöglichte das Deutsch-Amerikanische Partnerschaftskomitee in Frederick vor zwei Jahren einem 18-jährigen Schüler eine Reise nach Mörzheim, wo er bei einer Gastfamilie wohnte. „Das ist die Zukunft“, findet Müller. Sie hofft, dass das Stadtjubiläum und der Besuch im nächsten Jahr nachgeholt werden kann. [rko]

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