ÖGW-Förderschule
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig besucht Landstuhl

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig war am Montag, 25. November, zu Gast in der Förderschule in Landstuhl. | Foto: Friederike Jung
  • Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig war am Montag, 25. November, zu Gast in der Förderschule in Landstuhl.
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Landstuhl. „Gut miteinander leben: Einsatz zeigen. Wert Schätzen“ – unter dieser Überschrift haben die Landesregierung Rheinland-Pfalz und die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz e.V. eine gemeinsame Kampagne gestartet. Sie soll verdeutlichen, dass beide für einen handlungsfähigen und modernen Sozialstaat eintreten, dessen Basis die Demokratie ist. Im Rahmen der Aktionswoche besuchen Mitglieder der Landesregierung mit Vertretenden der LIGA vom 19. bis 28. November diverse Einrichtungen der freien Wohlfahrtspfleger.

Von Friederike Jung

So war Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am 25. November zu Gast in der Förderschule mit den Schwerpunkten motorische und ganzheitliche Entwicklung des Ökumenischen Gemeinschaftswerks (ÖGW) Pfalz in Landstuhl. Begleitet wurde sie von Barbara Aßmann, Direktorin des Caritas Verbandes für die Diözese Speyer, der mit der evangelischen Heimstiftung Pfalz Träger des Gemeinschaftswerks ist und als Wohlfahrtsverband der LIGA angehört.

„Die Herausforderungen sind groß. Umso wichtiger ist es, sich über die breiten Felder zu informieren, um die Hilfsangebote in die Zukunft zu führen. Was kann sich dazu besser eignen, als Gespräche mit den Zuständigen“, sagte Barbara Aßmann nach der Begrüßung durch Dr. Walter Steinmetz, Geschäftsführer des ÖGW.

„Die Kampagne soll die gute Zusammenarbeit der Landesregierung mit den Mitgliedern der LIGA nach außen hin zeigen“, erklärte Stefanie Hubig. „Die Frage des sozialen Zusammenhalts darf auch in schwierigen Zeiten nicht in den Hintergrund treten. Unser Ziel ist es, auch für die Schwächsten da zu sein, damit sie ein gutes Leben führen können. Dazu brauchen wir erfahrene Experten, die entsprechende Werte verkörpern.“ Die Ministerin versicherte, sich dafür einzusetzen, dass beeinträchtigte Menschen in der Mitte der Gesellschaft bleiben.

Um sich ein Bild von der Arbeit in der Förderschule zu machen, die verpflichtende Ganztagsschule ist und 27 Klassen mit 216 Kindern umfasst, besuchte sie zwei erste Klassen. „In meiner Klasse sind hauptsächlich Kinder mit motorischem Förderschwerpunkt, vier von den insgesamt neun Kindern liegen im Bildungsbereich Grundschule und schaffen hoffentlich die Berufsreife“, erklärte Klassenlehrerin Isabelle Schicker. „Wir schauen jeden Morgen, wo ein Kind steht und holen es da ab. Den ganzheitlichen Ansatz verfolgend, bekommt jedes Kind von der Lehrkraft und pädagogischen Fachkräften die Unterstützung, die es braucht“, ergänzte Schulleiterin Sonja Rolf.

In der nächsten Klasse erwarteten die Ministerin acht Kinder mit komplexen Beeinträchtigungen, motorisch, kognitiv und sprachlich. Entsprechend groß sei der Unterstützungsbedarf, so die Klassenlehrerin und stellvertretende Schulleiterin Anne Trinkaus. „Sie brauchen selbst für Alltagsverrichtungen Hilfe. Die Tage sind strukturiert, das gibt den Kindern Sicherheit. Jeder Tag beginnt mit einem Morgenritual, hat eine andere Farbe sowie einen bestimmten Duft. Der Montag etwa ist gelb und riecht nach Zitrone.“ Auch hier ging die Ministerin auf die Kinder zu, suchte das Gespräch mit der Lehrerin und den pädagogischen Fachkräften und zeigte sich beeindruckt, dass mit allen Sinnen gearbeitet wird. „Sinnstiftendes Arbeiten ist uns wichtig. Dabei richten wir uns auch nach den Jahreszeiten. Deshalb geht es heute ums Plätzchenbacken“, sagte Schulleiterin Rolf.

Diesem Einblick in die Arbeit der Förderschule folgte eine abschließende Gesprächs- und Austauschrunde mit Akteuren der Schule. Dabei wurde deutlich, dass viele über ihren Aufgabenbereich hinaus gefordert sind. „Die Pflege, für die wir eigentlich nicht zuständig sind, spielt eine große Rolle. Aber Lernen ist erst möglich, wenn die Grundbedürfnisse gestillt sind. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und erschwert es, die Förderziele zu erreichen“, führte Klassenlehrerin Isabelle Schicker ein Problem an. Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit den Eltern, diese gestalte sich aber teilweise schwierig. „Mal braucht man einen Dolmetscher und zwar jetzt, nicht erst in drei Wochen. Mal geht es darum, Unterstützung für Familien zu organisieren. Wir sind die Schnittstelle zwischen Pflege, Ärzten, Krankenhaus und ähnlichem. Das ist sehr zeitintensiv. Es braucht mehr kurze Wege und schnelle Hilfen.“

„Wir haben pädagogische Fachkräfte nachqualifiziert und versuchen, Personal zu generieren. Außerdem sehen wir die Wichtigkeit, Netzwerke im Sozialraum auszubauen, die verschiedenen Zuständigkeitssäulen zu verknüpfen und die Durchlässigkeit zu verbessern,“ sagte die Ministerin und ging auch auf den Hinweis ein, dass im Studium die Praxis zu kurz und die Spezifizierung zu spät komme. „Die Praxisanteile sollen ausgebaut werden. Allerdings können nicht alle Förderschwerpunkte im Studium abgebildet werden.“

Zum Schluss dankte Dr. Stefanie Hubig für den Einblick in den Alltag der Förderschule und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. „Die engagierte Arbeit des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz zeigt, wie wichtig eine wertschätzende und unterstützende Umgebung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen ist. In einer Zeit, in der soziale Herausforderungen zunehmen, ist es umso wichtiger, dass Landesregierung und LIGA gemeinsam für ein inklusives Bildungssystem eintreten. Schulen sollen einen Raum schaffen, in dem jedes Kind seine eigenen Stärken entwickeln kann. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass alle Kinder die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ihre Potenziale zu entfalten“, erklärte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und versicherte, die gewonnenen Impulse ernst und mit nach Mainz zu nehmen.

Autor:

Erik Stegner aus Landstuhl

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