Gesprengter Geldautomat in Hauptstuhl wird nicht ersetzt – Musikverein saniert Räume
Hauptstuhl. Ein Bild der Verwüstung bot sich am Morgen des 16. April in der Kaiserstraße in Hauptstuhl. Der Grund: Unbekannte hatten in der Nacht zuvor den Geldautomaten der Sparkasse Kaiserslautern gesprengt. An Geld sind die Täter nicht gekommen, aber der Schaden am Gebäude, dem Heim des Musikvereins Hauptstuhl, war groß. Nun steht es fest: Es wird dort keinen neuen Geldautomaten geben. Denn die Mitglieder des Musikvereins haben Angst, dass Kriminelle erneut ihr Gebäude aufsuchen. Laut Sparkasse Kaiserslautern wird es in Hauptstuhl künftig auch an anderer Stelle keinen Geldautomaten geben.
Von Cynthia Schröer
Die Sparkasse habe dem Wunsch des Musikvereins Hauptstuhl, aufgrund des Gefährdungspotentials dort keinen Geldautomaten mehr aufzustellen, entsprochen, teilt Sparkassensprecher Michael Pfleger auf Anfrage mit. Das Geldinstitut habe den Mietvertrag mit dem Musikverein auf dessen Wunsch vorzeitig aufgelöst. "Leider konnte in Hauptstuhl kein geeigneter Standort gefunden werden, sodass dieser Geldautomat entfällt. Hierzu wurden auch entsprechende Abstimmungsgespräche geführt", informiert Pfleger. In Hauptstuhl seien auch keine Geldautomaten anderer Anbieter vorhanden, sodass es keine Möglichkeit zu einer Kooperation mit anderen Banken gibt, bei der Sparkassenkunden deren Automaten mitbenutzen könnten. Pfleger verweist in diesem Zusammenhang die Kunden an die Geldautomaten der Sparkasse Kaiserslautern in den Nachbarorten Bruchmühlbach, Landstuhl und Hütschenhausen in unmittelbarer Nähe.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Bald können die Musiker ihr Vereinsheim wieder für Proben nutzen. Und wenn alles fertig ist, wird es sogar praktikabler als zuvor. Wie der Vorsitzende Markus Weiler mitteilt, befinde man sich derzeit im Wiederaufbau der Räumlichkeiten. Das Gebäude sei bereits komplett entkernt. Eigentlich sollte aktuell schon alles fertig sein, aber: "Die beauftragten Handwerksfirmen sind im Moment sehr ausgelastet", erklärt er. Das hänge auch mit dem Hochwasser in der Westpfalz Mitte Mai zusammen. Viele Handwerker würden dort noch immer für Reparaturen benötigt. Weiler hat Verständnis, dass Aufträge für Menschen in solchen Notsituationen zuerst bearbeitet werden, schließlich können die Musiker in Hauptstuhl in der Multifunktionshalle proben, bis ihr Vereinsheim wieder nutzbar ist.
In diesem werden die Decken, Wände und Böden komplett saniert, inklusive Elektroinstallation. Außerdem erhält das Gebäude eine neue Außenfassade, weil die alte aus Sandstein nach der Sprengung Risse aufwies. In diesem Zuge werden beide Rundbögen außen zugemauert. In einen wird ein Fenster installiert, in den anderen die Eingangstür. Der Eingangsbereich im Inneren wird zu einem kleinen Foyer mit Garderobe umgestaltet: "Der Bereich wird der Nutzung des Vereins angepasst", sagt Weiler. Die Kosten für alle Bauarbeiten übernehme die Versicherung. Sie liegen laut Weiler zwischen 60.000 und 70.000 Euro.
Wann die Musiker letztlich wieder in ihrem Vereinsheim proben können, steht noch nicht fest. "Hoffentlich bald", sagt Weiler.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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