Autogramme für FCK-Fans mit Handicap
Manchmal kommt es anders, als man denkt!
Landstuhl/Kaiserslautern. Manchmal kommt es anders als man denkt! „Probleme sind da, sie zu lösen“, so ein Fairplay-Organisator. Aber egal! Die Hauptsache, die 19. „Rolli-Autogrammstunde“, das Familientreffen der gehandicapten FCK-Fans, fand statt. Die leichten Verwirrungen im Vorfeld mit einem kurzfristigen Terminwechsel von Sonntag auf Samstag versanken spätestens mit dem Eintreffen der FCK-Spieler im Meer der Vergessenheit. Auch die ungewöhnliche Zeit spielte keine Rolle mehr. Rund 200 begeistere FCK-Anhänger mit Handicap fanden sich am 9. November 2024 um 17 Uhr in der Fanhalle Nord des Fritz-Walter-Stadions ein. Sie begrüßten die Profis, Trainer und das Betreuerteam mit einem ohrenbetäubenden Jubelsturm!
Gespräche, Autogramme und Selfies
Und ihre hochgeschraubten Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Gespräche, Autogramme und Selfies nach Belieben - wann hat ein Fußballfan schon mal die Möglichkeit, sich mit seinen Idolen derart nach Herzenslust auszutauschen? Ihnen so brutal nah zu sein? Die „Rolli-Autogrammstunde“ macht’s möglich! Der Tag wird seit 19 Jahren vom FCK Fanclub Fairplay aus Landstuhl in enger Zusammenarbeit mit dem 1. FC Kaiserslautern organisiert. Gibt’s eigentlich vergleichbares bei anderen Vereinen?
FCK-Profis kümmern sich liebevoll um Fans
Genau dieses ungezwungene Miteinander sieht das Konzept vor - keine Barrieren, keine trennenden Tische und keine Absperrungen sollen das Zusammensein stören. Fans mit Handicap und Profis verschmelzen jedes Mal zu einem kunterbunten Sammelsurium der Begeisterung und Freude. Voraussetzung dafür ist aber auch die Offenheit und Herzlichkeit der Spieler. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, mit welcher Empathie die Fußballer diesen besonderen Termin wahrnehmen. Das sind ja alle noch relativ junge Burschen. Die zweifellos auch für sich persönlich von diesem Zusammensein viel mitnehmen, wie etliche Spieler berichteten.
Ebenso erfreulich, dass keine langen Reden den Start der Veranstaltung unnötig hinauszögerten. Ein Fairplay-Vorstandsmitglied und FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen richteten einige kurze Begrüßungsworte an alle und dann konnte es nach dem obligatorischen Gruppenbild schon losgehen.
Zahlreiche Fairplay-Helfer im Einsatz
Voraussetzung zum Gelingen dieses herzlichen Miteinanders ist allerdings auch der unverzichtbare Einsatz zahlreicher Fairplay-Helfer. Ebenfalls herauszuheben ist die hervorragende Zusammenarbeit mit der FCK-Fanbetreuung (Clara Liell & Marcel Sander) sowie mit allen involvierten Abteilungen des Vereins. Beobachteten die Ehrengäste Ottmar Frenger, Markus Endlich und Dr. Markus Merk das Geschehen interessiert, so schauten die beiden ebenfalls ehrenamtlich tätigen Ordner Günter Heitzmann und Waldemar Reule unauffällig, aber gewissenhaft nach dem Rechten. Damit die Medien, vertreten durch die Rheinpfalz, das Südwest-Fernsehen, das Wochenblatt und die FCK-Presseabteilung viele positive Eindrücke in ihre Berichterstattung einbringen konnten.
Dazu gehörte auch der „Spendenball“. Stadion-Panorama-Fotos, FCK-Bücher (2010er Aufstieg) und einige Fanclub-Magazine) lagen zum Mitnehmen gegen einen selbst zu bestimmenden Obolus aus. Dadurch durfte sich das Fairplay „Rollstuhl-Sonderkonto“ über einen schönen Betrag freuen. Gut gelaufen ist auch der erstmalige Einsatz von „Betzi“ – das FCK-Maskottchen kam bei den Teilnehmern bestens an.
Nachdem alle Wünsche der Fans erfüllt, alle Softgetränke getrunken und die Brezeln verzehrt waren, machten sich durchweg glückliche Menschen auf den Heimweg. In der Gewissheit, eine schöne Zeit im Kreise ihres Herzensvereins verbracht zu haben. Und auch mit einer gewissen Portion Stolz, Fan von so einer einfühlsamen Mannschaft zu sein! Dafür nimmt man gerne in Kauf, wenn es manchmal anders kommt als man denkt. eh
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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