Mattia De Fazio ist neuer Stadtbürgermeister von Landstuhl
Landstuhl. Um 22 Uhr am Wahlsonntag stand es fest: Mattia De Fazio ist neuer Stadtbürgermeister der Sickingenstadt Landstuhl. Mit 70,4 Prozent hat sich der Christdemokrat gegen seinen parteilosen Mitbewerber Markus Göttel durchgesetzt. De Fazio hat einen zweiten Grund zu feiern: Die CDU hat nach dieser Wahl im Stadtrat die absolute Mehrheit. Doch er will die übrigen Parteien bei den Entscheidungen im Rat miteinbeziehen, sagt er. Göttel, der mit der FWG in den Stadtrat einziehen wird, hat schon Strategien, falls De Fazio sein Wort nicht hält.
Von Cynthia Schröer
"Wir sind überglücklich", freut sich De Fazio – auch, weil die CDU im Stadtrat nun 14 von 24 Sitzen innehat. Zuvor waren es nur zwölf. "Dass wir uns einen solchen Vertrauensvorschuss erarbeiten konnten, ist sehr berührend." Zwar könnten die Christdemokraten mit dieser absoluten Mehrheit im Stadtrat mehr durchsetzen, aber ihm sei auch die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien wichtig, betont De Fazio. Auch die Bürger will er künftig mehr in die Stadtpolitik einbinden und sie besser informieren, denn: "Die Stimmung in der Stadt ist schlecht. Die Bürger haben ihr Vertrauen in die Politik verloren." Dieser Politikverdrossenheit will er mit mehr Transparenz begegnen.
Markus Göttel hofft, dass De Fazio sein Wort hält, sagt er. Göttel wird auf einem der fünf Sitze der FWG im Stadtrat Platz nehmen. Er geht davon aus, dass die FWG, die FDP, die einen Sitz hat, und die SPD mit ihren vier Sitzen künftig enger zusammenrücken, auch wenn sie selbst im Verbund keine Mehrheit erreichen. "Meines Feindes Feind ist mein Freund" laute die Devise. "So können wir auch als Minderheit etwas bewegen. Immerhin gibt es auch Aktionen, die man parallel laufen lassen kann", sagt Göttel. Mit seinem Wahlergebnis von knapp 30 Prozent sei er zufrieden, auch wenn er sich mehr gewünscht hätte. "Aus dem Stand heraus ist das ein sehr gutes Ergebnis."
Für Landstuhler Sozialdemokraten endet eine Ära
In Landstuhl lag die Wahlbeteiligung für die Wahl des Stadtbürgermeisters 57,8 Prozent, bei der Stadtratswahl bei 57,4 Prozent.
Für De Fazios Amtseinführung hat der amtierende Stadtbürgermeister Ralf Hersina (SPD) den 27. August anvisiert. Mit dem Ende von Hersinas zweiter Amtszeit endet auch eine Ära für die Sozialdemokraten in der Sickingenstadt. Immerhin war Hersina der erste Genosse, der in Landstuhl seit 2014 als Nachfolger des langjährigen CDU-Bürgermeisters Klaus Grumer die Bürgermeisterkette tragen durfte. Doch der pensionierte Berufssoldat wollte nicht für eine dritte Amtszeit antreten. Das hat auch mit den Mehrheitsverhältnissen im Stadtrat zu tun, da die CDU die meisten Sitze innehat.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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