Schwanger, was nun? Beratungsstelle des SkF Landstuhl hilft Schwangeren und Familien bei Ängsten und Nöten

Sozialpädagogin Nina Lambrecht und Beratungsstellenleiterin Kerstin Ecker freuen sich, als ihnen Kinderkrankenschwester Danielle Kunze und Stationsleiterin Sabine van Riel vom Nardini-Klinikum die Beistellbetten für Neugeborene übergeben (von links) | Foto: Cynthia Schröer
  • Sozialpädagogin Nina Lambrecht und Beratungsstellenleiterin Kerstin Ecker freuen sich, als ihnen Kinderkrankenschwester Danielle Kunze und Stationsleiterin Sabine van Riel vom Nardini-Klinikum die Beistellbetten für Neugeborene übergeben (von links)
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Landstuhl. Eine Schwangerschaft kann eine wundervolle Phase im Leben einer Frau sein. Doch für manche ist sie auch mit vielen Herausforderungen, Unsicherheiten und Ängsten verbunden. "Werde ich eine gute Mutter?" "Wie soll ich das finanziell alles schaffen?" Solche und viele andere Fragen treiben nicht nur werdende Mütter um, sie belasten auch ihre Familienmitglieder. In solchen Situationen finden Hilfesuchende bei der Schwangeren- und Familienberatungsstelle des SkF Landstuhl in Landstuhl Rat und Unterstützung. Mit einem bestimmten Problem kommen besonders viele zu den Sozialpädagoginnen.

Von Cynthia Schröer
 
So zahlreich wie die Menschen sind, die bei der Beratungsstelle Hilfe suchen, so vielfältig sind auch die Probleme, die die fünf ehrenamtlich und drei hauptamtlich tätigen Frauen dort lösen müssen. "Zu uns kommen Frauen mit finanziellen Problemen, Schwierigkeiten in der Partnerschaft oder wegen beruflicher Unsicherheit, wenn zum Beispiel ihr Zeitarbeitsvertrag wegen der Schwangerschaft nicht verlängert wird", erklärt Kerstin Ecker, die Leiterin der Beratungsstelle.
Für die Themen rund um die Geburt vermittelt das Team auch Hebammen. "Die sind sehr wichtig. Sie leisten Aufklärung im medizinischen Bereich zur Geburt, planen diese und übernehmen mit Hausbesuchen die Nachsorge", ergänzt Sabine van Riel. Sie leitet die Station für Geburtshilfe im Nardini-Klinikum St. Johannis Landstuhl und kennt die Schwangerschaftsberaterinnen durchaus gut, denn schon seit 2000  gehen sie dort regelmäßig ein und aus.
Einmal pro Woche kommt Nina Lambrecht auf die Entbindungsstation und stattet jeder Patientin dort einen Besuch ab. Sie erkundigt sich nach den Sorgen und Nöten jeder Einzelnen und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. "Nach einem Kaiserschnitt verlassen Frauen häufig schon nach vier Tagen das Krankenhaus. Aber sie wissen nicht, wie sie an eine Haushaltshilfe oder andere Unterstützung im Alltag kommen", nennt Lambrecht ein Beispiel aus ihrer Arbeit. 

Kreißsaalbesichtigung gegen Panikattacken

"Wichtig ist, ihnen die Ängste zu nehmen", betont Ecker. Dafür ist die enge Zusammenarbeit mit der Klinik unerlässlich. "Mit einer Frau, die Panikattacken hatte, haben wir uns den Kreißsaal angeschaut. Sie konnte sich mit dem Personal dort und der Umgebung vertraut machen. Das hat sie beruhigt", erzählt die Beratungsstellenleiterin. "Je mehr man weiß, umso weniger Angst hat man vor dem Ungewissen."
Die Zusammenarbeit zwischen Beratungsstelle und Krankenhaus reicht noch viel weiter: Kürzlich hat das Klinikum elf Beistellbetten für Neugeborene an die Beratungsstelle des SkF gespendet, weil durch Fördergelder neue angeschafft wurden. In der Beratungsstelle sind die Betten heißbegehrt. "Die werden an Familien verteilt, die aus verschiedensten Gründen in einer finanziell prekären Lage sind."
Solche Familien können sich auch im SkF-Babyladen im Mehrgenerationenhaus in Ramstein mit gebrauchter Kinder- und Babyausstattung und Spielzeug eindecken. Parallel dazu können sie sich von einer Hebamme aus dem Nardini-Klinikum beraten lassen, die sich ehrenamtlich im Babyladen engagiert.

Viele brauchen Hilfe bei Bürokratie

"Wir sind der Seismograf der Gesellschaft", berichtet Ecker. "Alle sozialen Problemlagen und Konflikte, die in der Gesellschaft aufpoppen, landen auch bei uns." So half die Beratungsstelle seit 2015 vielen Ratsuchenden, die Probleme haben, weil sie die deutsche Sprache nicht beherrschen. 
Auch wüssten viele Frauen nicht, wo sie eine Geburtsurkunde beantragen müssen - und ohne die gibt es keinerlei Geld vom Amt. Und da geht es auch schon weiter: Stichwort Elterngeld. Der Antrag dafür ist mittlerweile von sechs auf stattliche 24 Seiten angewachsen, teilt Ecker mit. Damit seien viele überfordert.
"Viele leiden unter Druck, weil sie alles richtig machen wollen", merkt Stationsleiterin van Riel an.

Hilfe weit über Geburt hinaus

Vernetzung sei das A und O, sagt Sozialpädagogin Lambrecht. "Wir arbeiten auch mit dem Jugendamt zusammen, um bei Bedarf Maßnahmen in die Wege zu leiten", informiert Ecker. Auch vermittelt das Team des SkF Frauen nach der Geburt in Krabbel- und Stillgruppen oder auch ins Babyschwimmen. "Soziale Kontakte sind wichtig. Sie dürfen nicht nur im Internet stattfinden."

Kontakt
Schwangeren- und Familienberatungsstelle der SkF Landstuhl
Kirchenstraße 53
66849 Landstuhl
Telefon: 06371 2285
Mail: info@skf-landstuhl.de
Homepage: www.skf-landstuhl.de

Babyladen und Hebammensprechstunde
Mehrgenerationenhaus Ramstein
Landstuhler Straße 8a (hinter der katholischen Kirche)
66877 Ramstein-Miesenbach
Öffnungszeiten:
Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 10 bis 12 Uhr

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Autor:

Cynthia Schröer aus Landstuhl

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