Die 55. Burgspiele halten das Wetter zum Narren
Standing Ovations bei der Premiere zu „Der Hofnarr - de Becher met dem Fächer“

Wird Urlich seiner Rolle als König der Narren gerecht? | Foto: Walter
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  • Wird Urlich seiner Rolle als König der Narren gerecht?
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Landstuhl. „Is das Lewe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!“ Dieser Satz der jungen Burgspieler war am Sonntag auf der Burg Nanstein Programm. Die Darsteller und ihre Zuschauer trotzten dem trüben Himmel und dem Regen und wurden belohnt: Pünktlich zum Vorstellungsbeginn klarte es auf und „Der Hofnarr - de Becher met dem Fächer“ fand seine gelungene Premiere, die vom Publikum mit viel Applaus und Standing Ovations belohnt wurde.

Kaum war die Musik des Fanfarenzuges „Sickinger Herolde“, die die Burgspiele traditionell eröffnen, verklungen, stürmten sie auch schon auf die Bühne: die tapfere Mäd vum Pälzer Wald. In bester Robin-Hood-Manier stellen sie sich mit ihrer Anführerin, dem schwarzen Fuchs (Tanja Franz), Roderisch (Andreas Franz) und seiner Ritterbande entgegen. Diese haben die Königsfamilie ermordet und versuchen nun, ihre Macht zu festigen. Doch der Erbprinz hat überlebt und er hat Freunde...
Während Rabenhorscht (Markus Perisello) seinen Herrn und Meister Roderisch beseitigen will, ersinnen die cleveren Freiheitskämpferinnen mit Kommandantin Wally (Zoe Nicolai) eine List und aus dem gutmütigen Ulrich (Philip Nicolai/Frank Zimmer) wird Giacomo, der weltgewandte König der Narren und Narr der Könige. Während seines Abenteuers trifft er nicht nur auf die Hexe Griselda (Gina Vollmer) und die selbstbewusste Königstochter Hedwich (Selina Sutter), sondern auch auf den großen Krieger Sir Klemens von Owerumm (Thomas Arenz). So entfaltet sich unter der Regie von Frank Zimmer und Andreas Franz eine gelungene, kurzweilige und urkomische Handlung rund um Liebe, Magie und Missverständnisse, die mit vielen starken Frauenrollen, einem liebenswürdigen Helden, der nicht immer Herr seiner Sinne ist, und natürlich der einmaligen Burgkulisse überzeugt.
Dabei machen die Schauspieler auch vor den Reihen des Publikums nicht halt, was die Zuschauer und die Darsteller noch einmal auf eine sehr intensive Art und Weise zusammenrücken lässt und unter Beweis stellt, was die Burgspiele so besonders macht: Hinter der Erfolgsgeschichte, die nun schon seit 55 Jahren andauert und viel Fleiß und Disziplin verlangt, steht eine große Gemeinschaftsleistung.
Neben den Darstellern machen auch alle Beteiligten, die für die Kostüme, die Kulisse, die Technik, die Bewirtung und den Einlass sowie die Kasse verantwortlich sind, einen hervorragenden Job, damit die Zuschauer jedes Jahr eine einmalige Vorstellung erleben können. Hier wird generationsübergreifend und ehrenamtlich zusammen gearbeitet und so können die Nachwuchsburgspieler ihr Talent zeigen, während die erfahrenen Darsteller ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen.
Wie die Robin-Hood-Persiflage nun ausgeht und wer am Ende wen zum Narren hält, das erfährt man natürlich nur bei den kommenden Vorstellungen oder im Buch zum Stück von Frank Zimmer. Nur soviel sei bereits verraten: am Ende dürfen alle aus voller Kehle mitsingen: „Es Lewe kennt net schener sinn“. Diese Zeile aus dem Abschlusslied traf am Samstag auf jeden Fall zu, denn mit neuen Ideen, viel Energie und der besonderen Stimmung auf der abendlichen Landstuhler Burg war es ein toller Auftakt für eine hoffentlich erfolgreiche Burgspielsaison 2018. (sw)

Weitere Informationen zur Nanstein:

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Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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