Die Barock-Kreuze von Bann
Steinarbeiten zeugen von Vergangenheit der Gemeinde

Foto: Germann
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Von Arnold Germann

Bann. Dass die Gemeinde Bann schon seit Jahrhunderten eine aktive, katholisch-christlich geprägte Gemeinde ist, bezeugt nicht nur der immense Kirchbau der neugotischen Valentinuskirche, sondern auch die vielen Kreuze, die in und um Bann zu finden sind. Insgesamt kann man acht Kreuze, teils aus dem 18. Jahrhundert, teils aber auch aus der Neuzeit im Ortsbereich oder in der Umgebung sehen.

1. Barock-Kreuz auf dem Friedhof

Eines der ältesten und best erhaltenen Kreuze steht auf dem oberen Friedhof zwischen den Pfarrergräbern. Dieses alte Barock-Kreuz mit der Jahreszahl 1776stand ursprünglich auf dem alten Friedhof in der Ortsmitte, der sich rund um die aus dem 14.Jahrhundert stammende erste Valentinuskirche befand. Die uralte Wehrkirche stand dort, wo später das alte Schulhaus und heute das Gemeindehaus steht. Der Dorffriedhof, auf dem damals auch die Verstorbenen von Queidersbach beerdigt wurden, war von einer 3 m hohen Wehrmauer umgeben und bildete eine schöne Einheit mitten im Dorf. Nach dem Neubau und der Konsekration der jetzigen neugotischen Valentinuskirche im Jahre 1883 auf dem Hügel auf der gegenüberliegenden Seite wurde die alte, baufällig gewordene Valentinuskirche 1886 abgerissen und der Friedhof eingeebnet für den Neubau der Volkschule. Das alte Barock-Kreuz wurde abgebaut und nunmehr zum neuen Friedhof am südlichen Ortseingang ganz oben zwischen den Priestergräbern platziert. Dort überragt es den gesamten Friedhofsbereich und lädt mit seiner Inschrift aus dem Klagelied des Propheten Jeremias zum Verweilen oder Beten ein: „OH IHR ALLE, DIE AUF DEM WEG VORRÜBER GEHET, MERCKET UND SEHET, OB EIN SCHMERZ SEIE GLEICH WIE MEIN SCHMERZ - 1776“. Der gekreuzigte Jesus wird flankiert von zwei trauernden Frauenfiguren, wahrscheinlich seine Mutter Maria und Maria Magdalena. Der Totenkopf unter dem Kreuz symbolisiert den Sieg Jesu über den Tod hinaus.

2. Missionskreuz auf der Sandhohl

Am nördlichen Ortsausgang von Bann steht auf der rechten Seite ein altes barockes Steinkreuz auf einem Sockel. Nachforschungen haben ergeben, dass im Jahre 1768 Jesuitenpatres in Bann eine Volksmission abhielten, um die Gläubigen zur Buße und Umkehr anzuhalten. Im Rahmen dieser Mission wurde dieses Kreuz gespendet und links neben der Hauptstraße am nördlichen Ortsausgang auf einem Hügel für alle sichtbar aufgestellt. Das kleine Steinkreuz steht auf einem barocken Sockel mit einem Totenkopf und der leider unvollendeten Inschrift: „O IHR ALLE DIE IHR AUF DEM WEG VORÜBER GEHET; MERCKET UND SEHET; OB EIN SCHMERZ SEIE........“ Dann endet die Inschrift, aber sie ist die gleiche wie auf dem Friedhofskreuz, was darauf hindeutet, dass dieses Kreuz etwa um die gleiche Zeit errichtet wurde. Im Rahmen der Verbreiterung und Bebauung der Hauptstraße L363 wurde das schöne Kreuz von der Gemeinde Bann auf die andere Straßenseite versetzt und mit einem Blumengärtchen verschönert.

3. Bußkreuz in der Fahrt

Auf der Grünanlage in der „Fahrt“ am südlichen Ortsausgang zwischen der neuen verschwenkten Hauptstraße und der sogenannten „Blindarm-Straße“ befindet sich ein alter barocker Sandsteinsockel mit einem Kreuz aus jüngerer Zeit.Der Sockel stand ursprünglich vor dem Anwesen „Webers“ auf dem Bürgersteig und trug ein Kreuz aus Beton. In den 90er Jahren (1992) wurde der Barocksockel auf Beschluss des Gemeinderates in die Grünanlage „In der Fahrt“ versetzt und mit einem neuen Sandsteinkreuz von einem Bännjer Steinmetz versehen. Der Sockel stammt höchstwahrscheinlich von dem 1730 angelegten Sieben-Stationenkreuzweg, denn er ähnelt in Form und Ausführung den restlichen barocken Sockeln, die in Queidersbach neben der Antoniuskirche noch zu sehen sind. Zwischen Bann und Queidersbach gab es im 18. Jahrhundert einen Kreuzweg mit den sieben Stationen („Sieben Fälle“) des Leidensweges Jesu, die von frommen Bürgern als Bußsteine gestiftet wurden. Leider ist die Inschrift auf der Vorderseite des Sandsteines nicht mehr lesbar. age

Foto: Germann
Foto: Germann
Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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