Teilhaber gesucht: Wie die Atzel ihren Supermarkt sichern kann

Rund 450 interessierte Bürger aus dem Landstuhler Stadtteil Atzel kamen zur Einwohnerversammlung, zu der die Stadtverwaltung und die Lebensmittelkette Tante Enso eingeladen hatten.  | Foto: Erik Stegner
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Landstuhl. Die Pauluskirche auf der Atzel war selten so gut besucht. Rund 450 Interessierte versammelten sich am Dienstagabend in dem Gotteshaus. Anlass war eine Einladung der Lebensmittelkette Tante Enso und der Stadtverwaltung. In einer Einwohnerversammlung ging es neben allerhand Informationen darum, ob Tante Enso auf der Atzel in einen neuen Supermarkt investiert oder nicht.

Die 600 Teilhaber müssen auf der Atzel wohnen

Diese entscheidende Frage wird sich erst bis zum 19. März 2025 klären. Bis dahin haben interessierte Bürger des Stadtteils Zeit, eine Teilhaberschaft für den neuen Laden zum Preis von 100 Euro zu erwerben. 600 Teilhaber sind notwendig, damit der Lebensmittelhändler aus Norddeutschland auf die Atzel kommt. Der Anteil bemisst sich an der Einwohnerzahl des Landstuhler Stadtteils, in dem 3.150 Menschen wohnen. Teilhaber aus anderen Gebieten zählen nicht. „Nur wenn wir diese Zahlen erreichen, können wir wirtschaftlich sicher sein, dass sich unsere Investitionen hier vor Ort lohnen“, erklärte Tante-Enso-Repräsentant Philipp Isenberg.

Tante Enso geht es um Identifikation

Dabei gehe es seinem Unternehmen nicht darum, die daraus resultierenden 60.000 Euro einzusammeln, sondern um die Identifikation der Stadtteilbewohner mit Tante Enso. Die Wahrscheinlichkeit für einen regelmäßigen Einkauf sei bei 600 Teilhabern im Rahmen einer Genossenschaft erfahrungsgemäß größer, zumal es für die Teilhaber interessante Einkaufsrabatte gebe, erklärte Isenberg.

Immerhin: 127 Teilhaberanträge lagen am Mittwochvormittag (19. Februar) bereits vor. Eine gute Zahl, die das Interesse an einem Nahversorgungsangebot auf der Atzel unterstreicht. Auch die Stimmung bei der rund zweistündigen Anliegerversammlung lässt darauf schließen, dass die Atzel ihren neuen Supermarkt bekommt, der im leerstehenden Gebäude des ehemaligen Wasgau-Markts in der Breslauer Straße realisiert werden soll.

4000 Artikel auf 400 Quadratmetern

Wie Isenberg bei der Vorstellung des Konzepts erklärte, besteht für Teilhaber jährlich der Anspruch auf ein Einkaufsguthaben von fünf Euro, und zusätzlich gibt es pro Einkauf eine Gutschrift, die zwischen zwei und vier Prozent liegt. Das Sortiment umfasst durchschnittlich 3.500 Artikel – auf der Atzel werden es aufgrund der großen Verkaufsfläche von rund 400 Quadratmetern rund 4000 Artikel sein. Die Preise für die Waren liegen im handelsüblichen Bereich. Wie in anderen Supermärkten auch, gibt es neben den Markenartikeln auch günstige No-Name-Produkte im Angebot.

Mitbestimmung bei Warensortiment

Zudem bietet die Genossenschaft den Kunden Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Ladengestaltung, dem Warensortiment und den Öffnungszeiten. So ist der Markt zwar lediglich 20 Stunden in der Woche mit Personal besetzt. Neben den regulären Öffnungszeiten ermöglicht aber die Tante Enso-Karte den Zugang zum Warenangebot rund um die Uhr – auch sonntags. Bezahlt wird an Selbstbedienungskassen.

Regionale Händler können mitmachen

Eine weitere Besonderheit ist, dass der regionale Handel nicht als Konkurrent angesehen, sondern in das Konzept eingebunden wird. So können die örtlichen Bäckereien und Metzgereien ihre Ware im Markt anbieten. Auch die Molkerei könnte davon profitieren. In anderen Regionen, beispielsweise im Landkreis Südwestpfalz in Eppenbrunn, haben die Gemeinden gute Erfahrungen gemacht. In Heltersberg und Elmstein ist der Bau von zwei neuen Filialen auf den Weg gebracht worden. est

Autor:

Erik Stegner aus Landstuhl

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