Im Kerngeschäft weiterhin erfolgreich
Volksbank-Vorstand zufrieden mit dem Geschäftsjahr - Dividende von 6,5 Prozent beschlossen
Von Jürgen Link
Wolfstein/Lauterecken. „2018 war ein gutes Jahr für die Volksbank Lauterecken“, lautete übereinstimmend das Resümee der beiden Vorstände Tim Blumenberg und Joachim Wagner bei der Ordentlichen Vertreterversammlung am vergangenen Freitag im Kasino der Firma KOB in Wolfstein. Die Bilanzsumme des Lauterecker Kreditinstituts ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf nunmehr rund 232 Millionen Euro angestiegen und der Jahresüberschuss, den die Bank im vergangenen Jahr erwirtschaften konnte, liegt nach Steuern bei rund 503.000 Euro. Wichtigste Botschaft für die Anteilseigner: auch für 2018 wird eine Dividende in Höhe von 6,5 Prozent ausgeschüttet.
Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Otto Weber, der die Vertreterversammlung leitete, ging Tim Blumenberg, seit 1. April vergangenen Jahres Vorstand der Volksbank Lauterecken, in seinem Bericht unter anderem auf die Themenbereiche Digitalisierung und Niedrigzinsphase sowie auf das gesellschaftliche Engagement des Kreditinstituts in der Region ein. Im Jahr 2018 lag die Quote der Deutschen, die ihre Bankgeschäfte ganz oder teilweise digital mithilfe eines Computers oder Smartphones erledigten bei immerhin 50 Prozent, Tendenz steigend. Dieser Entwicklung trage auch die Volksbank Lauterecken Rechnung, unter anderem mit einem besonderen Kontomodell sowie im Verbund der Volksbanken mit einer App, die kontinuierlich verbessert werde und mittlerweile auch Überweisungen in Echtzeit möglich mache. Gleichzeitig sei es jedoch auch verbriefte Absicht, das analoge Angebot auf einem hohen Niveau zu halten, zumal man sich bewusst sei, dass der Bedarf nach einer persönlichen Beratung bei den Volksbank-Kunden nach wie vor sehr hoch sei.
Auch in diesem Jahr, so ist sich Blumenberg sicher, werde das Zinsniveau auf dem historisch niedrigen Niveau bleiben. Der Vorstand erinnerte daran, dass die Europäische Zentralbank den Hauptrefinanzierungssatz im Zuge der Europäischen Finanz- und Bankenkrise schrittweise bis 2016 auf Null Prozent gesenkt habe. Da man mit konservativen Geldanlagen keinen Ertrag mehr erwirtschaften könne, empfahl Blumenberg Anlegern den Aufbau eines Aktionsportfolios mittels eines mehrjährigen Sparplans, durch den Risiken minimiert werden und der Einstig in das Aktiengeschäft erleichtert werden könne. Außerdem warb Blumenberg für weitere Anlageklassen wie Immobilien oder Anleihen.
Mit insgesamt 36.000 Euro habe die Volksbank im vergangenen Jahr Vereine und Organisationen in ihrem Geschäftsgebiet unterstützt. Besonders ging Blumenberg in diesem Zusammenhang auf das Projekt „Baumentdecker“ ein, dass die Volksbank Lauterecken – als erste Volksbank in Deutschland! - 2018 zusammen mit dem World wide Found for Nature (WWF) startete. Ziel sei es, Kindern das nachhaltige Spielen und Lernen in der Natur näherzubringen, wozu der WWF so genannte Baumentdeckersets entworfen hat, die von der Volksbank gesponsert wurden.
Joachim Wagner ging kurz auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, Europa und der Welt ein und beleuchtete anschließend die Geschäftszahlen der Volksbank. Obwohl gerade kleine Kreditinstitute durch die Anforderungen der Banken-Regulatorik immer mehr Verwaltungsaufwand betreiben müssten, sei es der Volksbank Lauterecken auch 2018 gelungen, in ihrem Kerngeschäft erfolgreich zu belieben. Die Steigerung der Bilanzsumme auf 232 Millionen Euro sei zum einen begründet durch das Kreditgeschäft, bei dem die Bank zulegen konnte und sich unter anderem erneut als verlässlicher Partner der mittelständischen Wirtschaft zeige, zum anderen aber auch durch gestiegene Einlagen der Kunden. Zusammenfasend könne man feststellen, so Wagner, dass Kunden und Mitglieder in der Volksbank Lauterecken einen „sicheren Hafen“ für ihr Erspartes sehen würden. Mit der vorgelegten Bilanz und einer beachtlichen Eigenkapitalquote von 11,6 Prozent sei für die Zukunft bestens gerüstet.
Ausblicken erklärte Wagner, dass man auch 2019 und 2020 wegen des niedrigen Zinsniveaus weitere Belastungen erwarte. Unterm Strich erwarte man in Zukunft einen rückläufigen Jahresüberschuss.
Kritik aus den Reihen der Genossenschaftsmitglieder wurde nach den Geschäftsberichten an der Anfang des Jahres eingeführten Gebühr für das Eintauschen von Münzgeld in Höhe von zwei Prozent der eingetauschten Summe geäußert. Dazu sei man regelrecht gezwungen worden, verteidigte Joachim Wagner die Entscheidung: So sei man bis Anfang 2019 die einzige Bank im weiten Umkreis gewesen, die diesen Service noch kostenlos angeboten hätte, was zum Teil zu skurrilen Ereignissen geführt habe. So habe man beobachtet, dass Kleingeld „Asbachflaschenweise“ für Bekannte eingetauscht worden sei, die kein Konto bei der Volksbank unterhielten oder es Kunden gab, die nur zum Eintauschen von Münzen ein Konto bei der Lauterecker Bank unterhielt. Man habe die Volksbank ein Stück weit ausgenutzt, zumal das Einwechseln des Münzgeldes bei der Landeszentralbank dank der gestiegenen Anforderungen durch die Bankenregulierung mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden sei.
Jeweils einmütig wurde von der Vertreterversammlung der von der zweiten Vorstandsvorsitzenden Dorothea Siedow vorgetragen Bericht der Wirtschaftsprüfer sowie die Verwendung des Jahresüberschusses beschlossen. Zum Abschluss der Versammlung überreichte die Volksbank Andreas Müller, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein, eine Spende über 3000 Euro für den vor wenigen Wochen in Betrieb genommenen Bürgerbus. jlk
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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