Motorraddemos für die Suizidprävention
Fellows Ride Weinstraße ab Bockenheim

Dieter Schneider, der Gründer der Initiative Fellows Ride | Foto: Fellows Ride
  • Dieter Schneider, der Gründer der Initiative Fellows Ride
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Bockenheim. Am Samstag, 10. August, findet eine Motorraddemonstration auf der Weinstraße und Umgebung statt. Die Initiative Fellows Ride plant 2024 zum vierten Mal in Folge Motorraddemonstrationen, um die Bevölkerung auf die Volkskrankheit Depression und Suizid aufmerksam zu machen. Insgesamt finden 26 Ausfahrten an verschiedenen Orten statt, zehn mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr steht das Thema „Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz“ im Fokus.

Suizidpräventionsstrategie

Mit der Suizidpräventionsstrategie hat die Regierung ihren Plan vorgestellt, um die Suizidrate zu senken. Fast 10.000 Menschen in Deutschland nehmen sich pro Jahr das Leben. Depression und psychische Erkrankungen sind häufig die Ursache. Unter dem Motto „mit offenem Visier für Depressionshilfe“, demonstrieren tausende von Motorradfahrer für die Senkung der Suizidrate. Es werden Spenden für Präventionsprojekte gesammelt und der EMG, Ersthelferkurs Mentale Gesundheit, entwickelt. 2023 war der Gesundheitsminister Karl Lauterbach Schirmherr der Initiative.

Tour von Bockenheim bis Schweigen-Rechtenbach

Die europaweite Initiative Fellows Ride macht Halt an der Weinstraße. Treffpunkt ist am Samstag, 10. August, um 10 Uhr am Haus des Weines in Bockenheim an der Weinstraße. Nach einer Kundgebung und feierlichen Eröffnung startet um 11 Uhr die gemeinsame Motorradtour die Deutsche Weinstraße entlang bis zum Pfalzklinikum in Klingenmünster. Nach einer Pause auf dem Parkplatz der Kinder- und Jugendpsychiatrie geht es weiter zum Endpunkt der Tour, dem Weintor in Schweigen-Rechtenbach. Dort endet die Ausfahrt gegen 16 Uhr mit einem Benefizkonzert. Die Streckenlänge beträgt etwa 80 Kilometer. Die reine Fahrtzeit wird ungefähr eineinhalb Stunden betragen.

Reinerlös für zwei Initiativen

Der Reinerlös des Fellows Ride Weinstraße geht an zwei Initiativen: Einmal an Biker against Mobbing e.V., die sich für Kinder und Jugendliche einsetzen, die in der Schule oder im privaten Umfeld Mobbing zum Opfer gefallen sind. Und an den Förderverein der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Pfalzklinikums zu unterstützen.

Wer teilnehmen kann

Teilnehmen kann jeder, egal ob auf oder neben dem Motorrad. Bei jeder Ausfahrt werden Spenden für regionale Gesundheitsprojekte für die Depressionshilfe gesammelt sowie für ein bundesweites Projekt. Auf diese Weise konnten 2023 Spenden in Höhe von 33.000 Euro gesammelt werden, die an 16 verschiedene Projekte verteilt wurden. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz, dazu werden „Ersthelferkurse Mentale Gesundheit“ angeboten.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Gesellschaft Tote durch Depression und psychische Erkrankungen nicht länger hinnehmen sollte. Jeder Suizid ist einer zu viel. Die Vision muss lauten: Zero Suicides“. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie sich überall Menschen in ihren Regionen engagieren, um Aufmerksamkeit und Unterstützung für dieses wichtige Anliegen zu schaffen“, bekräftigt Initiator Dieter Schneider.

Was hat Motorradfahren mit Depressionen zu tun?

Initiator Dieter Schneider entdeckte die positive Wirkung des Motorradfahrens, nachdem sein Sohn im Alter von 23 Jahren Suizid begangen hatte. Auf einer Tour von mehreren Monaten verarbeitete er das Trauma und setzt sich seither dafür ein, dass depressive Menschen mehr Aufmerksamkeit und Verständnis, eine bessere Prävention und vor allen eine gute medizinische Versorgung erhalten.

Die Initiative Fellows Ride und die Jahresprojekte werden von der Vogel Stiftung in Würzburg unterstützt.

Über Fellows Ride

Der Fellows Ride ist eine Initiative, die Motorraddemonstrationen organisiert, um Aufmerksamkeit für die Depressionshilfe zu schaffen. Ehrenamtliche Teams organisieren die Demonstrationen an verschiedenen Standorten, sammeln Spenden und übergeben diese an regionale Gesundheitsprojekte, die sich für die Depressionshilfe einsetzen. Jedes Jahr kommen neue Standorte dazu. 2023 fand erstmals eine Motorraddemonstration in der Hauptstadt Berlin statt, um deutschlandweit für Aufmerksamkeit zu sorgen.

Gründer der Initiative ist Dieter Scheider, der nach dem Suizid seines Sohnes mit dem Motorrad eine Weltreise machte und diese Erfahrung im Film „Ride, don’t hide“ und im Buch „Mit Freude und Tränen durch Afrika“ verarbeitete. Er erlebte dabei persönlich, welch positiven Effekt das Motorradfahren und Unterwegssein auf die seelische Gesundheit haben kann. Heute leistet er mit „Seelentrip Weltreise“ als Peer-to-Peer-Vortrag einen wichtigen Beitrag, um Aufmerksamkeit in Unternehmen, Verbänden und Institutionen für Mental Health zu schaffen. Spenden für Fellows Ride werden von der Stiftung Depression-Inklusion von Thomas Lurz und Dieter Schneider verwaltet.

Weitere Informationen

Mehr Infos finden Interessierte unter www.fellowsride.com. schu/red

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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