Legende von der Gräfin Eva von Neuleiningen: Retterin der Burg

Das Bild zeigt natürlich nur eine attraktive adelige Dame - wie die Gräfin Eva aussah, bleibt der Nachwelt unbekannt.  | Foto: Julia Shepeleva/stock.adobe.com
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Neuleiningen.Die Legende erzählt, dass die Gräfin von Neuleiningen durch ihre Klugheit die Burg vor dem wütenden Mopp im Bauernkrieg gerettet hat.

Bauern wüteten in der Pfalz

Die Bauern waren wütend und zogen von Nussdorf her durch die Pfalz in Richtung Norden. Ein Kloster nach dem anderen, eine Burg nach der anderen plünderten sie aus und so manche Burg legten sie anschließend in Schutt und Asche. Als sie dann vor der Burg Neuleinigen standen, öffnete die Gräfin Eva von Leiningen die Tore und bat die Bauern hinein. Und sie bewirtete die hungrigen Bauern mit den feinsten Speisen und Pfälzer Wein. Die Bauern waren so verblüfft, dass sie all ihren Zorn vergaßen, aßen und tranken, und schließlich satt und zufrieden von dannen zogen. So blieb die Burg Neuliningen im Bauernkrieg verschont.
So wird in der Pfalz die Legende von der Gräfin Eva von Leiningen gerne erzählt. Und der Pfälzer Mundartdichter Paul Münch, der auch die "Pälzisch Weltgeschicht" geschrieben hat, hat die Legende sogar in ein Gedicht verpackt. Im Pfälzer Dialekt schmückt er aus, wie die Bauern vor das Tor der Burg ziehen und es mit dem Rammbock aufstoßen wollen. "Ei gu' mol, 's Dor is jo schun uff!", heißt es dann und die Gräfin lädt die verdutzten Bauern ein.

Adeliges Fräulein bediente die Bauern

Historisch war es wohl etwas anders, heißt es auf der Seite der Gemeinde Neuleiningen. Aus den Gemeindeakten geht hervor, dass die Bauern Altleiningen, die Stammburg der Leininger Grafen, bereits ausgeraubt und anschließend niedergebrannt hatten, bevor sie anschließend zur Burg Neuleiningen zogen. Ob müde oder faul oder warum auch immer, plünderten sie hier nicht, sondern ließen sich von der Gräfin mit Speis und Trank bedienen. Das tat die Gräfin jedoch nicht freiwillig, sondern die Bauern zwangen sie dazu – eine kaum zu überbietende Demütigung des adeligen Fräuleins war das. Allerdings stimmt doch das Ende der Geschichte: die Burg Neuleiningen blieb wirklich von den Bauern verschont.
Burg und Dorf wurden in der Zeit bis 1250 errichtet und anschließend wurde der Ort durch eine Stadtmauer geschützt. Burg und Mauer wurden im 15. Jahrhundert noch einmal verstärkt, so dass die damalige Stadt Neuleiningen eine der besten geschützten Orte war. So überstand die Burg nicht nur den Bauernkrieg sondern auch den Dreißigjährigen Krieg unbeschadet. Die Burg wurde schließlich wie viele andere Burgen und Festungen 1690 durch die französische Armee im Pfälzischen Erbfolgekrieg niedergemacht. [rko]

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