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Ella-Tribute-Show mit Nicole Metzger & The French Connection

Nicole Metzger mit Daniel Prandl und Joe Fonda | Foto: Brigitte Melder
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Limburgerhof. „Sold out!“ hieß es am 15. Februar in der Kultur-Kapelle Limburgerhof, bis auf den letzten Platz ausverkauftes Haus. Das freute natürlich den veranstaltenden Kulturverein Ensemble im Park Limburgerhof (kurz EnPaLi) besonders, da in der Vergangenheit mehrere Reparaturen anfielen. Wie man aus Gesprächen erfuhr, waren manche Zuschauer von weit her angereist, so das Ehepaar Obermaier aus der Nähe von Darmstadt. Generell ist es von Vorteil, wenn man früh vor Ort ist, nicht nur wegen der Auswahl seines Sitzplatzes, sondern auch um gemütlich noch etwas zu sich zu nehmen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Die kulturinteressierte Monika Franek aus Limburgerhof als Sitznachbarin ist ebenfalls Mitglied im Verein und freute sich auf das Konzert. Außerdem waren Bürgermeister Andreas Poignée unter den Zuschauern und Christian Wahl, der die Künstlerin bei einem Konzert bei Ella & Louis kennenlernte und sie für den heutigen Abend nach Limburgerhof holte. Er und seine Schwester Regina Wahl sind Gründungsmitglieder vom EnPaLi. Die Vereinsmitglieder hatten heute alle Hände voll zu tun, damit sich die Gäste wohlfühlten.

Die Begrüßung übernahm Dr. Matthias Gerber. Es sei das zweite Konzert in diesem jungen Jahr im neuen Format „JazzClub im Park“. Mit diesem neuen Format wolle man zukünftig einmal im Monat hier ein Jazz-Konzert veranstalten. Dann begrüßte er die Neustadter Jazzsängerin Nicole Metzger in Begleitung des New Yorker Bassisten Joe Fonda und dem Pianisten Daniel Prandl. Nicole Metzger zählt zu den großen Jazz-Sängerinnen des deutschen Jazz und ist bekannt als herausragende Sängerin des Mainstream Jazz. Joe Fonda kennt sie aus ihrer „New York Connection“ einer Besetzung aus dem „Big Apple“. Daniel Brandl ist in der Metropolregion Rhein-Neckar bestens bekannt als Arrangeur, Komponist und als Pianist. Für Nicole Metzger ist die neue „Ella-Tribute-Show“ eine Herzensangelegenheit, da sie doch wegen Ella Fitzgerald Jazzsängerin wurde.

Nicole Metzger erzählte vor jedem Musikstück ein wenig über das Leben der von ihr verehrten berühmten Ella Fitzgerald, die am 25. April 1917 in Newport News im Bundesstaat Virginia geboren wurde und am 15. Juni 1996 in Beverly Hills (Kalifornien) starb. Ihr Repertoire reichte von Swing über Bebop, Blues, Bossa Nova, Samba, Gospel bis hin zu verjazzten Weihnachtsliedern. Die 17-jährige Ella nahm an einem Talentwettbewerb im Apollo-Theater teil und wollte eigentlich Tänzerin werden. Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie stattdessen das Lied „Judy“ sang und damit sogar gewann. Nicole Metzger zeigte ihr ganzes Repertoire bei diesem ersten Song „Undecided“ mit ihrer warmen kraftvollen Stimme. Respekt auch an die beiden begleitenden Musiker, die des Öfteren einen Solopart hatten. Das groovte richtig und der erste Applaus noch während des Stückes war ihnen sicher.

Ella Fitzgerald wurde 1935 von Chick Webb in seine Big Band geholt und bereits im Jahr darauf nahmen sie mit „Love and Kisses“ eine erste Platte auf und landeten 1938 einen Nummer-Eins-Hit, der seitdem in ihr Repertoire gehörte. 1941 startete sie ihre Solokarriere und entwickelte sich zu einer der größten Jazzsängerinnen. Nicole Metzger performte den langsamen Song „Sophisticated Lady“, bei dem sie zeigte wie lange sie ihre Stimme halten konnte. Zurück bei Ellas Lebensgeschichte erfuhr man, dass diese trotz ihrer Erfolge wegen ihrer Hautfarbe bei Auftritten ausgegrenzt wurde, aber dank ihrer Freundschaft zu Marilyn Monroe 1954 auch für große Bühnen gebucht wurde. Bei „It don’t mean a thing“ forderte Nicole die Unterstützung des Publikums ein mit „Duap, duap, duap, duap“, was so richtig Stimmung brachte. Man musste sich nur zu helfen wissen, wenn man schon keine Big Band dabeihatte. Bei „Comes love“ konnte der Kontrabass seine wundervollen Klänge vibrieren lassen mit einem Solopart. Joe Fonda spielte nicht nur, er lebte seine Musikstücke und seine Mimik war einfach köstlich.

Die Kindheit von Ella Fitzgerald kam zur Sprache, dass diese alles andere als schön war. Als sie 2 Jahre alt war verließ der Vater sie, vom Stiefvater wurde sie missbraucht, kam in ein Waisenhaus, wo sie geschlagen wurde. Deshalb folgte nun das wundervolle getragene Lied „Smile“ bevor es in die Pause ging.

Eine weitere bedeutende Einspielung Fitzgeralds gab es von Gershwins Oper „Porgy and Bess“, die sie gemeinsam mit Louis Armstrong aufnahm. Mit ihrem jugendlichen Timbre wollte sie nur noch Jazz singen und nahm 23 Gershwin-Songs auf, „How high the moon“ war einer von ihnen. Bei dem weltbekannten Song „Summertime“ hatte der Bassist Pause und Nicole Metzger glänzte mit ihrer Stimme akustisch nur mit Klavierbegleitung. Joe Fonda ließ dies nicht unkommentiert, sondern rief „Bravo, Bravo“ hinein; das Publikum lachte und applaudierte und klatschte beim Klavierpart im Takt mit.

Ella Fitzgerald hatte sich ihre Natürlichkeit und Bescheidenheit bewahrt und ihr Privatleben geschützt. „But not for me“ und „Lady be good“ waren die nächsten Songs, wobei zum letzteren mitgeshaked werden sollte. Ella Fitzgerald war die Queen of Jazz und Nicole Metzger die Queen in der Kulturkapelle am heutigen Abend. Sie erzählte, dass Ella an Diabetes litt und gegen Ende ihres Lebens blind wurde. Eine weitere Folge der Krankheit war die Amputation beider Unterschenkel im Jahre 1993. Drei Jahre später starb sie und wurde auf dem Inglewood Park Cemetery in Inglewood bei Los Angeles begraben, aber ihre Musik wird für immer in unseren Ohren bleiben. Mit dem Song „They can’t take that away from me“ ging dann auch der heutige, ganz besondere Abend zu Ende. Nicole Metzger bedankte sich von Herzen beim Verein, dem Publikum und ganz besonders bei Christian Wahl, der ihren Auftritt hier herbrachte. Es gab Blumen für die Sängerin und ein Weinpräsent für die Instrumentalisten und jede Menge Zugaberufe. „Wir wollen den Abend etwas verrückt beenden und sparen uns das Rausgehen und Wiederreinkommen, sondern geben gleich hier unsere Zugabe“ meinte Nicole, was für Gelächter im Publikum sorgte. Mit „Twisted“ war dann um 22.30 Uhr mit Standing Ovations Schluss und auf den Gesichtern der 100 Zuschauer lag eine Zufriedenheit für diesen hervorragenden Abend während Nicole Metzger noch fleißig Widmungen auf ihre CDs schrieb und angeregt mit den Fans plauderte. Die 6-jährige Leoni war an diesem Abend der jüngste Fan in der ersten Reihe und sie bekam eine ganz besondere Widmung auf ihre CD von der Künstlerin.

Die nächste Veranstaltung in der Kulturkapelle findet am 18. März um 20 Uhr als Ghetto-Swinger mit Alexander Kranich „TRIBUTE to Coco Schuhmann“ statt. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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