BriMel unterwegs
„Making of“ zu „Catch me if you can“

- Szene aus dem Stück "Catch me if you can"
- Foto: Brigitte Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Limburgerhof. Im Jugendzentrum von Limburgerhof fanden am 15. März die ersten Proben zwischen Orchester und Schauspielern zu dem Musical „Catch me if you can“ statt. Vorausgegangen waren etliche Zusammenkünfte seit Mai 2024, damit die Tanzschritte, Mimik und Gestik passten – und auch der Text musste auswendig gelernt werden. Es hat sich gelohnt, denn als Zuschauerin hatte man das Gefühl „das sitzt schon ganz ordentllich“.
Der Musicalgroup e.V. hat seinen Sitz in Böhl-Iggelheim und die Premiere des Broadway-Musicals wird am 10. Mai in der Stadthalle in Deidesheim sein (weitere Termine am 11., 17. und 18. Mai).
10.15 Uhr waren der heutige Hauptdarsteller Sascha Soh (die Rolle hat am 10./11.05. Christian Dristram), Regisseur Tobias Schuster und das Orchester unter der Leitung von Timo Degen bereit zur Probe. Eingeladen wurde ich von Vorstandsmitglied Melanie Koch, die ihren Einsatz an der Querflöte im Orchester hatte. Bevor es los ging, mussten schnell noch ein paar Kabel verlegt werden, damit die Akustik perfekt klang. Alles ging Hand in Hand, denn nur wenn alle zusammenarbeiten gelingt so ein Projekt. Timo Degen bediente neben seinem Job als Dirigent ausnahmsweise auch das Klavier und gab noch ein paar letzte Anweisungen. Vorschläge von einzelnen MusikerInnen wurden diskutiert. Alle DarstellerInnen befanden sich in einer gewissen Spannung, wie es werden würde. Nachdem alle Requisiten (darunter auch ein Tannenbaum) an ihrem Platz standen und sich so allmählich ein Flughafenfeeling einstellte, ging es mit den Proben los.
Ungefähr 20 Personen befolgten die Anweisungen des Regisseurs. Ein lauter Gong ertönte, gefolgt von der Ansage „Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie an Bord unserer MG2007 von Deidesheim nach New Rochelle“. Die Show startete mit einer Verfolgungsjagd im Terminal und alsbald konnte man der wundervollen Stimme des Hauptdarstellers und Trickbetrügers Frank Abagnale Jr. lauschen.
Eine kurze Inhaltsangabe: Frank Abagnale Jr. ist vieles: Pilot, Arzt, Anwalt – aber vor allem ist er Amerikas bekanntester Hochstapler! Der erfolgreiche Trickbetrüger formt sich die Welt, wie sie ihm gefällt und ist dem FBI, angeführt vom Agent Carl Hanratty, immer einen Schritt voraus. Frank wiegt sich siegessicher im Vorteil, wurde ihm das Bluffen doch von seinem charmanten Vater Frank Abagnale Sr. in die Wiege gelegt. Allerdings hat er die Rechnung ohne die Liebe gemacht. Seine Zuneigung zur schönen Brenda Strong erschwert ihm sein Versteckspiel zusehends. Zudem macht ihm auch der Rosenkrieg zwischen seinem Vater und seiner Mutter Paula Abagnale seit jeher zu schaffen.
Es entspinnt sich eine rasante Verfolgungsjagd voller Spannung, bissiger Comedy und unvergesslicher Bilder – ein mitreißendes Katz- und Mausspiel, das auf der wahren Geschichte und der Autobiografie des ehemaligen Scheckbetrügers Frank M. Abagnale beruht.
Dessen betrügerische Laufbahn begann schon in jungen Jahren. Er reiste nach New York City, das Sonderermittlungsteam war ihm auf den Fersen; sie verbissen sich regelrecht in diesen Fall und wollten den Betrüger so lange jagen, bis der Job erledigt sein würde. Das charmante Auftreten gepaart mit einem hübschen Äußeren öffnete Frank Tür und Tor und sogar ein Playmate wollte ihn aufs Zimmer abschleppen. Agent Carl Hanratty geriet sogar regelrecht ins Schwärmen, woraufhin sein Mitarbeiter meinte „Wollen Sie den Kerl verhaften oder einstellen?“ Frank Abagnale Jr. hatte es mittlerweile auf die Titelseiten der Presse geschafft und die Bevölkerung wurde vor ihm gewarnt. Natürlich klappte bei dieser Probe noch nicht alles reibungslos, so wartete man vergeblich auf das Schussgeräusch aus der Fake-Pistole; dieses muss an der Stelle erst noch eingespielt werden.
Ob in einem Hotelzimmer in Los Angeles, in einem Krankenhaus oder auf dem Polizeirevier – in „Catch me if you can“ wechseln die Orte fließend, fast so häufig wie der Hauptdarsteller selbst in neue Rollen schlüpft und dadurch den Ermittlern immer wieder entwischt. Das Stück besticht durch viele lustige Momente, gepaart mit einigen ernsten Szenen, die auch ans Herz gehen. So zum Beispiel in einer Szene an Weihnachten, als die, wie sich herausstellt, beiden einsamen Protagonisten Frank Abagnale Jr. und Ermittler Carl Handratty miteinander am Telefon das Fest „feiern“. Oder wenn sich das gute Herz des Scheckbetrügers zeigt, der mit dem ergaunerten Geld eigentlich nur seinen Vater unterstützen möchte.
Seit über 15 Jahren präsentiert die Gruppe Bühnenprogramme mit den Schwerpunkten Musical und Filmmusik. Zuletzt spielte das knapp 50-köpfige Ensemble die Broadway-Musicals „Natürlich blond“ (2019), „Nine to Five“ (2022) und „Sister Act“ (2023). Alle bisherigen Produktionen wurden von Presse und Publikum bestens aufgenommen und mit standing ovations gefeiert. So steigt die Freude auf die Aufführungen in Deidesheim. Tickets gibt es unter https://musicalgroup.de/. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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