BriMel unterwegs
„Rainer’s Finest“ mit Benefizkonzert in Kirche
Limburgerhof. Am 8. September begeisterte das Quartett „Rainer’s Finest“ mit einem Benefizkonzert in der Protestantischen Kirche. Diese wurde gerade frisch renoviert und nun geht es daran, die Außenanlage rund um die Kirche schön zu gestalten zum Sitzen und Innehalten. Hierfür werden die Einnahmen aus dem Konzert in Form von Spenden und dem Getränkeverkauf zur Verfügung gestellt.
Die selbstgebackenen kleinen selbstgebackenen kleinen Gebäckteilchen gab es zum Schnabulieren gratis.
Der Protestantische Gemeindebauverein Limburgerhof e.V. wurde 1991 gegründet, um die Kirchengemeinde bei allen Baumaßnahmen zu unterstützen. Er veranstaltet jährlich Kinderkleiderbasare, Fahrradbörsen und eben auch Benefiz-Konzerte. Wenn es darum geht, sich für eine gute Sache einzusetzen ist „Rainer’s Finest“ immer mit dabei, denn A-Capella-Singen ist ihre Leidenschaft - ob mit oder ohne Eintrittsgelder. Die Pünktlichkeit ist „Rainer’s Finest’s“ Stärke und Punkt 17 Uhr betraten sie die Kirchenbühne. Susanne Christensen freute sich über die Einladung und die angenehme Temperatur am heutigen Tage. Das erste Gesangsstück drückte Dankbarkeit aus, Dankbarkeit für alles, was uns an Schönem begegnet. „My Tribute“ heißt übersetzt Hochachtung und Dankbarkeit. Die Vier wirkten in der Kirche mit ihren hohen Wänden und der Kirchenkuppel so klein und dabei füllten sie mit ihrem Stimmvolumen und dem hervorragenden Klang das Kircheninnere vollends und unplugged aus, ganz großartig.
Der 1. Vorsitzende des Gemeindebauvereins Hans Scheffel übernahm die Begrüßung der Gäste und des elegant gekleideten Quartetts, das aus Susanne Christensen (Lead), Susanne Weber (Bariton), Helena Pfaff-Vanecek (Tenor) und Rainer Hartwig (Bass) bestand. Der Vorgeschmack habe Lust auf mehr gemacht und es sei ihm eine große Freude, dieses Ensemble heute hier zu haben. Diese neu zu gestaltende Gartenanlage habe eine zentrale Bedeutung für den Ort, in dem man Raum schaffen möchte für Begegnungen, die auch mit dem Rollstuhl möglich sein werden. „Rainer’s Finest“ haben einen gewissen Anspruch und wollen ermutigen großzügig zu spenden, auch wenn man bereits ein paar Sponsoren gefunden habe.
Die eloquente Moderation zu jedem vorgetragenen Lied übernahmen sie im Wechsel. Auch das Maskottchen wurde vorgestellt, ein Hahn und genauso fühlt sich Rainer Hartwig als Hahn im Korbe seiner Damen. Das nächste Lied stammt aus dem Film „Casablanca“ mit einer Mondlichtromanze „As Time Goes By“. Wenn man an Liebe denkt, denkt man automatisch an Paris und als Ausdruck dafür sangen sie „Les Champs-Elysées“. In Europa hielten die Comedian Harmonists einen unglaublich erfolgreichen Einzug, als der Stil des Barbershops in Amerika angesagt war. Mit „Wochenend und Sonnenschein“ zeigte das Quartett auch wieder ihr komödiantisches Talent. In dem Lied „When I’m Sixty-Four“ ging es darum, ob man sich noch liebt, wenn man 64 Jahre alt wird und das hatte einen Hintergrund, denn ein Gesangsmitglied wird in Kürze diese Zahl erreichen. „Georgia“ wurde vor 94 Jahren sozusagen als Bundesstaatenhymne gesungen. Im nächsten Barbershop-Lied wurden die einzelnen Stimmlagen erklärt und performt. Hierbei wurde erklärt, dass der „TAG“ im Barbershop-Stil die Takte am Ende Stückes seien, wo es noch einmal besonders harmonisch interessant, besonders komplex, besonders schön wird und dann gebe es noch den „POST“, einen langanhaltenden Ton und beides verbinde sich bei dem Song „Hello, Mary Lou“. Nachdem sich kurzerhand Rainer Hartwig in ein Frauen-Outfit gehüllt hatte, sang das „Frauen-Quartett“ das klassische Barbershop-Lied „Heart of My Heart“ bevor es in die Pause ging.
Unter den Zuschauern war auch der Opernsänger und Chorleiter Wolfram Blank, der mit Susanne Weber bereits in einem anderen Ensemble zusammengearbeitet hat und von der gesanglich perfekten Darbietung von „Rainer’s Finest“ begeistert war. Er hätte sich gewünscht, dass Mitglieder von seinem Vocal-Ensemble „OhrFest“ aus Neustadt/Weinstraße als Zuschauer anwesend gewesen wären, um zu hören, wie ein perfekt aufeinander abgestimmtes Konzert klingen muss. Er war total begeistert und lobte die Entwicklung des Quartetts, die eigentlich nur ein studiertes Ohr hören konnte. Die Technik, die er bei seinem Ensemble suchte, hat er heute hier gefunden. Der Jazz-Posaunist Bernhard Vanecek hatte heute wohl einen spielfreien Nachmittag und begleitete seine Frau Helena Pfaff-Vanecek (Mitglied im Quartett) zu diesem Konzert. In der Pause war der stark in Beschlag genommene Bundestagsabgeordneter Christian Schreider zu sehen, der jedoch noch vor Konzertende wieder nach Berlin musste.
Zurück von der Pause freute sich Hans Scheffel, dass die Häppchen so gut gemundet hatten. Er begrüßte Christian Schreider und gab ihm auf den Weg nach Berlin mit, dass er seine Stimme für die Gerechtigkeit erheben solle. Nach einem eher bedächtigen Liebeslied folgte ein ganz flottes mit „Küssen verboten“ von den Prinzen. Bei dem Lied „Summertime“ von Georg Gershwin glänzte besonders die glockenklare Stimme von Helena Pfaff-Vanecek in dem Engagement von Rainer Hartwig. Und dann durfte auch das Publikum aktiv werden als „Lollipop“ abgestimmt wurde. Mit dem „Lolli-Plopp“ machte die Unterstützung nochmal so viel Spaß. Mit dem faszinierenden Lied über die Zukunft der eigenen Kinder „In Deiner Tür“ beeindruckte „Rainer’s Finest“ wieder einmal, ein Hochgenuss, da saß jeder Ton, wo er hingehörte. Rainer Hartwig ermutigte die ZuschauerInnen zum Singen, das ganz viele Nebenwirkungen habe, wie zum Beispiel Inspiration und Beruhigung. Der in die spanische Rolle schlüpfenden Sängerin Susanne Christensen kam das alles spanisch vor. Zum großen Finale gab es heute ausnahmsweise einmal ein Instrument, nämlich die neue Orgel, die zum Stück „The Lost Chord“, gespielt von Dr. Wolfgang Werner, zum Einsatz kam. Dieses Stück ist das einzige bekannte Barbershop-Stück, zu dem es eine Orgel-Begleitung gibt. Das Quartett begab sich nach oben auf die Empore und sang das Stück, begleitet von der Orgel, hinunter in die gut besetzte Kirche. Die Swing-Nummer „You Don’t You Won’t“ beendete dann das Benefizkonzert.
Zum Abschluss bedankte sich Hans Scheffel von Herzen bei den Mitwirkenden. Normalerweise bekäme jede Dame einen Blumenstrauß und der Herr eine Flasche Wein für ihre Darbietung, aber das Ensemble verzichtete darauf und wolle das eingesparte Geld lieber dem Projekt zu Gute kommen lassen. Ein Gedicht von Dr. Martin Luther und der Andachtsjodler bildeten das Ende des Konzerts. Viele der Gäste blieben noch längere Zeit im Foyer der neugestalteten Kirche, aßen die Häppchen auf und tranken noch das ein oder andere Glas für den guten Zweck. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.