BriMel trifft
Dschungelkönig der Herzen Manuel Flickinger

Manuel Flickinger, Dschungelkönig der Herzen vor Glööckler-Tapete | Foto: Brigitte Melder
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Limburgerhof. Am 5. April traf ich nach etlichen Wochen des Wartens auf den momentan viel beschäftigten 34-jährigen Manuel Flickinger, dem Drittplatzierten der RTL-Sendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Ich war mega aufgeregt, diesen tollen Menschen persönlich kennenlernen zu dürfen, stach er doch sehr wohltuend unter den dieses Mal recht anstrengenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern hervor.

??? Hallo Manuel, ganz lieben Dank, dass du mich noch in ein Zeitfenster drücken konntest. Du kommst nimmer nach mit Nachrichten beantworten und Terminanfragen oder?
Manuel: (lacht) Ja also ich muss sagen, obwohl es ist schon ein paar Wochen her, dass ich wieder da bin und es natürlich jetzt langsam so am abschwächeln ist, hab ich noch vieles an Fanpost zu erledigen. Ich habe immer noch meine Autogrammkarten hier und erfülle die Autogrammwünsche. Wöchentlich hole ich die Post und beantworte sie nach und nach. Das mache ich immer sehr gerne.

??? Du bist als Reality-TV-Teilnehmer dem/der ein oder anderen bekannt. Aber wer solche Formate nicht mag, kennt Dich nicht. Aber Du wird doch recht häufig auf den Straßen erkannt. Werden mehr Selfies oder mehr Autogramme gewünscht?
Manuel: Tatsächlich werden mehr Fotos gewünscht. Ich habe ja immer Autogramme in meiner Tasche dabei und da brauchte ich auch eine als ich vorhin im Laden in Limburgerhof bei Elise für ein Geschenk drin war. Dort hielt sich auch eine Kundin auf mit ihrem kleinen Mädchen, erkannte mich und rief „Ach Gott, do isser, unsern Dschungelbu!“. Natürlich bekam sie eine Autogrammkarte. Also ich bin immer für Fotos und Autogrammwünsche bereit. Es gehört ja zu mir und ich mach das ja gerne und dafür lebt man ja auch, für die Community und für die Menschen und für das ganze Drumherum.

??? Wieso kamst du auf die Idee, Dich im TV für solche Reality-Sendungen zu bewerben?
Manuel: Also damals hat das ja so angefangen - ich weiß nicht, ob Du es damals verfolgt hast. 2018 war ich ja bei der Show bei dem TV-Sender VOX mit „First Dates“. Da ging es ja um ein Date, eine Liebesgeschichte, und da hatte mich meine Arbeitskollegin angemeldet. Und das war für mich das erste Mal im Fernsehen; da gab es ein Blind Date in einem Restaurant, hat aber nicht funktioniert. Und dann war ich ja aber immer noch Single und bin 2019 zu Prince Charming der Liebe wegen. Und nach der Ausstrahlung im Frühjahr 2020 kam auch schon die Dschungelproduktion auf mich zu.

??? Und dann hast du Blut geleckt sozusagen?
Manuel: Ja, das Dschungelcamp war ja schon immer mein Traum, man denkt ja nicht daran, dass die einen auch wirklich wollen, ausgerechnet mich, der ja eigentlich recht unbekannt war, nur weil man da bei der Prince Charming-Sache dabei war. Und als sie sich gemeldet hatten war ich natürlich Feuer und Flamme und konnte es noch gar nicht richtig glauben.

??? Wie ich aus Deiner Bio entnehmen kann, warst du schon bei etlichen Sendungen dabei, sogar bei „Deutschland sucht den Superstar“, „Ninja Warrior Germany Promi-Special“ für den RTL-Spendenmarathon, um nun zuletzt im „Dschungelcamp“ zu landen. An welche Sendung denkst du am liebsten zurück?
Manuel: Also von der Liebe wegen denke ich an „Prince Charming“ gerne zurück; das war eine schöne Zeit auf Kreta, und ich hab‘s gerne gemacht. Und man ist natürlich auch ein bisschen verliebt gewesen. Ich war ja von 20 Männern bis zur Auswahl aus 7 gekommen, aber das hat ja dann leider nicht geklappt mit dem Nicolas Puschmann. Alles war schön, aber die abenteuerreichste Zeit war natürlich aktuell das Dschungelcamp. Das war natürlich phänomenal. Ich könnte immer noch schreien, wenn ich daran denke. Also das war natürlich ein richtig tolles Erlebnis. Und alles, was da jetzt noch dabei war, wie „“Ninja Warrio“, ist auch eine ganz ganz tolle Erfahrung gewesen. Und „Deutschland sucht den Superstar“ liegt ja jetzt schon so lange zurück, das war ja 2009.

??? Du bist im Dschungelcamp in Südafrika über Dich selbst hinausgewachsen als Du Sachen gegessen hast, die andere nicht mal sprachlich in den Mund nehmen. Hast Du Dich zuhause darauf vorbereitet und schon mal gegrillte Heuschrecken gegessen, die es ja bereits in Europa als Delikatesse zu kaufen gibt? Oder dachtest Du Dir „Augen zu und durch“?
Manuel: Also ich dachte mir tatsächlich „Augen zu und durch“. Ich habe mich gar nicht essenstechnisch darauf vorbereitet, also außer mal ein Päckchen Reis zu kochen, aber das war auch schon alles. Aber der Reise hat dann auch gar nicht geschmeckt. Der dortige Reis war besser. Und natürlich vorbereitet habe ich mich in dem Sinne,dass ich ja Eiweißshakes nach meinem Sport trinke oder auch viel Magerquark und das sind ja auch Sachen, die man hinunterschlucken muss. Und dann habe ich mir immer vorgestellt, wenn es also im Dschungel irgendwelche mir unbekannten Flüssigkeiten zu trinken gibt wie Tier-Sperma oder -Blut dann trinkst du das einfach runter, also Augen zu und durch.

??? Alle Achtung, ich könnte das nie, für alles Geld der Welt nicht. Wenn Du den ersten Preis und damit die „Siegerprämie“ gewonnen hättest, was hättest du damit gemacht?
Manuel: Also ich kann ja sagen: Ich für mich habe ja schon gewonnen! Das ist ja eine Lebenserfahrung für mich gewesen und für mich ein ganz persönlicher Gewinn. Also wenn ich natürlich die große Summe von 100.000 Euro gewonnen hätte, abzüglich der Steuern, hätte ich weiterhin so gelebt wie jetzt auch. Ich hätte meinen Job weiterhin beim Amtsgericht gemacht und vielleicht wäre der Urlaub ein bisschen luxuriöser ausgefallen. Ich meine, ich habe weiterhin meine 30 Tage Urlaub. Ich kann nicht noch mehr Urlaub machen wie darüber hinaus. Ich muss mich an die Vorgaben vom Arbeitgeber halten. Aber ich mein von meiner jetzigen Gage wird es so sein, dass ich mir im nächsten Jahr ein neues Auto kaufe, das ist auf jeden Fall drin. Und den Rest hätte ich auf die Seite gelegt für schlechte Zeiten.

??? Du hast es nicht wegen des Geldes gemacht (grins), denn du hast ja ein monatliches Einkommen als Justizfachwirt. Was hat Dich an der Sendung gereizt?
Manuel: Mich hat die Erfahrung gereizt, das große Abenteuer und dann natürlich mein Traum und dann noch bei der Jubiläumsstaffel 15 dabei zu sein auf einem ganz anderen Kontinent, das ist natürlich sensationell gewesen, die Königsklasse im Reality-TV. Und da dabei zu sein ist eine ganz große Ehre. Und mich hat alles gereizt, ich hab mich gefühlt wie bei einer Klassenfahrt. Ich würde es jederzeit wieder machen.

??? In der After-Dschungelcamp-Show erzähltest Du, dass es Dich sehr gefreut hat als Du das erste Mal wieder bei der Arbeit erschienen bist und alle Kollegen und Kolleginnen zur Begrüßung applaudiert haben. Und auch in der Heimat Limburgerhof wurdest du von den Nachbarn total lieb empfangen. Da geht einem doch das Herz auf oder?
Manuel: Absolut, ach Gott, es war sehr schön! Ich hab noch nie so eine Willkommensüberraschung bekommen wie von der Yvonne Deffner, die wohnt ja auch in dem Haus, und auch von meinem langjährigen Freund, dem Rainer aus Mannheim, mit dem ich auch immer auf Reisen gehe, wie auch grad im Mai auf Gran Canaria. Die haben ja hier alles geschmückt mit Girlanden, Lianen und Luftballons. Ich habe die hier immer noch auf meiner Vitrine liegen und auch den Dschungelhut, siehst du?

??? Du bist doch bestimmt froh, wieder zuhause zu sein und leckeres Essen zu Dir nehmen zu können. Vermisst Du irgend etwas oder irgend jemanden? Vielleicht Eric Stehfest, der Dich dazu ermunterte, diesen Wahnsinnssprung über den Abgrund zu machen?
Manuel: Absolut. Ich vermisse natürlich diese Verbundenheit, diese Gespräche, wenn du zwei Wochen mit so vielen zusammen bist. So gut können wir beide uns gar nicht kennen lernen, da müssten wir uns x mal treffen, es sei denn, wir werden irgendwo eingesperrt (lacht) und lernen uns kennen. Ich vermisse natürlich Leute wie Eric, der einen so aufgemuntert und Mut zugesprochen hat, aber auch Tina Ruland, mit der ich mich gut verstanden habe. Ich habe mich eigentlich mit allen gut verstanden. Ich fand es einfach klasse und wenn ich an die Zeit zurückdenke, werde ich immer noch ein bisschen wehmütig.

??? Ich habe mir jede Sendung angeschaut und die Reaktionen auf Facebook verfolgt. Resümee: Du bist der Gewinner der Herzen! Du setzt Dich auch für mehr Toleranz ein, denn Du bist homosexuell. Ich kann mir gut vorstellen, dass es kein leichtes Leben war und ist, als solcher akzeptiert und toleriert zu werden. Wie war das für Dich?
Manuel: Ich bin jetzt 34 Jahre alt und natürlich ist das Leben ja ein Prozess. Und je jünger man ist desto schwieriger hat man es. Und je reifer und älter ich wurde, desto mehr Erfahrungen hat man gemacht. Die Zeit schreitet voran und die Leute werde ja auch offener und toleranter und akzeptieren das auch mehr, dieses Leben das man führt als homosexueller Mann. Aber natürlich gibt es noch viel zu tun und ich meine, es muss noch mehr getan werden gerade was das Akzeptieren betrifft, da muss noch mehr gemacht werden. Toleranz ist die eine Sache und Akzeptanz die andere und die ist viel wichtiger. Und dafür stehe ich und dafür gehe ich auch jedes Jahr auf die Straße in meinen bunten Kostümen und meiner Kunstfigur „Lafayette Diamond“ und denke so „Mit einer Kunstfigur kann man jemand besser erreichen als wenn man als Normalo durch die Gegend läuft“.

??? Im Dschungel hast du die „Stars“ als Aerobic-Fitnesstrainer ein bisschen aus ihrer Hängemattenposition gebracht. Da vieles zusammengeschnitten wurde hat man von Dir anfänglich kaum etwas gesehen. Bist du erst nach ein paar Tagen der Akklimatisierung in Bewegung gekommen, wie im TV gezeigt, oder warst Du schon von Anfang an für’s Bewegungstraining im Camp zuständig?
Manuel: Wir haben von Anfang an jeden Tag Sport gemacht wie Aerobic. Ich habe immer mit Eric Stehfest Workouts gemacht und dann nach und nach Aerobic. Die haben halt einiges herausgeschnitten, so dass ich am Anfag nicht viel zu sehen war.

??? Du setzt Dich durch Deine öffentlichen Auftritte für mehr gegenseitigen Respekt, Toleranz und Wertschätzung ein. Hast Du schon etwas bewirken können? Merkst Du an den Reaktionen der Menschen, dass ein Umdenken stattfindet?
Manuel: Also ich muss sagen, ich krieg ja immer ganz viele Nachrichten in Social Media und mittlerweile auch Fanpost. Mir schreiben so viele junge Menschen (Mädchen wie Jungen), die quasi durch meine Figur oder durch mich einfach mehr zu sich gestanden haben und sich mehr wertgeschätzt haben, dass mich das schon stolz macht.

??? Ich dachte eigentlich, dass Du Dich mit Harald Glööckler gut verstehen könntest, ihr seid ja beides Pfälzer und homosexuell. Aber zu ihm hattest Du nicht so den Draht wie zu Eric oder?
Manuel: Ich hatte zu Eric einen ganz anderen Draht wie zu Harald. Zu Eric hatte ich mehr den Draht wegen des Sports, den Workouts, Eric gefällt mir zudem auch sehr gut, aber der ist ja leider verheiratet, das ist aber wirklich ein ganz hübscher Mann, das habe ich ihm aber auch schon mehrmals gesagt. Harald ist ja für mich eine langjährige Inspiration. Ich habe ja nächstes Jahr schon 10-Jähriges bei meinen Auftritten als Lafayette. Harald ist meine Inspiration vor Jahren schon gewesen. Ich sehe Harald ganz anders. Ich sehe Harald als ganz tollen Menschen auch nach wie vor und hoffe, ihn über Ostern in Berlin zu sehen, denn da reise ich nach Berlin. Und daher habe ich zu jedem eine besondere Beziehung, auch zu Harald. Sogar mein Esszimmer ist an den Wänden mit seinen pompöösen Tampeten geschmückt, weil ich es einfach klasse finde.

??? Wo werden wir Dich als nächstes sehen?
Manuel: Diese Frage wird sehr oft gestellt. Es läuft im Fernsehen alles geheimnisvoll ab. Ich darf noch nichts sagen, aber es steht schon etwas fest. Es wird hoffentlich Ende Juni bekannt gemacht werden und darauf freue ich mich schon sehr.

??? Ganz lieben Dank für das Interview, lieber Manuel.
Manuel: Sehr gerne!
(mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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