BriMel unterwegs
Zum Konzert „Musik im Bilderrahmen“
Limburgerhof: Am 22. Juli lud der Kulturverein Ensemble Park Limburgerhof e. V. zu einem Konzert sowie fotografischen Arbeiten des Künstlers Adonis Malamos ein. Ich war das erste Mal in dieser im Park gelegenen Kapelle. Sie wurde bestuhlt und ringsum mit Schwarz-Weiß-Porträtfotografien von berühmten Jazz-Musikern verschönert. Der Künstler Malamos erklärte, dass er seit 8 Jahren offizieller Fotograf vom Enjoy Jazz Festival sei und hierdurch viele Musiker kennenlernen und fotografieren durfte. Er ist gebürtiger Grieche und betreibt neben seiner Fotoleidenschaft das bekannte "Café Prag" in Mannheim. Aber an diesem Tage wolle er nur Beiwerk sein bzw. die Dekoration beisteuern, denn die Musiker stünden im Mittelpunkt.
Es fanden sich 50 bis 60 Kunstinteressierte zu diesem lauschigen Spätvormittag ein. Vorstandsmitglied Monika Werra begrüßte die Gäste mit herzlichen Worten und merkte an, dass die Musiker Berufsmusiker seien und neben ihrer festen Stelle in Orchestern die Herausforderung weiter mit ihrem Instrument suchen, um mit Musik zu arbeiten. Das erste Stück wurde von der Geigerin Pia Grutschus und dem Pianisten Jan-Paul Reinke (er begleitete fast jedes Stück) eröffnet. Es waren die „Zigeunerweisen op. 20“ von Pablo de Sarasate Es folgte die „Suite Andaluza“ von Pedro Valls mit dem Kontrabassist des Kurpfälzischen Kammerorchesters Alexis Scharff, der sich als hervorragender Conférencier erwies. Man spürte förmlich, wie er in der Musik aufgeht und mit ihr verschmilzt. Mit seinen ganzen Gebärden und witzigen Einlagen brachte er das Publikum das ein oder andere Mal zum Lachen. Die „Meditation de Thais“ von Jules Massenet übernahm wieder die Künstlerin Grutschus mit der Violine. Bevor die Pause „eingeläutet“ wurde kam noch einmal der Bassist Scharff zu Wort und zum Spielen. Er probiert gerne Neues aus und davon konnten sich dann auch die Zuhörer überzeugen. Das Stück „Èrotique de l’allumette“ – zu Deutsch „Erotik des Streichholzes“ – war eine Uraufführung und von ihm solo dargeboten. Colin Roche ist Pianist und Komponist. Er ist aber ein Künstler, der sich auch der Literatur und Poesie widmet. Grundlagen seiner Kompositionen sind Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel das Streichholz. Zu Beginn führt Scharff das „Streichholz“ am Kontrabass vor, was etwas gewöhnungsbedürftig aussieht und sich dann auch so anhört. Unglaublich, welche Töne so ein Bogen, in verschiedenen Richtungen geführt, hervorbringt. Scharff wirft nach wenigen Tönen bereits Notenblatt für Notenblatt auf den Boden. Einmal bleibt das Blatt länger liegen. Ich war so fasziniert, dass ich das erste Notenblatt nach Beendigung fotografiert habe. Also dieses Stück ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil sehr außergewöhnlich.
In der Pause gab es Getränke und Gebäck und ein kleines Schwätzchen mit den Künstlern und Besuchern. Malamos erzählte, dass die Musiker und er sich durch die Musikschule kennen würden und ihn gebeten hatten, heute hier auszustellen. Er hat schon mehrere Bildbände herausgebracht, unter anderem „Mannheim bei Nacht“, das ich bereits mein Eigen nennen darf.
Nach der Pause wurden noch drei Stücke gespielt: „La Sonnambula“ von Giovanni Bottesini“, Präludium und Allegro“ von Fritz Kreisler und „Gran Duo Concertante“ ebenfalls von Giovanni Bottesini, das dann alle drei Akteure zum Abschluss mit ihren Instrumenten darboten. Kein Wunder, dass das Publikum durch den lautstarken Beifall die Drei zu einer Zugabe veranlassten. Die Zeit ist so schnell vergangen, dass man gerne noch länger gelauscht hätte. Zum Schluss bekam noch jeder Akteur von Frau Werra eine Rose überreicht und wurde mit dankenden Worten verabschiedet. Es war ein Feuerwerk der Symphonie! Falls Interesse am Kulturverein besteht, kann sich unter www.enpali.de informieren. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.