Nachhaltige Vorsätze nicht nur für 2022
Himmel oder Hölle
Das neue Jahr steht in den Startlöchern und viele Menschen werden ihre Vorsätze für das kommende Jahr aussprechen und hochmotiviert versuchen ihre gesetzten Ziele zu erreichen. Die Favoriten sind laut de.Statista.com für 2022 an erster Stelle Mehr Sport treiben. Darauf folgen Gesünder Ernähren, Abnehmen, Sparsamer leben.
Diese Vorsätze passen ganz gut zum Klimaschutz. Nachhaltige Vorsätze sind nicht für eine Person allein, sondern für alle Menschen und Tiere lebenswichtig. An den sinnvollen Maßnahmen und Lösungen für den Klimaschutz können alle Privatpersonen mitwirken.
Von den nachfolgend aufgeführten Tipps haben bestimmt alle schon oft gehört und gelesen. Doch sie bewirken nur etwas gegen die Globale Erwärmung, wenn sie auch gelebt werden.
Keine Lebensmittel wegwerfen
Vor dem Einkaufen besser planen und mit einem Einkaufszettel losziehen. So packt man nicht zu viel in den Einkaufswagen. Die Strategie, nur den Einkaufskorb zu füllen, kann hilfreich sein, so ähnlich wie kleiner Teller beim Essen, anstatt großer Teller, wenn man weniger essen mag. Bleibt wegen einer kurzfristigen Einladung bei Freunden doch einmal Gemüse übrig, ist schnell eine Gemüsepaste daraus hergestellt. Sie ist im Kühlschrank eine Woche lang haltbar. Bleibt gekochtes Essen übrig, kann es in Schraubgläsern abgefüllt für später eingefroren werden.
Saisonal essen
Darauf zu achten und das kochen und essen, was die Saison bietet und in der Region erhältlich ist vermeidet lange Transporte.
Strom sparen
Bei Elektrogeräten auf die Standby-Funktionen verzichten und lieber ausschalten. Der unnötige Stromverbrauch wird oft unterschätzt.
Heizung sparen
Besser mehrmals am Tag 5 – 10 Minuten Stoßlüften, anstatt die Fenster dauerhaft gekippt zu stellen. Feste Lüftungszeiten einhalten, so verbummelt man es nicht. Handywecker oder Kurzzeitwecker können unterstützende Helfer sein..
Heizthermostate richtig einstellen: Die Heizkörper werden nicht schneller warm, wenn die Thermostate hochgedreht werden, denn die Stufen sind einzig und allein für eine konstante Raumtemperatur zuständig.
Diese Stufen stehen für die Raumtemperaturen:
* (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
Stufe 1: ca. 12° C
Stufe 2: ca. 16° C
Stufe 3: ca. 20° C
Stufe 4: ca. 24° C
Stufe 5: ca. 28° C
Experten empfehlen diese Einstellungen in den verschiedenen Räumen:
Schlafzimmer: ca. 18° C (Stufe 2,5)
Bad: ca. 22° C bis 24° C (Stufe 3,5 bis 4)
Küche: ca. 18° C (Stufe 2,5)
Wohnzimmer: ca. 20° C (Stufe 3)
Pro eingesparte Grade wird ungefähr sechs Prozent Energie und somit Geld gespart. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad sein, um Schimmel vorzubeugen.
Weniger Wasser verbrauchen
Beim Einseifen unter der Dusche das Wasser aus machen. Warmes Wasser verbraucht viel Energie. Lieber Duschen als ein Vollbad nehmen. Spar-Duschköpfe verbrauchen weniger Wasser, weil in Kombination mit Perlatoren Wasser durch Luft ersetzt wird und auf diese Weise das Wasser fülliger ist.
Unter dem Waschbecken den Absperrhahn etwas zudrehen, um den Wasserverbrauch zu verringern.
Beim Obst- und Gemüsewaschen einen Auffangbehälter unterstellen und das Wasser für Blumengießen verwenden. Im Sommer draußen die Gießkannen für das fast unbenutzte Wasser bereitstellen und für die Bewässerung der Gartenpflanzen auf Vorrat halten.
Weniger Milch, Käse, Eier und Fleisch konsumieren
Von Verzicht ist hier keine Rede, weniger bewirkt schon viel. Das MHD ist eine großzügige Angabe: Mit dem Datum ist mindestens haltbar bis gemeint und nicht, dass das Produkt ab sofort ungenießbar ist. Nicht sofort entsorgen und im Zweifel vorsichtig testen.
Einkaufen ohne Plastik
Verpacktes Gemüse und Obst ignorieren und unverpacktes einkaufen. Wer keine Stoffbeutel hat, kann ein Geschirrtuch durch vier geknotete Zipfel gut zum besseren Handling mitnehmen und benutzen. Netze aus Baumwolle für Stückgut hängen in der Obst- und Gemüseabteilung zu kaufen bereit. Ein Netz kann auch schnell und einfach aus Wollresten selbst gehäkelt werden.
Werbemüll abmelden
Mit einem Zettel am Briefkasten darauf hinweisen, dass man keine Werbung wünscht. Die meisten Prospekte verschiedener Lebensmittelgeschäfte sind online abrufbar, wenn man das braucht.
Papiertücher vermeiden
Küchenrollen vermeiden und lieber waschbare Lappen verwenden. Küchenabfälle können in Altpapier gewickelt werden. Bei Resten für die Biotonne aber darauf achten, dass das Papier wenig Druckerschwärze hat.
Keine Papierservierten kaufen, sondern besser auf Stoffservierten umstellen. Aus Stoffresten, die zum Wegwerfen viel zu schade sind, lassen sich schöne Servierten selber nähen.
Bei Papiertaschentüchern geht man mehr und mehr zu Recycling über. Jedoch ist der Aufwand für die Herstellung sehr hoch. Manche erinnern sich vielleicht noch daran, dass man einst auch Stofftaschentücher in Gebrauch hatte.
Leitungswasser trinken
In Deutschland ist fast überall das Leitungswasser von hoher Qualität und problemlos genießbar.
Mehr zu Fuß gehen
Öfter mal zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, anstatt mit dem Auto Frühstücksbrötchen einzukaufen.
Freie Flächen begrünen
Es gibt auch viele Möglichkeiten für all diejenigen, die einen Balkon, Terrasse oder Garten haben. Jeder kann überprüfen, was man aus den ungenutzten Flächen machen kann, um der Erderwärmung gegenzusteuern.
Ungenutzte Gartenflächen können auch schnell und kostengünstig mit Wiesenblumensamen zu bunten und nährstoffreichen Paradiesen für Insekten und Bienen besät werden.
Zu den freien Flächen zählen auch die Abdeckplatten von Müllboxen, kleine Dachflächen von Fahrradunterständen, kleine Anbauten, sowie Geräteschuppen und Garagendächern. Diese Flächen bieten Raum für eine Bepflanzung mit niedrigen Moosen, Gräsern, Kräutern oder Sedum. Betonierte und bepflasterte Hofeinfahrten bieten vielleicht auch noch Platz für Pflanzkübel mit Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten. Mehr Grün in den Städten und Dörfern tragen zu einer besseren Luft bei. Die Pflanzen beschatten den Boden und das Regenwasser bleibt länger gespeichert. Somit werden Wohngebiete abgekühlt und an heißen Sommertagen kann man besser durchatmen und in der Nacht besser schlafen. Für die Bienen und Insekten entstehen wichtige Lebensräume, die in den vergangenen Jahren immer weniger wurden.
Dachbegrünungen
Für ein grünes Garagendach ist der Aufwand höher, aber ebenso in Eigenleistung zu bewältigen und außerdem wesentlich günstiger, als wenn die Arbeiten von einem Gärtner durchgeführt werden. Hier muss vor der Begrünung unbedingt die Statik geprüft werden. Je Quadratmeter bedeutet das ein zusätzliches Gewicht zwischen 70 und 150 Kilogramm. Die Aufbauhöhe einer extensiven Dachbegrünung ist ab 6 -15 cm und wird in mehreren Schichten aufgebaut.
Man rechnet laut Energie-Fachberater.de durchschnittlich mit 25 bis 35 Euro je Quadratmeter für ein extensives Dach.
Es gibt eine große Auswahl an geeignetes Sedum aus der Familie der Dickblattgewächse für die Dachbegrünung. Sie sind extrem Hitze- und Dürreresistent, weil sie in ihren Blättern viel Wasser speichern können. Der Pflegeaufwand ist gering. Einmal im Jahr sollte nachgeschaut und ggf. wilde Aussaaten entfernt werden.
Bei einer intensiven Dachbegrünung mit Gräsern, Stauden, Büschen und sogar Bäumen beträgt die Aufbauhöhe mindestens 20 cm. Der Pflegeaufwand ist höher und ist entsprechend kostenintensiv. Dafür kann das Dach wie ein Garten genutzt werden. Auf jedem Quadratmeter Dach lasten mit der Begrünung dann mindestens 300 Kilogramm Gewicht. Eine intensive Begrünung eines Flachdaches wird etwa doppelt so teuer.
Fördergelder für die Dachbegrünung
Vor der Durchführung der Dachbegrünung können Fördergelder bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden. Wer die Finanzierung ohne Kredit leisten will kann die Handwerkerrechnung steuerlich absetzen.
Mehr Pflanzen in Steingärten
Steingarten können überprüft werden, ob hier ein paar Blühpflanzen mehr dazu gepflanzt werden können. Das muss nicht teuer sein. Im Frühjahr lassen sich fast alle Pflanzen durch Teilung vermehren. Die neu gewonnenen Pflanzen an noch freien Stellen einzusetzen wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Überall wo Blumen und Sträucher wachsen, haben Unkräuter keine Chancen.
Schottergärten sind tote Flächen
Schottergärten sehen nicht nur scheußlich aus, sie sind tote Flächen und bringen weder den Bienen, Insekten noch den Menschen etwas. Sie sind nicht pflegeleicht, auch wenn man das glauben will. Durch den Wind und die Vögel breiten sich Samen wild darin aus und keimen zwischen den Aufschüttungen aus und müssen von Hand mühselig rausgezupft werden. Mancherorts werden Schottergärten verboten. Ein Rückbau eines Schottergartens ist einfach und schnell gemacht. Die Steine werden entfernt und durch Erde ersetzt. Die Pflanzen werden so gesetzt, dass nach der erreichten Wuchsbreite der Boden bedeckt ist.
Es macht für niemanden von uns Sinn, nachhaltige Vorsätze zu ignorieren, wollen wir höllische Katastrophen verhindern.
Autor:Soraja Eydam aus Limburgerhof |
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