Wenn das neue Jahr beginnt
Sind Glücksbringer für unser Glück zuständig?
Wenn das Jahr zu Ende geht und die Menschen sich zum neuen Jahr viel Glück wünschen, überreichen sie gerne Glücksbringer mit der Hoffnung, dass er dem Empfänger in der Familie, Freundes- und Kollegenkreis sowie lieben Nachbarn Glück bringen mag.
Was sind die typischen Glückssymbole und welche Bedeutung haben sie?
Eine glückbringende Wirkung wird vom Klee, Marienkäfer, Glücksschwein, Hufeisen und Schornsteinfeger, aber auch von einem Glückscent erhofft. Sie gelten seit Jahrhunderten als klassische Glücksbringer über das ganze Jahr hinweg. Diese Glücksbringer haben zum neuen Jahr für viele Menschen stets eine ganz besondere Bedeutung.
Glücksklee
Ein vierblättriges Kleeblatt ist eine Gen-Mutation, also eine Veränderung in den Erbanlagen der Pflanze. Dieser Fehler kommt äußerst selten vor und soll für den Finder ganz besonders viel Glück bringen. Das erste Blatt steht für Ruhm, das zweite für Reichtum, das dritte für Liebe und das vierte für beste Gesundheit. Mit dem sogenannten Glücksklee landet man also auf der Sonnenseite des Lebens. Schon Eva soll ein solches Kleeblatt aus dem Paradies mitgebracht haben und fortan nur noch Glück gehabt haben.
Glückskäfer
Der Marienkäfer hat seinen Namen nach der heiligen Maria und gilt als Glückskäfer. Er gilt als Symbol für Glück und Fleiß. Bei Bauern und Gärtnern ist er immer willkommen, schließlich fressen sie die Blattläuse und anderes Ungeziefer von den befallenen Pflanzen. Zudem soll er Kinder beschützen und kranke Menschen heilen, wenn er ihnen zufliegt.
Glücksschwein
Im Mittelalter hatte ein Schwein einen hohen Wert, denn eine Sau bekommt pro Wurf ca. 10 Ferkel, weshalb das früher als Zeichen für Reichtum war. Es bedeutete Nahrung und somit Wohlstand. Das Glücksschwein wird heute in Kombination mit einem Kleeblatt, Glückscent oder einem Schornsteinfeger als doppelter Glücksbringer gedeutet und gerne aus Porzellan oder Marzipan verschenkt.
Hufeisen
Das Pferd galt jeher als ein edles und wertvolles Tier und symbolisierte Kraft und Stärke. Ihre Hufeisen schützten sie und wurden ebenfalls als Glücksbringer angesehen. Für den Finder soll das Hufeisen Glück bringen. Oft sieht man es am Haus über der Tür aufgehängt. Wird das Eisen nach oben offen angebracht, soll es das Glück einfangen. Ist es nach unten geöffnet, würde das Glück herausfallen. Hufeisen am Haus bringen Glück und Segen, sagt man.
Schornsteinfeger
Auch der Schornsteinfeger steht als Glücksbringer ganz oben auf der Liste. Wenn man ihn trifft oder ihn nach dem Kaminkehren an der rußigen Uniform berühre, soll dies nicht nur für einen Tag, sondern gleich für eine ganze Woche Glück bringen. Eine überlieferte Erklärung besagt bereits im 12. Jahrhundert, dass ungereinigte Kamine in den strohdachgedeckten Häusern oft zu Bränden führten. Um solche Brände zu verhindern, ließen die Hausbesitzer ihre Kamine kehren und verdankten dem Schornsteinfeger somit dieses Glück. Zwar kennen die meisten Menschen den Hintergrund nicht, sehen aber den Schornsteinfeger als Glücksbringer und glauben fest daran.
Glückscent
Wird ein Cent auf der Straße gefunden und mitgenommen, steht das Symbol für Reichtum. Durch ihn soll noch mehr Geld für den Finder kommen, heißt es. Verschenkt man einen Glückscent, so wünscht man, dass dem Beschenkten das Geld niemals ausgehen soll.
Glückskeks
Anfang des 20. Jahrhunderts gab Makato Hagiwara in seinem Teegarten in San Francisco seinen Gästen einen Keks mit guten Wünschen mit auf ihren Weg. Der in Amerika lebende Chinese David Jung erfand die Massenproduktion des kleinen Faltgebäcks mit der Glücksbotschaft auf einem eingearbeiteten Papierstreifen. Der Glückskeks schaffte seinen Durchbruch. Seinen Ursprung hat der Glückskeks allerdings in Japan. Sie sind überall sehr beliebt.
Kann man es wagen, einen Glücksbringer zu ignorieren? Bringt er dann Unglück? Treten wir dann das Glück mit den Füßen?
Stimmt uns der Glücksbringer hoffnungsvoll und beruhigt uns? Fühlen wir uns wohler, weil uns jetzt nichts Beunruhigendes mehr passieren kann?
Glück ist das höchste Ziel des menschlichen Lebens.
Laut de.statista.com glauben 87 % der Deutschen, dass man sein Glück durch eine positive Grundeinstellung beeinflussen kann. Aber 13 % verlassen sich auf Glücksbringer, falls das für sie nicht ausreicht.
Eine intakte Familie und Partnerschaft zählt für die meisten Menschen zu den größten Glücklich Machern. Gesundheit und Freundschaft reihen sich an. Frieden und Harmonie sind den Menschen ebenso wichtig. Gefolgt von einem guten Arbeitsplatz und keine Geldsorgen stehen ein stressfreies Leben und ein schöner Urlaub am Ende der Liste.
Es zählen oft die kleinen Momente des Glücks im Alltag, so fand de.statista.com heraus, dass 90 % glücklich sind, wenn sie lachen und 66 % erfreuen sich an Komplimenten. Bei Diskussionen mit Freunden und Kollegen sind 47 % glücklich, wenn sie Recht haben. Knapp über 40 % erfreuen sich, wenn sie beim Einkaufen Geld sparen können.
Die meisten Menschen beeinflussen ihr Glück mit ihrer positiven Grundeinstellung und ihren Bemühungen, ihre gesetzten Ziele zu erreichen. Wichtig sind 75 % der Menschen, aus guten Taten Energie für sich zu gewinnen.
Der Glaube an die Glücksbringer kann das Selbstvertrauen eines Menschen stärken und für ein Wohlbefinden sorgen.
Das Wort Glück stammt ursprünglich vom mittelniederdeutschen Gelucke und dem mittelhochdeutschen Gelücke ab. Es entspringt wiederum vom Gelingen und hat etwas mit dem Wort leicht zu tun. Das Glück ist demnach das Gelungene und das leicht Erreichte.
Wer sein Glück nicht von Mythen abhängig machen mag, der kümmert sich selbst um sein Glück. So lautet auch eine Redewendung Jeder ist seines Glückes Schmied, die man schon bei den alten Römern kannte. Um Erfolg und Zufriedenheit zu erlangen überlässt man sein Glück nicht dem Zufall. Jeder kann mit Ausdauer und Mühe sein Glück selbst in die Hand nehmen und glücklich werden.
Zu guter Letzt an dieser Stelle für alle Viel Glück im neuen Jahr!
Autor:Soraja Eydam aus Limburgerhof |
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