Loschders Höllen- und Himmelfahrt
Zusatztermin am 15.09.2023
Ist es schon jemals vorgekommen, dass ein Pfälzer nach seinem Tod in die Hölle gekommen ist? Diese Frage stellte sich der Heimatdichter Paul Münch vor fast 100 Jahren.
Er verarbeitete diese Frage in dem Theaterstück “Pfälzers Höllen – und Himmelfahrt.“ Dieses Stück wurde am 02.Mai 1930 in Stadttheater Kaiserslautern uraufgeführt.
Es wurde zwischenzeitlich mehrere hundert Mal an verschiedenen Theatern aufgeführt.
Das gesamte Stück ist in Versform geschrieben. Die Akteure sprechen zudem (je nach Rolle) entweder Hochdeutsch oder Dialekt.
Eine Aufführung fand vor 33 Jahren in Lustadt in der TV Halle vor rund 500 Zuschauern statt. Eine Schülergruppe aus Germersheim unterhielt damals das Publikum.
Mit dabei war damals Peter Gutzler, der gerade frisch sein Abitur in der Hand hatte.
Jetzt hatte er die Idee dieses Stück erneut in Lustadt aufzuführen. Und zwar im Rahmen der 1250 Jahr Feier der Ortsgemeinde Lustadt. Aus dieser Idee ist eine witzige Adaption des Stücks entstanden.
Aus “Pfälzers Höllen – und Himmelfahrt“ wurde “Loschders Höllen – und Himmelfahrt.“
Aus dem “Philp von Speyer und dem Schorsch von Kusel“ wurden der “Philp vom Unnerdorf und der Schorsch vom Owwerdorf“
Schnell fanden sich theaterbegeisterte Lustadter (und Umgebung) zusammen um die insgesamt 16 Rollen zu besetzen. Mit Jutta Barie-Scholl aus Schwegenheim , bekannt vom Boulevardtheater Deidesheim, konnte eine professionelle Regisseurin gewonnen werden.
Im Herbst 2022 haben die Proben begonnen. Der Gesangverein Lyra stellte (und stellt) sein Sängerheim für die Proben zur Verfügung.
Zwischenzeitlich wird aber an den Orten geprobt, an denen gespielt wird. Ein Highlight wird nämlich sein, dass die 3 Akte des Stücks an drei verschiedenen Orten gespielt werden.
Das Stück beginnt in der Hölle. Was lag also näher, als den ersten Akt auf dem Höllenplatz im Oberdorf zu spielen.
Der Teufel (Dirk Forchheim) tritt auf und freut sich, zum ersten Mal seit Urzeiten einen Lustadter gefangen zu haben.
“(…)Sogar aus Lustadt, das seit alter Zeit, im Ruf steht besonderer Frömmigkeit, hab ich nun endlich zwei geschnappt nachdem es bisher noch niemals geklappt(…)“
Aber die beiden Lustadter, der Schorsch (Matthias Sinn) und der Philp (Peter Gutzler) überwältigen den Teufel und machen sich auf den Weg Richtung Himmel.
Der zweite Akt spielt vorm Himmelstor, vor der Apostelkirche. Die Zuschauer müssen also aufstehen und den beiden Protagonisten dorthin folgen.
Am Himmelstor angekommen werden Philp und Schorsch von keinem geringeren als Petrus (Rolf Hellmann) persönlich empfangen.
Was genau im zweiten Akt und dritten Akt passiert und wie das ganze Stück aufgelöst wird, wird jetzt natürlich noch nicht verraten. Der dritte Akt spielt jedenfalls in der Apostelkirche.
Dort darf der Lustadter Bürgermeister Volker Hardardt als Erzengel Michael, wie im richtigen Leben, kräftig auf den Tisch hauen. Zwischen dem zweiten und dritten Akt bewirtet der Chor der Apostelkirche die Zuschauer.
Die Aufführungen finden am 09./10./16./17. September statt. Beginn ist jeweils um 18.00 Uhr. Bei schlechtem Wetter wird in der Liederkranzhalle gespielt.
Die vier ursprünglich geplanten Aufführungen sind praktisch ausverkauft. Wegen der großen Nachfrage findet deshalb eine zusätzliche Aufführung am Freitag, 15.09.2023 statt. Karten gibt es für 1.250 ct in der AXA Agentur Peter Gutzler in Lustadt Tel. 06347/97410. Wer also noch Karten möchte, sollte sich beeilen. Wer keine Karte hat, kann leider nicht in den Genuss dieses Stückes kommen.
Autor:Matthias Sinn aus Germersheim |
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