Vergessenes Brauchtum enträtselt!
Vergessenes Brauchtum enträtselt!
Sie erinnern vielleicht noch an unseren Bericht über vergessenes Brauchtum in Hochstetten. Da haben wir über ein Foto eines Kinderumzugs aus den 1950er-Jahren berichtet. Dank vieler Zuschriften der Leser haben wir einiges an Informationen zusammengetragen.
Es handelt sich dabei um einen Sommertagszug; ein Brauch der in der Kurpfalz verbreitet war und z.T. noch ist. Traditionell wird es an "Mittfasten" begangen, am Sonntag Laetare, also drei Wochen vor Ostern, teilweise jedoch auch an anderen Terminen, abhängig von der örtlichen Tradition. Dieser Sonntag wurde auch Rosensonntag oder Brotsonntag genannt. Der Tag wurde sowohl von der evangelischen wie auch von der katholischen Kirche gefeiert. Der Sommertagszug gehört zu den Bräuchen der Winterverbrennung und des Todaustragens.
Wie man in dem Bildausschnitt sieht, tragen die Kinder einen gabelförmigen Stecken, auf dem ein großer Bretzel aufgespießt ist. Dieser ist mit bunten Papierbändern verziert. Da der Stecken ein besondere Form haben musste, wurde er oft mehrere Jahre verwendet.
Stri Stra Stro, da Friehling/Summer der isch doo
Der Summer un der Winder
Des sinn Geschwisterkinder.
Summerdag, staab aus,
Blos em Winder di Aare aus.
Strih, Strah, Stroh,
Der Summerdag is do..... (weitere Strophen...)
sangen die Kinder in allen Gemeinden (auch in Hochstetten und Linkenheim).
Das Foto zeigt den Umzug der Kinder in Hochstetten, Hauptstr. 113. Die Kinder sind zum Paltz des TV Hochstetten gezogen.
Dank an die vielen "Informanten".
Autor:Rainer Grund aus Linkenheim-Hochstetten |
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