General Jakob von Hartmann aus Maikammer

Held von Weißenburg

Maikammer.Das militärische Handwerk hat Jakob von Hartmann in Napoleons Armee gelernt. Im Deutsch-Französischen Krieg war er als bayerischer General auf deutscher Seite siegreich gegen Frankreich.

Ein Leben, das das Schicksal der Pfalz zwischen der französischen Zeit und der Reichsgründung beispielhaft abbildet, war das von Jakob Hartmann. Als junger Offizier der französischen Armee rettete er die Fahne des Regiments für Napoleons Armee in der Schlacht von Waterloo. In der Schlacht um Weißenburg befehligte er als General eines der zwei königlich-bayerischen Armee-Korps und kämpfte ein Jahr später erfolgreich bei der Belagerung von Paris. Mit 75 Jahren war er da der älteste Offizier auf deutscher Seite.

Jakob Hartmann macht Karriere im französischen Heer

Geboren wurde Hartmann 1795 in Maikammer als Sohn eines Winzers oder Hufschmieds - die Quellen widersprechen sich hier. Ein Bruder der Mutter, General Michael Geither aus Geinsheim, vermittelte ihm die militärische Laufbahn im französischen Heer. Geither nahm ihn 1806 als Militärkadetten ins Großherzogtum Berg mit. Später trat Hartmann ins französische 15. leichte Infanterie-Regiment ein, besuchte Militärschulen in Bonn und Saint Cyr und wurde schon bald zum Leutnant befördert. Nach den Befreiungskriegen wurde die Pfalz bayerisch und Hartmann schied aus der französischen Armee aus, um seine Laufbahn ab 1816 in der bayerischen Armee fortzusetzen.
In den langen Friedensjahren nach den napoleonischen Kriegen stieg Hartmann in der bayerischen Armee auf. 1842 wurde er Adjutant des bayerischen Kronprinzen Maximilian und ein Jahr später zum Ritter ernannt. Die Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion und das Großoffizierskreuz der Ehrenlegion folgten 1846 und 1854. Nachdem der Kronprinz 1848 zum bayerischen König Maximilian II. gekrönt wurde, diente Hartmann ihm als Flügeladjutant.

Jakob Hartmann setzt sich für Bahnlinien in der Pfalz ein

In dieser Zeit setzte sich Hartmann für die Errichtung von Bahnlinien in der Pfalz ein. Das war nicht nur wirtschaftlich wichtig für die Pfalz sondern auch militärisch sinnvoll, wie sich im Krieg 1870 zeigen wird. Aber auch für soziale Belange, die bayerische Sozialgesetzgebung machte er sich beim König stark Im Deutschen Krieg 1866 gegen Preußen bewährte er sich wieder auf dem Schlachtfeld, auch wenn die Österreichisch-Bayerische Allianz den Krieg verlor.
Nach dem gewonnen Deutsch-Französischen Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse von Preußen und mit dem höchsten bayerischen Militär-Orden, dem Max-Joseph-Orden ausgezeichnet und außerdem zum Freiherrn ernannt. Er starb 1873 in Würzburg. In Maikammer wurde ihm ein Denkmal gesetzt, das noch heute an den großen Sohn der Stadt erinnert. Der nicht eben gradlinige Lebensweg des Freiherrn von Hartmann geriet dabei jedoch aus dem Blick. [rko]