Junge Kantorei St. Martin erhält Spende
Junge Kantorei St. Martin erhält Spende von Katsches Kelterhaus

Foto: Bilder: Junge Kantorei St. Martin
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In der St. Martiner Haardtgasse 4 befindet sich eine Rarität der ganz besonderen Art – Katsche Thea Diehl und ihre Familie hat mehr als 500 Exponate aus weggeworfenen Alltagsgegenständen längst vergangener Epochen in einer privaten Sammlung zusammengetragen. Diese sind in dem historischen Anwesen in beachtlicher Weise ausgestellt und zum Teil am historischen – noch funktionierenden – Holzherd so dargestellt, wie sie über viele Jahrzehnte in Gebrauch waren. Die Exponate stammen alle aus der Südpfalz und reflektieren unseren Kulturraum an der Südlichen Weinstraße. Es werden zum Beispiel Küchenhilfen von 1650 bis 1950 ausgestellt; sie geben einen tiefen Einblick in die nachhaltige Lebensweise unserer Vorfahren.

Jeden ersten Sonntag im Monat, von April bis November, öffnet Familie Diehl ihr Kleinod von 14:00 bis 17:00 Uhr. Nach der Winterpause wird Katsches Kelterhaus ab dem Frühjahr 2021 wieder seine Tore öffnen; Heiko Diehl verrät, dass er alle 20 Minuten Führungen durch die Ausstellung anbietet. Eine Kostprobe seiner Führung und der damit verbundenen Geschichten zu den Gegenständen konnte Klaudia Osmolska von der Jungen Kantorei St. Martin am vergangenen Samstag erleben. Heiko Diehl macht keinen Hehl aus seiner Begeisterung – sehr gerne erzählt er von der Herkunft und der früheren Verwendung der verschiedenen Exponate: Da ist z.B. der kleine Metallkessel am langen Holzstiel, der schon oft „geflickt“ wurde – „das war echte Nachhaltigkeit“, so Heiko, „da wurde nichts weggeworfen; es wurde einfach geflickt.“ Daher auch der Begriff des „Kesselflickers“. Mit Stolz holt er eine Glasflasche hervor. Da ist ja eine Glaskugel – ein Klicker – in der Flasche eingeschmolzen. „Dieser Klicker diente zum Verschließen dieser Sprudelflasche“, erklärt Heiko. „Der Druck des Kohlendioxids hat den Klicker in den Flaschenhals gedrückt und somit verschlossen. Dies war eine der ersten Möglichkeiten, Mineralwasser mit Kohlensäure in Flaschen aufzubewahren. Daher stammt auch der Begriff „Klickerwasser““, weiß Heiko zu berichten.

Die ganze Familie Diehl ist stolz auf ihre Sammlung; für sie ist es selbstverständlich, dass jeder das kleine Museum besuchen kann. „Wir verlangen keinen Eintritt“, so Heiko. Dennoch sind wir über eine Spende der Besucher sehr dankbar. Doch diese Spende ist nicht für die Familie Diehl bestimmt. Ganz nach dem Handeln des Heiligen Martins, der sein Hab und Gut mit den Armen teilte, so möchte die Familie Diehl auch teilen. Jedes Jahr geht der gesamte Spendentopf – eine alte Milchkanne – an einen Verein in St. Martin bzw. eine ortsansässige, gemeinnützige Einrichtung.

„In den vergangenen 12 Monaten haben wir unsere Besucher gebeten, eine Spende für die Junge Kantorei St. Martin in die „Milchkanne“ zu werfen“, berichtet Heiko. „Nicht wenige waren erstaunt darüber, dass es eine solch aktive Kinder- und Jugendchor-Arbeit im Bereich der Chormusik in St. Martin gibt. Das ist toll und dies möchte unsere Familie sehr gerne unterstützen!“

Klaudia Osmolska nahm den Inhalt der „Milchkanne“ dankend entgegen; Klaudia und Heiko waren völlig begeistert, dass 455,24 € Spenden in der Kanne zusammengekommen waren. Klaudia bedankte sich sehr herzlich. Zusammen mit Ute Hormuth wurden bereits Ideen zusammengetragen, wie die Junge Kantorei St. Martin und Katsches Kelterhaus nach der Corona-Pandemie gemeinsame Projekte auf die Beine stellen können. Da können wir uns heute schon freuen ...

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Autor:

Wolfgang Hormuth aus Maikammer

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