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Ready for klapp off – 33. Kalmit-Klapprad-Cup

Ein Teil der Gruppe um Moni El Beji "TritschAir" als Elwetritsche | Foto: Brigitte Melder
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  • Ein Teil der Gruppe um Moni El Beji "TritschAir" als Elwetritsche
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Maikammer/Kalmit. Am 7. September schien Maikammer der Nabel der Welt zu sein so viele Menschen kamen, um zu sehen und gesehen zu werden. Der Grund war das alljährliche Highlight, der „Kalmit-Klapprad-Cup“. Diese sportliche Aufgabe bestand darin mit einem gängigen, wohlgemerkt ohne Gangschaltung, Klapprad auf die 673,3 Meter hoch gelegene Kalmit zu fahren. Die Kalmit ist der höchste Berg im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Was im Jahre 1992 mit ein paar Klapprädern begann ist im Jahre 2024 zu einem mega Event im In- und Ausland geworden. Mit ca. angemeldeten 980 Teilnehmerinnen und Teilnehmern dürften es von Jahr zu Jahr mehr werden. Interessierte, die leider kein Klapprad besitzen, gehen sogar so weit sich eins zu kaufen oder auszuleihen, nur um dabei zu sein.

Als erstes traf man am Eingang auf den „Hiwwe wie driwwe“-Filmdarsteller Monji El Beji mit seiner Flug-Crew. Und nicht nur das, denn ein Filmteam im gleichen „TritschAir“-Outfit begleitete die Gruppe als Elwetritsch. Zu der gehörte sein Bassist Christoph Erbach mit seiner Frau Claudia, seine Managerin Stephanie Veth, der Fotograf André Poschadel mit seiner Frau Jenia, Tim Greiner vom SWR, der sich extra dafür ein Klapprad gebraucht gekauft hatte (soll am 17.09. ausgestrahlt werden) und sein Personaltrainer und Regisseur Benjamin Wagener als Bodenpersonal. Monji El Beji hatte verletzungsbedingt für diesen „Flug“ eine Sonderfluggenehmigung erhalten und durfte standesgemäß auf einer Harley bei Dr. Klapp mitfahren. Da viele Menschen in der Pfalz den Film in Kino gesehen hatten, war Monji steht belagert, um Selfies zu machen.

Die Schattenplätzchen für die Zuschauer waren heute mehr denn je gefragt und die paar Bäumchen entlang der Straße somit schnell belegt. No chance! Was sollen da erst die kostümierten radelnden TeilnehmerInnen sagen? Teils in Fell, Federn oder Plastik gehüllt und dann noch das ganze Equipment ums Fahrrad herum bei über 30 Grad im Schatten waren sie wirklich nicht zu beneiden.

Kultfigur Alfons V. flog vor dem Start in einem Hubschrauber über die Weinberge und winkte seinen Anhängern völlig losgelöst zu, um sich danach in seinen goldfarbenen Overall zu zwängen, um mitzuradeln. Normalerweise an vorderster Fron dabei, verschlug ihn diese Aktion ins Mittelfeld der Starter. Kein Klappradrennen ohne Alfons! An seinem Stand war dementsprechend viel los und Fans machten Selfies mit seiner komplett flugtauglichen Schaufensterpuppe zu machen. Hier traf ich auch auf den Ehrenbürgermeister der Stadt Herxheim Martin Jüllig, der kurz vor seinem Ruhestand beim Herxheimer Klappradrennen als sein Double auftrat. Er kennt das Klappradrennen aus dem Effeff. Seit 26 Jahren gibt es das Klappradrennen, das Peter Zürker gemeinsam mit Alfons V. aus der Taufe hob. „Malle-Martin“ wollte heute in Martins Malle-Bomber vorausfahren und Zettel mit dem Udo-Bölts-Spruch „Quäl Dich du Sau“ als Motivationsschub verteilen.

Monji El Beji machte heute sein Versprechen wahr und wollte als erster im Ziel sein. Leider fuhr er außer Konkkurrenz, denn Fußprobleme machten ihm zu schaffen und da nutzte er die Mitfahrgelegenheit auf seinem Hometrainer auf den Anhänger eines Motorrades, das auch noch ein „Doktor“ fuhr, nämlich Dr. Klapp. Naja, eigentlich repariert er eher die Klappräder als Knochen und Sehnen, aber in der Not wäre er schnell zur Hand.

Man lernte wieder so viele Menschen kennen und könnte wahre Romane schreiben. Für mich ist es mittlerweile mein Highlight des Jahres geworden, so herzlich wird man hier aufgenommen. Von wegen „meine Haare sind heute gerade nicht frisiert“, nix da, da kann man einfach drauf losfotografieren und die Teilnehmer freuen sich riesig. Sie hatten ja fast ein Jahr lang Zeit sich Gedanken über ihren Style zu machen. Das Thema war rasch gefunden „Nur klappen ist schöner – Ready for klapp off“.

In der Fahrradwerkstatt bei Dr. Klapp wurde vorher nochmals festgeschraubt, was locker war, denn manche hatten halt eine oder mehr Schrauben locker.

Ein Ehepaar hatte sich im Februar 2024 in China einen Sack Federn bestellt für sage und schreibe 440 Euro und Katrin aus Karlsruhe bastelte seitdem einen Klapp-Adler zusammen. Für zwei Kostüme klebte sie 4 Monate lang Federn und damit waren sie am heutigen Tage eines der meist fotografierten Motive.

„Schwobak klappcheck“ waren für die Sicherheit zuständig und checkten die Fahrräder durch. Als Hexen-Airline kamen zwei Damen aus Böhl-Iggelheim. E.T. wollte nach Haus telefonieren und saß gleich mehrmals im Körbchen vor dem Fahrrad und wer erinnert sich nicht an den wundervollen rührseligen Film von damals? Beim Start wurde denn auch gleich gebeten, nicht mehr nach Haus zu telefonieren, denn das Netz sei zusammengebrochen. Die „Spey-Air“ war für die Technik aus Speyer hier und das Rocket Girl saß auf Wolke 7. Aus dem Vorarlberg in Österreich war bereits zum dritten Mal die „Hell-rid-Air“ hier, um Frieden in Europa wieder herzustellen und zwar mit dem Schorleflieger. Vier Männer aus Kindenheim und Kerzenheim, das liegt in der Nähe von Bockenheim, kamen als „Klapp-Guns“ und fürchteten weder Berg noch Schorle. Dem Ideenreichtum waren keine Grenzen gesetzt, aber das Groß waren Piloten und Stewards wie Stewardessen. Der kurzerhand zum Fliegen umfunktionierte Tyrannosaurus Rex, Superman, Zeppelin, Bienen und Schmeißfliegen, Graf Zeppelin, Captain Spock, Störche, Skispringer, HB-Männchen und eigentlich alles was fliegt oder mitfliegt war hier zugegen. Statements wie „Dein Flug in eine gangfreie „Klappokratie“ waren zu lesen. Um die meisten Kostümierungen zu sehen klicken Sie bitte auf die große Fotogalerie, aus der es galt unter 450 Fotos auszuwählen. Man ist wie in einem Rausch beim Kalmit-Rennen. Apropos Rausch, auch das legalisierte Cannabis bringt einen wohl zum Fliegen und hatte ein Joint-Klapprad zu bieten.

Zur Einstimmung wurde am Start gebeten, das frisch erlernte Fliegerlied „Flieder, grüß mir die Kalmit!“ mitzusingen, und das geht so:
Vom Nordpol zum Südpol ist nur ein Katzensprung
Wir treten das Klapprad bei jeder Witterung
Wir schalten nicht
Was immer auch geschieht
Durch Wind und Wetter
kKlingt das Fliegerlied.
Flieger, grüß mir die Kalmit
Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond.
Dein Leben, das ist ein Treten
Durch die Ferne, die keiner bewohnt.

Ein herumfliegende Drohne sollte sofort landen, damit die Flieger nicht behindert werden. Das ganze Spektakel wurde am heutigen Nachmittag von drei Fernsehteams aufgenommen, also ab Morgen bei den gängigen Pfälzer Sendern uffbasse. Und nichts geht ohne Sicherheitshinweise am Start. Also Rettungswesten anlegen und auf den Startschuss warten. Der kam aber nicht sogleich, denn vorher richteten sich alle Blicke gen Himmel, an dem ein Doppeldecker seine Flugkünste zeigte und etliche Kondensstreifen hinter sich herzog. Der Weihnachtsmann wurde heute auch schon begrüßt, der seinen Rentierschlitten „durch die Lüfte fliegen ließ“. Ja, man glaubt es kaum, aber in 3 Monaten ist schon wieder Weihnachten.

Um 15 Uhr ging es dann los und wollte gar kein Ende nehmen, so viele radelten an einem vorbei und zum Schluss fuhr der Besenwagen, der damit die liegengebliebenen Klappräder nebst Aufsitzer auffegen konnte. Dieses Pech ereilte Stephanie Veth, deren Vorderreifen während der Abfahrt platzte. Zum Glück kam es bei der Bewältigung der Strecke keine großen Verletzungen und alle landeten wieder auf sicherem Terrain.

Auch aus Österreich war Besuch da, nämlich aus der RTL-Sendung "Bauer sucht Frau" besuchte Bauer Peter wieder seine Auserwählte Alisa und hatten jede Menge Spaß zusammen mit Alfons V. Er hat sich nicht nur in Alisa, sondern auch in die Pfalz verliebt. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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