Über 300 Menschen informieren sich über den Baumerhalt
Alternative Lösung mit höherem Hochwasserschutz am Rheindamm Lindenhof
Am Sonntag, dem 19.9.2021 trafen sich rund 300 Mannheimer Bürger, Lindenhofer, Politiker, Baumfreundinnen und Baumfreunde. Organisiert wurde die kulturell untermalte Versammlung vom Rhein bis zum Damm von der Gruppe Konferenz der Bäume.
Die Menschen zeigten durch Ihre Anwesenheit, dass sie sich nicht mit der Errichtung eines Erddammes abfinden werden. Sie treten ein für die Sicherung des Hochwasserschutzes durch eine „stabile selbsttragende Spundwand“ im bestehenden Damm.
Den anwesenden Politikern sei an dieser Stelle auch noch der Dank für ihre Unterstützung von der Initiativen ausgesprochen: Es waren anwesend in alphabethischer Reihenfolge: Hannah Blum (Die Linke), Isabell Cardematori (SPD), Wolf Engelen (FDP), Christiane Fuchs (Freie Wähler ML), Bernhard Juretzek (CDU), Peter Karbstein(Grüne), Dr. Michael Kost (Freie Wähler ML), Johanna Legnar (Klimaliste), Patric Liebscher (Grüne), Sven Metzmaier (Linke), Birgit Reinemund (FDP). Der NABU war vertreten durch Paul Hennze und Waldwende Jetzt durch Volker Ziesling.
Auf dem Damm hatte die BIG – Bürgerinteressengemeinschaft Lindenhof ihr Quartier bezogen. Vor Ort waren Vertreter der BIG, die anschaulich durch Redebeiträge und an Schautafeln darstellten, dass es eine Alternative zur Erddammlösung des Regierungspräsidiums Karlsruhe gibt.
Stand des Verfahrens
Wolf-Rainer Lowack von der BIG äußerte sich optimistisch zum aktuellen Stand des Verfahrens: „Mit der Beauftragung des renommierten Wasserbau-Experten Dr. Ronald Haselsteiner hat die Stadt Mannheim gleich zwei Wünsche der BIG erfüllt: Den Einsatz eines eigenen Gutachters und die Prüfung einer Hochwasserschutzwand als Alternative zu den Kahlschlag-Plänen des Regierungspräsidiums. Damit sind wir zwar noch lange nicht am Ziel, aber das ist ein wichtiger Schritt“
Unterschied zu den Plänen des Regierungspräsidiums
Nach den Plänen des Regierungspräsidiums Karlsruhe soll die Spundwand in einen neu zu schaffenden Dammkörper eingebaut werden. Sie würde in dieser Variante jedoch nur dazu dienen, den Querschnitt des neuen Damms schmaler zu halten. Bei dieser Erdbauvariante müssten den Planungen zufolge alle Bäume dauerhaft entfernt werden.
Im Gegensatz dazu wird die von den Experten der BIG vorgestellte Hochwasserschutzwand in den bestehenden Damm eingebracht und übernimmt vollständig den Schutz vor Hochwasser. Ein Dammbruch ist dabei ausgeschlossen. "Diese selbsttragende Hochwasserschutzwand stellt einen deutlich höheren Schutz dar als die Variante des Regierungspräsidiums und die Kosten sind mit großer Wahrscheinlichkeit geringer" so Kuhse. Der Eingriff in den Baumbestand bei einer Hochwasserschutzwand ist minimal.
Frist der Einwendungen
Im Anschluss informiert Dr. Christine Gerner zum Verfahren und den nächsten Schritten: Nach Beginn des Planfeststellungsverfahrens bei der Unteren Wasserbehörde der Stadt Mannheim wurden im Rahmen der Prüfung der eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit noch fehlende wesentliche Angaben beim Regierungspräsidium angefordert. Wenn diese bei der Stadt Mannheim eingehen, werden die Pläne für vier Wochen veröffentlicht. Während dieser Zeit und bis zum Ablauf von mindestens weiteren vier Wochen – die Frist bestimmt die Behörde – haben alle Bürger die Möglichkeit, Einwendungen gegen das Vorhaben zu erheben. Einzelheiten werden zu gegebener Zeit unter anderem auf der Website der BIG Lindenhof bekanntgegeben.
Unten am Rhein stand die Initiative Waldpark e.V. mit Luftballons und Infokarten. Auf dem Weg zum Damm informierte SOS-Stadtbaum mit einem Infostand über die Aufgabe geplante Baumfällungen in Mannheim zu verhindern und für den Erhalt von begrünten Fassaden (z. B. am Parkhaus N1/N2).
Die nächste Mahnwache wird am Sonntag, 17. 10.2021 (3. Sonntag im Monat) von 14:30 bis 16:30 am gewohnten Platz am Stephanienufer sein.
Autor:BIG - Lindenhof aus Mannheim-Süd |
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