Spundwand ist neues Planungsziel
„Geht nicht, gibt’s nicht“: Der Kahlschlag ist vom Tisch

Erkundungsbohrung | Foto: BIG Lindenhof
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In seiner jüngsten Pressemitteilung vom 6. Februar informiert das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) über den Stand der Probebohrungen auf dem Mannheimer Rheinhochwasserdamm und über die Beauftragung eines Baumgutachters. In einem Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) vom 21. Januar informiert der zuständige Projektleiter des RP, Jens Teege, über Details der Planungen.

Welche Bedeutung haben diese Entwicklungen für unseren jahrelangen Kampf für den Erhalt des Baumbestands auf unserem Waldparkdamm? Wir erläutern die Hintergründe.

Spundwandlösung als neues Planungsziel ausgegeben


Das Wichtigste vorab: Das RP hat sein Planungsziel für die Ertüchtigung des Rheindamms geändert – und zwar grundlegend!

Ursprünglich sollte der bestehende Damm abgetragen und als Erddamm neu errichtet werden. Eine dauerhaft geplante baumfreie Zone neben dem Damm hätte den Verlust von vielen tausend Bäumen bedeutet.

Den neuen Planungen zufolge soll der alte Damm bestehen bleiben und durch tief ins Erdreich eingebrachte Spundwände so gesichert werden, dass die Bevölkerung auch dann geschützt wäre, wenn ein Hochwasser den Damm komplett wegspülen würde. Daher sprechen die Fachleute hier von „selbsttragenden“ Spundwänden. Eine baumfreie Zone ist bei dieser Variante nicht erforderlich.

Baumgutachter begleitet den Prozess


Aber warum dann ein Baumgutachter? Die Spundwände müssen teilweise in der Nähe von Bäumen eingebracht werden, was zu Schädigungen der Wurzeln und der Baumkronen führen könnte. Hier hat der Baumgutachter Sascha Jillich (Urban Tree Consulting) die Aufgabe, Möglichkeiten für den Erhalt der Bäume zu prüfen. Er soll auch die spätere Bauphase baumschutzfachlich begleiten.

Um diese neue Variante umsetzen zu können, werden zurzeit Probebohrungen durchgeführt. Es soll ein Grundwassermodell erstellt werden, das den Fachleuten zeigt, wie tief die Spundwand eingebracht werden kann. Sie muss einerseits fest im Boden stehen, darf aber andererseits den Grundwasserstrom nicht unterbrechen.

Auf die Frage der RNZ nach der Chance des Machbaren antwortet Projektleiter Jens Teege: „Wir sind Ingenieure: Geht nicht, gibt’s nicht!“

Spundwand als sicherste Lösung von den Planern anerkannt


Damit ist die Lösung zum Greifen nahe, deren Prüfung von der BIG bereits 2018 gefordert wurde. Jens Teege fasst die Entwicklung zusammen: „Eine erste Variante zur Ertüchtigung des Rheindamms sah eine baumfreie Zone vor, was nicht nur bei der Bevölkerung, sondern daraufhin auch bei der Mannheimer Stadtverwaltung großen Widerstand hervorrief. Nun haben wir das Planungsziel geändert und prüfen eine überströmungssichere Bauweise. Würde nämlich bei der ersten Variante das Wasser über den Damm strömen, würde er irgendwann brechen und es gäbe eine Welle“.

Wir freuen uns, dass das Regierungspräsidium letztlich offen für diese Alternative war und sich flexibel gezeigt hat. Dank und Anerkennung gilt der Stadtverwaltung Mannheim, die sich beim RP nach anfänglichem Widerstand („der Kahlschlag ist alternativlos“) konsequent für die Spundwand-Lösung eingesetzt hat.

Natürlich begleiten wir auch die nächsten Schritte der Verantwortlichen mit viel Aufmerksamkeit, insbesondere im Hinblick auf den größtmöglichen Schutz der Bäume. Beispielsweise ist noch nicht abschließend geklärt, wie breit der Weg auf der Dammkrone sein soll. Davon hängt ab, ob gegebenenfalls mehr Bäume als nötig weichen müssen. Das wollen wir natürlich verhindern!

Aber eines haben wir gemeinsam mit Ihnen erreicht: Der geplante Kahlschlag ist vom Tisch!

Erkundungsbohrung | Foto: BIG Lindenhof
Bohrmarkierung | Foto: BIG Lindenhof
Autor:

BIG - Lindenhof aus Mannheim-Süd

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