Thema: Kinderbetreuung
Wann kommt endlich die große Entlastung für den Lindenhof?

Bereits 2018 forderte die Elterninitiative Lindenhof gemeinsam mit der Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof BIG e.V. Container als Übergangslösung für eine schnelle Entlastung der angespannten und prekären Situation bei der Kinderbetreuung im Lindenhof. Viele umliegende Städte haben eine solche Lösung zeitnah realisiert.
Im Jahr 2019 war klar, dass es eine Interimslösung mit Containern auf dem Pfalzplatz geben soll.
Ende 2019 wurde der zuständige Fachbereich 58 durch den BIG-Vorsitzenden Ulrich Holl auf die freiwerdenden Container der evangelischen Kirche in der Joseph-Bußjäger-Weg hingewiesen. Der Fachbereich 58 konnte erreichen, dass diese Container generell weiterhin für Kinderbetreuung genutzt werden können.
"Somit war Ende 2019 sowohl klar, DASS und WELCHE Container auf den Pfalzplatz umziehen können", so Holl. Zum selben Zeitpunkt hatte der Fachbereich 58 auch einen Träger für diese Einrichtung gefunden. Ein Umzug auf den Lindenhof und die damit notwendige Entlastung der Kinderbetreuungssituation schien in greifbarer Nähe.
Jetzt wurde bekannt, dass das Dezernat III keinerlei baulichen Vorarbeiten (Baugrunduntersuchung, Statik etc.) angestoßen hat. "Da weder die Baugrunduntersuchung stattgefunden hat noch die Statik berechnet wurde, ist Stand heute noch nicht einmal klar, ob überhaupt jemals Container auf den Pfalzplatz gestellt werden können", bemängelt Holl die aktuelle Situation.
Weil die Vorarbeiten versäumt wurden, gibt es jetzt eine Interims-Interimslösung. Die 80 neuen Plätze werden im Oktober nicht im Lindenhof eröffnet, sondern in Containern in der Nähe des VIER Kilometer entfernten Luisenpark. "Dass die Stadt Mannheim auf ihrer Webseite von „80 neuen Kinderbetreuungsplätze für den Lindenhof“ spricht, ist unter dem aktuellen Realisierungsstand nicht nachvollziehbar", kritisiert Jan Habenicht BIG Vorstand und Sprecher der Elterninitiative Lindenhof. Habenicht weiter: "Wer kein Auto zur Verfügung hat, kann definitiv nicht morgens vor der Arbeit die Kinder vom Lindenhof zu dieser Interims-Interimslösung bringen."
Erst im Sommer 2021 sollen dann die Container inklusive der belegten Betreuungsplätze auf den Pfalzplatz umziehen. Dieser Umzug ist zwar generell geplant, aber gesichert ist dieser aufgrund von nicht abgeschlossenen Vorarbeiten und ggf. anderen Unwägbarkeiten noch lange nicht.
Die jetzt gefundene Interims-Interimslösung bedeutet für den Lindenhof mehr Autoverkehr und für die Eltern vom Lindenhof eine nicht praktikable Lösung. Für ca. ein Jahr sollen ihre Kinder vom Lindenhof in Richtung Luisenpark. Die Einrichtung steht generell allen Kindern aus Mannheim offen. Damit fahren nach einem Umzug auf den Pfalzplatz Eltern aus anderen Stadtteilen ihre Kinder in den Lindenhof.

Somit wird es im Lindenhof, genauso wie bereits letztes Jahr, auch in diesem Jahr zu keiner spürbaren Entlastung der angespannten Betreuungssituation kommen. Dass die Interims-Containerlösung auf dem Pfalzplatzbunker sich um ein weiteres Betreuungsjahr verschiebt ist für den Stadtteil Lindenhof untragbar.
Die oftmals in den Medien und seitens der Stadt Mannheim betonten Baumaßnahmen werden zwar zu einer spürbaren Entlastung im Lindenhof beitragen. Allerdings ist dies für viele Eltern viel zu spät. Es wird noch mehrere Jahre dauern, bis die geplanten Einrichtungen z.B. Landteilstr./Waldparkstr. bzw. alte Feuerwache Lindenhof/Glücksteinallee ihren Betrieb aufnehmen.
Auch Zwischenlösungen verzögern sich. So ist seit letztem Jahr beschlossen, dass es eine Zwischenlösung in der Wilhelm-Leuschner-Straße geben soll. Doch auch hier ist im letzten dreiviertel Jahr nichts geschehen. Erst zum derzeitigen Zeitpunkt wird geprüft (MM vom 17. Juli), wie die verschiedenen Zielsetzungen in Einklang gebracht werden können.
Selbst die sog. Draußengruppe, welche bereits im Jahr 2018 den Eltern für Anfang 2019 versprochen wurde, verzögert sich weiter. Weder der genaue Standort noch Startzeitpunkt ist derzeit klar.
In keinem Fall kann man von „kurzfristigen Entlastungen“ sprechen. Für die Eltern, die seit zwei Jahren auf Lösungen warten und hoffen, kommen diese Planungs- und Baumaßnahmen leider viel zu spät. Dafür wird in Zukunft mehr und mehr die Schulkindbetreuung benötigt werden. Aktuell finden derzeit nur wenige Ausbaumaßnahmen im Stadtteil Lindenhof statt.
"Jede Aussage zur Wichtigkeit und Relevanz der Verwaltung klingt wie Hohn in den Ohren der betroffenen Eltern, die seit vielen Jahren auf schnelle Lösungen warten", gibt Habenicht die Stimmung unter den Eltern im Lindenhof wieder. Eine kinderfreundliche Kommune sieht, zumindest was die Anzahl der zur Verfügung stehenden und bedarfsgerechten Betreuungsplätze für Kinder angeht, sicher anders aus. Die Betreuungssituation für Kinder ist mehr als unbefriedigend. Eine Planungssicherheit für Eltern gibt es nicht.
Der BIG Vorsitzende abschließend: "Wir fordern die Politik als auch die Stadtverwaltung auf, schnelle und praktikable Lösungen für die Eltern vom Lindenhof zu schaffen. Weitere Standorte im Lindenhof müssen für schnelle Übergangslösungen bei der Kinderbetreuung im Fokus sein. Die zahlreichen Eltern, die derzeit noch keine Betreuungsplatzzusage für das bald startende Betreuungsjahr 2020/2021 bekommen haben, soll die Stadt Mannheim proaktiv praktikable und zufriedenstellende Lösungen anbieten."

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Autor:

BIG - Lindenhof aus Mannheim-Süd

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