Tag der offenen Tür bei der Solawi Mannheim-Süd
Mannheim. „Haben Sie schon einmal Palmkohl probiert? Oder Baumspinat?“ macht Solawi-Mitglied Dario Becci Appetit auf ungewöhnliche Gemüsesorten, die zu den über 40 angebotenen Kulturen der Mannheimer Solawi gehören. Solidarische Landwirtschaft bezeichnet ein weltweit umgesetztes Prinzip der Kooperation zwischen einer Abnehmergemeinschaft und einem Landwirtschaftsbetrieb. Hierbei trägt die Gemeinschaft „solidarisch“ die Betriebskosten. Die Mitglieder bekommen im Gegenzug eine wöchentliche Ernte-Lieferung (bis auf eine Winterpause). Der Landwirtschaftsbetrieb von Michael Scherer in Mannheim-Rheinau wird nun schon im dritten Jahr von der Solawi Mannheim-Süd getragen. Nach Vergrößerung der Anbaufläche gibt es für 2025 noch weitere Ernteanteile für neue Mitglieder.
Familie Scherer betreibt den Betrieb der Großeltern seit 1993 und konnte ihn nach und nach vergrößern. Die ursprüngliche Pferdepensionshaltung wurde um die Betriebszweige Obstbau, Bienenhaltung, Gemüsebau und Geflügelhaltung erweitert: ein bunter landwirtschaftlicher Kleinstbetrieb in Familienhand, wie es ihn kaum noch gibt.
„Diese Form der Landwirtschaft unterstützt man gern! Und was mir wichtig ist: Bei uns haben die Produkte keinen Preis, sondern einen Wert“, fasst Mitglied Joachim Fritz die Philosophie der Solawi zusammen. „Durch die biologische Landwirtschaft und wegen der direkten Abgabe der Produkte in der Region ist Solawi eines der sinnvollsten Projekte für unsere Zukunft. Es gibt wenig Möglichkeiten, so ökologisch und umweltfreundlich zu produzieren“, schwärmt Gärtner Marjal Sykora, einer der zwei Angestellten, überzeugt.
Die Anteile können unter anderem in Rheinau, Friedrichsfeld, Wallstadt, Neckarau, Turley oder Oftersheim abgeholt werden. Demnächst wird eine Abholstelle in Ketsch das Angebot erweitern. Für einen monatlichen Beitrag von 110 Euro gibt es jede Woche einen reichhaltigen Ernteanteil an Obst und Gemüse. Natürlich unverpackt und ohne Plastikmüll. Teilweise wird die Lieferung durch Eier und Honig ergänzt oder auch durch konservierte Lebensmittel aus der eigenen Einmach-AG. Die Zusammensetzung variiert und überrascht auch gelegentlich: „Wir warten schon gespannt auf das, was donnerstags kommt, was wir jetzt nicht unbedingt als störend empfinden. Ganz im Gegenteil: Eine neue Kreativität hat in unserem Küchenalltag Einzug gehalten“, erklärt begeistert Solawi-Mitglied Joachim Fritz.
Am Sonntag, 6. Oktober, lädt der Hof der Familie Scherer am Rheinauer Wald (Waldwinkel 31, 68219 Mannheim) zum Tag der offenen Tür ein. Von 15 bis 18 Uhr, können sich Interessierte über diese besondere Form der Landwirtschaft vor Ort informieren.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter: www.solawi-ma-sued.de und www.landwirtschaft-scherer.de
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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