Tagesförderstätte in Meisenheim besteht seit 25 Jahren
Die „Tafö“ hat ein bewegtes Leben
Meisenheim. Die Tagesförderstätte Meisenheim im Bodelschwingh Zentrum der Stiftung kreuznacher diakonie ist 25 Jahre alt geworden. „Ein junges, aber auch ein bewegtes Leben, aus dem es viel zu erzählen gibt“, sagte Renate Venner. Die Leiterin der Tagesförderstätte blickte im Rahmen einer großen Feier auf das vergangene Vierteljahrhundert seit Bestehen der Einrichtung zurück.
Seit 1990 wurden im Haus Schlossblick, gegenüber der auch „Tafö“ genannten Förderstätte, Menschen mit schweren Behinderungen in Kleingruppen betreut. „Das war der sogenannte Förderbereich, der damals organisatorisch zu den Werkstätten gehörte“, so Venner. Eine produktive Tätigkeit in der Werkstatt kam für diesen Personenkreis nicht infrage. Dennoch wollte man die Förder- und Bildungsarbeit der Schule weiterführen: „Dabei standen die unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche und auch das soziale Miteinander im Mittelpunkt. Damals wie heute ging es um Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“, betonte Renate Venner. 1994 schließlich wurde der Betrieb des Förderbereiches der Werkstatt mit 36 Plätzen als Tagesförderstätte genehmigt. Dafür wurde das Haus an der Hecke umgebaut und mit einem Aufzug versehen. Inhaltlich und auch hinsichtlich der Platzzahlen hat sich der Bereich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt.
In den beiden Tagesförderstätten der Stiftung kreuznacher diakonie, in Bad Kreuznach befindet sich die zweite, sind Menschen mit Behinderung beschäftigt, die aufgrund der Schwere ihrer Behinderung oder ihres Alters nicht oder nicht mehr in den Werkstätten arbeiten können: So lautet die inhaltliche Definition der „Tafös“. Dahinter verbergen sich Arbeitsplätze, die sehr bunt und häufig geradezu künstlerisch orientiert sind. Mit kreativen Hilfsmitteln, oftmals „Marke Eigenbau“, und der Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelingt es Menschen mit Behinderung, eigene Produkte herzustellen und damit ebenfalls einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen – außerhalb der Wohnung oder eigenen Familie. In der Tagesförderstätte Meisenheim sind derzeit 45 Menschen mit Behinderung beschäftigt, in Bad Kreuznach gibt es 86 Plätze.
„Vor fünf Jahren, zum 20-jährigen Bestehen, stellten wir große Mosaik-Figuren an der Tafö auf. Diesmal haben wir neben der Bank und dem Apfelbaum eine kleine Hecke gepflanzt: als Zeichen, dass sich die Einrichtung auch weiterhin entwickeln, verändern und ihren Platz auf dem Gelände haben wird“, sagte Renate Venner. ps
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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