Ein außergewöhliches Jubiläum
100 Jahre und immer noch „quietschfidel“
Am 9. Oktober feierte Frau Lydia Seibert ihren 100. Geburtstag. Zu ihrer Überraschung kamen die Gäste aber nicht zu ihr nach Hause, sondern sie wurde in einem 1973er Rolls Royce abgeholt und ins Palatinum gefahren. Royal anzusehen war auch die Ankunft der Jubilarin. Mit standesgemäßem Chauffeur und auf der Rückbank sitzend fuhr Frau Seibert vor. Der Vergleich mit der britischen Königin viel des Öfteren. Viele Familienangehörige, Freunde, Wegbegleiter und die Presse erwarteten sie. Diese Veranstaltung organisierte ihre Familie für Sie, da ein Wasserschaden in ihrem Zuhause ein Feiern unmöglich gemacht hätte. So war der Empfang mit Sekt und Orangensaft sehr herzlich und viele Gratulanten wünschten ihr alles Gute und natürlich viel Gesundheit. Der Geschenketisch war zur Freude der Gastgeberin auch gut gefüllt.
Bürgermeister Hans-Dieter Schneider überbrachte die Glückwünsche, Geschenke und eine Urkunde im Namen der Gemeinde Mutterstadt. Grüße und einen Brief überreichte er im Namen des Landrats Clemens Körner und die herzlichen Grußworte aus dem Brief der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, las der Bürgermeister vor.
Als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde gratulierte Pfarrer Heiko Schipper zu diesem außergewöhnlichen Wiegenfeste und eröffnete das Singen der Geburtstags-Lieder.
Das Fest solle, laut Aussage Familienangehöriger, noch lange dauern.
Frau Seibert, die nun eine von zwei 100-jährigen Mutterstadter Mitbürgerinnen ist, lebt noch immer alleine zu Hause und versorgt sich selbst mit Unterstützung ihrer Schwiegertochter. Zwei schwere Schicksalsschläge musste sie jedoch in ihrem Leben verkraften. Ihr Mann wurde im Krieg als vermisst gemeldet und später offiziell für tot erklärt. Seit dieser Zeit verbrachte sie ihr Leben alleine und hat nie wieder geheiratet. Das zweite Ereignis war der Tod ihres einzigen Sohnes. Doch diese beiden Vorkommnisse konnten die Frau, die immer für ihre Familie da war und ist, nicht brechen. Die Liebe und Unterstützung aller Familienmitglieder und Freunde ließ sie bis zum heutigen Tage ein positiv denkender und das Leben genießender Mensch bleiben. Die geistig und körperlich sehr fit auftretende Jubilarin hat bis zu ihrem Ruhestand in verschiedenen Haushalten als Hauswirtschafterin gearbeitet. Familiär hat sich auch schon einiges getan. So hat Frau Seibert 3 Enkelkinder, 6 Ur-Enkel und sogar auch schon einen Ur-Ur-Enkel.
Bürgermeister Hans-Dieter Schneider freute sich schon auf die nächsten Jahre, in denen er Lydia Seibert zum Geburtstag gratulieren könne. „10 sollten es schon noch werden“, meinte er zu der fröhlichen darüber lachenden Dame des Tages.
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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