Interessantes von und mit Volker Schläfer
Erfolgreiche freiwillige Putzaktion für Stolpersteine gegen das Vergessen
2022 und 2023 wurden in Mutterstadt 67 Stolpersteine und eine Stolpersschwelle verlegt.
Sie erinnern an die Opfer von Deportation, Holocaust, Euthanasie und politische Verfolgung während des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945.
Durch Witterungseinflüsse werden die kleinen Gedenkplatten (9,6 x 9,6 cm aus Messing), die im Gehweg vor der letzten Adresse der Verfolgten verlegt sind, verschmutzt und teilweise dann unleserlich.
Das hat auch der 83-jährige Lothar Distler festgestellt und sich entschlossen, in Eigeninitiative, ohne Auftrag sozusagen, die teilweise oxidierten Metallplatten zu reinigen. Auf seine Kosten hat er dazu ein vom Hersteller empfohlenes Reinigungsmittel gekauft und damit mittlerweile im Ort alle bisher verlegten Stolpersteine gesäubert und poliert. Er kniet dabei auf dem Boden und schrubbt kräftig über die Platten, bis sie wieder glänzen und leserlich sind. Nachdem der Gemeinde das bekannt wurde haben Volker Schläfer und Michael Hemberger, Mitglieder des örtlichen Stolpersteinteams, anlässlich eines Ortstermins in der Rheingönheimer Straße, in der fünf Stolpersteine für die Famlie Sundelowitz verlegt sind, dem engagierten Mutterstadter Mitbürger (Distler ist im Ort auch bekannt für den Bau von kleinen originellen Motivwagen für den Fastnachtsumzug) für diese freiwillige und bemerkenswerte Aktion gedankt, verbunden mit einem kleinen Präsent. Lothar Distler sicherte zu, dass er bis auf weiteres auch künftig diese Arbeit gerne und freiwillig fortführen werde.
Die Gemeinde hat zwischenzeitlich Kontakt mit einer ArGe der IGS Mutterstadt aufgenommen, die im Rahmen ihrer Geschichtsarbeiten im Frühjahr 2024 ebenfalls eine Reinigungsaktion für die Stolpersteine durchführen wollen.
Text: Volker Schläfer
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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