Aktionstag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Inklusion im Sport und bauliche Veränderungen in Mutterstadt

Mutterstadt. Der diesjährige Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am Mittwoch, 23. Mai, hat Landrat Clemens Körner gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragen des Rhein-Pfalz-Kreises Gerhard Michel in Mutterstadt abgehalten. Thema der Veranstaltung war die Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Sport und zusätzlich eine Begehung des Ortskerns in Mutterstadt mit informativen Erläuterungen zu dessen Umgestaltung durch Bürgermeister Hans-Dieter Schneider.
In seiner Begrüßungsrede betonte Gerhard Michel, dass Inklusion nicht ohne Barrierefreiheit funktionieren kann. Menschen mit Behinderungen wollen ein selbstständiges Leben ohne fremde Hilfe führen. Daher muss Barrierefreiheit nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern u. a. auch auf öffentlichen Plätzen gegeben sein. Landrat Körner ergänzte, dass der Blick auf Barrierefreiheit geschärft werden muss und der Behindertenbeauftragte hierbei eine wichtige Rolle spielt. Barrieren werden so aufgedeckt und in Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung Maßnahmen dagegen ergriffen und umgesetzt.
Bei der anschließenden Begehung des umgestalteten Ortskerns von Mutterstadt, erläuterte Bürgermeister Schneider ausführlich die verbesserte Situation für Menschen mit Behinderungen. Bei dem Umbau wurden z. B. hohe Bordsteinkanten abgesenkt, um Hindernisse für Rollstühle und Rollatoren zu beseitigen und unterschiedliche Bodenstrukturen und dadurch für Blinde erfühlbare Signale zur Straßenüberquerung, sind nur einige Veränderungen, die für die Barrierefreiheit im Ortskern sprechen. In der nur 15-monatigen Bauzeit hat die Gemeinde Mutterstadt eindrucksvoll bewiesen, dass schöne Optik und Funktionalität in keinem Widerspruch zueinander stehen. Der neu gestaltete Ortskern dient inzwischen als Vorbild für Gemeinden auch über die Kreisgrenzen hinaus.
Das Thema Inklusion im Sport hat Michael Bergweiler, Geschäftsführer der Special Olympics Deutschland (SO), im anschließenden Vortrag im Palatinum aufgegriffen. So ist differenziert von den Paralympics zu sehen, da es sich hier um eine Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung handelt, die Breitensport für Jede/Jeden ohne Leistungsprinzip anbietet. SO wurde 1968 in den USA gegründet und inzwischen haben sich 175 Länder weltweit mit einer Mitgliederzahl von 3,5 Millionen angeschlossen. In Rheinland-Pfalz gibt es SO seit 2004. 40.000 Athleten kann die Organisation bereits in Deutschland als Mitglieder nennen. Margit Trübenbach, Vizepräsidentin der SO in Rheinland-Pfalz hob verschiedene Vereine aus dem Rhein-Pfalz-Kreis hervor, die bereits Inklusion von geistig behinderten Menschen leben. Genannt wurden folgende Vereine: TUS Neuhofen (Schwimmen, Radfahren und Wassergymnastik), Tausendfüßlerclub Mutterstadt (Tanzen), ASV Birkenheide (Tennis) und TSG Maxdorf (alle Sportangebote). Bernd Lupberger, Vorsitzender der TSG Maxdorf, berichtete über die gelebte und geförderte Inklusion in seinem Verein.
„Unsere Gesellschaft und auch der Rhein-Pfalz-Kreis nimmt die Inklusion von Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen sehr ernst. Jeder Mensch ist einzigartig und die Akzeptanz und Toleranz der jeweils individuellen Möglichkeiten ist die Grundlage unseres christlichen Denkens und Handelns“, so Landrat Clemens Körner.
Nach dem informativen Vormittag fand der Abschluss beim traditionellen Spargelessen im Kreishaus statt, dessen Cafeteria von den Ludwigshafener Werkstätten betrieben wird. Und wie jedes Jahr hat André Noe, der beim TUS Neuhofen sportlich daheim ist, der aber auch im Jahr 2011 eine Goldmedaille und zwei Silbermedaillen im Schwimmen bei den Special Olymic Summer Games erhalten hat und damit zum Sportler des Jahres 2011 des Rhein-Pfalz-Kreises wurde, das Spargelgericht an die Besucherinnen und Besucher ausgeteilt. ps

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Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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