Cem Özdemir zu Besuch
Nachhaltige Energie aus dem Gemüsegarten Deutschlands

Foto: Pfalzmarkt eG
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Mutterstadt, 27. Juli 2023 – Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, besucht heute Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, um sich – aus der Perspektive der Erzeuger – vor Ort in Mutterstadt über die anstehenden Herausforderungen und Chancen im größten heimischen Freilandanbaugebiet für Frischgemüse zu informieren. Dass der Anbau mit kurzen Wegen – ganz nah am Handel und den bundesweiten Verbrauchern – nachhaltig Früchte trägt, zeigt Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG mit der wegweisenden Frischelogistik in einem der europaweit größten und modernsten Vermarktungszentren für frisches Obst und Gemüse exemplarisch.

Wegweisend: Bau der größten Aufdach-Photovoltaik-Anlagen der Pfalz
Mit einer Leistung von 3,2 Megawatt in der Spitze entsteht derzeit in Mutterstadt eine der größten Aufdach-Photovoltaik-Anlagen der Pfalz. Die Kosten für das regenerative Energieprojekt liegen bei 2,5 Mio. Euro. Der erzeugte Strom wird ausreichen, um den kompletten Energiebedarf der Halle 4 tagsüber abzudecken. Die Lagerfläche der neuen „Drehscheibe für Frischelogistik“ umfasst 30.000 m2, wovon 20.000 m2 gekühlt sind. Zur weiteren Energieoptimierung betreibt Pfalzmarkt eG eine Ammoniak-Kälte-Anlage, die als besonders effiziente und nachhaltige Kühltechnik gilt. „Nach aktuellen Planungen soll die 190 mal 180 Meter große Anlage Ende 2023 ans Netz gehen“, sagt Hans-Jörg Friedrich, Vorstand bei Pfalzmarkt eG.

Cem Özdemir: „Wie zukunftsfeste Geschäftsmodelle funktionieren können, das zeigt etwa die Genossenschaft Pfalzmarkt.“
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sagt: „Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind zwei Seiten einer Medaille, beides bedingt einander. Wie zukunftsfeste Geschäftsmodelle funktionieren können, das zeigt etwa die Genossenschaft Pfalzmarkt. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir uns einerseits unabhängig machen von russischem Gas und andererseits die Energiewende möglichst ohne Flächenfraß gelingt. Wenn sich Erzeugerinnen und Erzeuger zusammenschließen, mindert das nicht nur die Kosten für alle, sondern garantiert auch schmackhaftes Obst und Gemüse aus der Region - und das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern stärkt auch die regionale Wertschöpfung.“

Lebenswichtig, dass die Pfalz auch bei der Versorgungssicherheit Akzente setzt
Dass – ergänzend zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit – Pfalzmarkt eG auch bei den Themen Frische und Versorgungssicherheit weitere Akzente setzt, ist vor dem Hintergrund der zunehmenden Trockenheit in Südeuropa wortwörtlich lebenswichtig. Mit einer Anbaufläche von rund 15.000 m2 bildet die Pfalz einen Cluster für den Obst und Gemüseanbau, der in dieser Form in Deutschland und Europa einmalig ist. Reinhard Oerther, Vorstand bei Pfalzmarkt eG sagt: „Damit wir unsere bundesweiten Handelspartner auch in besonders ,heißen Marktphasen‘ stets sicher und verlässlich mit frischen Vitaminen versorgen können, nutzen und verbinden wir die milde und geschützte Lage im Rheingraben, das Know-how unserer 120 aktiven Erzeuger und die einmalige Möglichkeit zur bedarfsgerechten Beregnung!“

Weitere Themen: Smart Farming, Ernteroboter oder Verbraucheraufklärung
Pfalzmarkt eG nutzt den Besuch, um mit dem Minister auch über den Strukturwandel sowie die anstehenden Herausforderungen in den Bereichen Smart Farming und den Einsatz innovativer Hack- und Ernteroboter zu sprechen. Damit Marktpartner und Verbraucher über die vielfältigen Leistungen im Anbau besser informiert werden, hat Pfalzmarkt eG zusammen mit weiteren freien Erzeugern in der Region Anfang des Jahres die Initiative Gemüsegarten Pfalz (www.gemuesegarten-pfalz.de) gestartet. Eine elementare Aufgabe lautet, das Image des vielfältigen Berufsbilds „Gemüsegärtner“ zu verbessern – auch um zukünftig ausreichend hochqualifizierte Erzeuger und Betriebsnachfolger zu haben. Grundlegend für künftiges nachhaltiges Wachstum in Deutschlands zentraler Gunstlage für den Gemüseanbau ist, dass die Erzeuger ein planbares Einkommen und ausreichende Deckungsbeiträge für Zukunftsinvestitionen erwirtschaften können.

Impulse für den Strukturwandel: Nähe als Frischestandard begreifen und den Erzeugern ein planbares Auskommen sichern, das Investitionen möglich macht
„Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine neue Risikoverteilung über die Wertschöpfungskette vom Erzeuger über den Handel bis zum Verbraucher wichtig und notwendig!“ sagt Christian Deyerling, Erzeuger und Aufsichtsratsvorsitzender bei Pfalzmarkt eG: „Die Nähe zum Handel und Verbraucher ist im Bio- und im konventionellen Anbau ein unschätzbarer Wert! Damit wir Abhängigkeiten vermeiden und auch die Folgegeneration sicher und verlässlich mit gesundem, heimischem Obst- und Gemüse versorgen können, brauchen wir eine neue Wertschätzung für saisonale Frische! Wer weiß, was wann wächst, schätzt auch die umfassenden Leistungen unserer mittelständischen Erzeugerbetriebe. Der Strukturwandel und Investitionen in Roboter, die zur Ernte oder umweltfreundlichen Unkrautreduzierung eingesetzt werden können, funktionieren nur mit einer dynamischen Erzeugerschaft, die mit ihrer Arbeit ausreichend Mittel für Zukunftsinvestitionen erzielt!“

Pfalzmarkt eG: Aus Tradition innovativ und nachhaltig
Die PV-Anlage ist ein Bestandteil einer ganzen Reihe von Maßnahmen und Meilensteinen, die Pfalzmarkt eG – als Marktführer für selbsterzeugtes Obst und Gemüse teilweise bereits seit Jahrzehnten – in den Bereichen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung umsetzt. Hierzu zählen mit der Gründung von Euro-Pool-Systems beispielsweise die Etablierung eines Mehrwegsystems für Obst- und Gemüseverpackungen. Bereits 2007 wurde auf den bestehenden Hallenflächen in Mutterstadt PV-Technologie mit 1,6 Megawatt installiert. Ein weiteres Beispiel bildet die schrittweise Umstellung der Hallenbeleuchtung in den Bestandsgebäuden auf LED-Technologie ebenso wie das laufende Projekt „Pfalzmarkt schafft Artenvielfalt“ …

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Autor:

Björn Wojtaszewski aus Neustadt/Weinstraße

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