Narren-Ehrenmitgliedschaft für den Bürgermeister:
Eröffnung der Faschingskampagne
Oberhausen-Rheinhausen. Die „Ampel“ kann neidisch sein: So schnell wie in Oberhausen-Rheinhausen geht in Berlin kein Regierungswechsel vonstatten. Niemand braucht hier Sondierungsgespräche. Plötzlich kamen Uniformierte um die Ecke, stellten sich breibeinig vor dem Regierungssitz auf und erklärten die Regierungsübernahme. Der abgesetzte Regierungschef, in diesem Fall Bürgermeister Martin Büchner, beugte sich dem Druck der Öffentlichkeit und rückte den Schlüssel heraus - und verbrüderte sich sogar mit den Aufmüpfigen.
Die Neuen im Rathaus versprachen gravierende Änderungen in der Kommunalpolitik. Unter dem Jubel des Volkes verkündeten sie etwa eine Beseitigung aller Oberhäuser Schlaglöcher und die Errichtung eines zentralen Biergartens im Zuge der Dorfverschönerung. Dem Bürgermeister wolle er zum Ende seiner Ära keine zusätzlichen Faschingsaufgaben übertragen, betonte Obermeuterer Florina Steinhauser. „Was Sie in 24 Jahren nicht hinbekommen haben, bekommen Sie auch in den letzten zweieinhalb Monaten nicht hin.“
Etwa 80 Zuschauer, coronabedingt weniger als in den Vorjahren, wurden Zeugen, wie der bisherige Bürgermeister den Tresorschlüssel aus reinem Gold herausrückte, als die blauen Streitkräfte das Rathaus stürmten.
Alle sieben Bürgermeisterkandidaten verfolgten in freudiger Erwartung die Entlassung Bühners in den vorzeitigen Ruhestand. Zur Erbauung bekam das scheidende traurige Ortsoberhaupt per Urkunde die Narren-Ehrenmitgliedschaft bei der TVKAGE übertragen.
Anführer Steinhauser befehligte gekonnt die generalstabsmäßige Eroberung der strategisch wichtigen Metropole im Bruhrain und kündigte mit einer Elf-Punkte-Proklamation durchweg bessere Zeiten für Oberhausen-Rheinhausen an.
Zur Aufheiterung der noch skeptischen Gesichter der versammelten Bürgerschaft sorgten die Junggarde und das Tanzmariechen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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