Weitgehend abgeschlossen:
Fusion der Volksbanken steht im Mai 2021 an
Oberhausen-Rheinhausen/Forst/Waghäusel/Region.
Die Volksbank Bruchrain-Kraich-Hardt mit Sitz in Oberhausen-Rheinhausen steht unmittelbar vor dem Zusammenschluss mit der größeren Volksbank Kraichgau, die in Wiesloch ihre Zentrale hat. Inzwischen sind die Gespräche und Verhandlungen der beiden Genossenschaftsbanken weitgehend abgeschlossen. In der Vertreterversammlung in der Waldseehalle Forst informierten Vorstandsvorsitzender Andreas Hoffmann und Vorstandsmitglied Rüdiger Kümmerlin über die aktuellen Ergebnisse und erläuterten den, wie es hieß, „notwendigen Schritt in eine gesicherte Zukunft.“
Im Mittelpunkt der Zusammenkunft unter Corona-Auflagen stand – neben dem Geschäftsbericht – die ins Auge gefasste Fusion. Erste Sondierungsspräche haben vor knapp zwei Jahren begonnen, die erfolgreich verlaufen sind. „Wir bleiben eine ländliche Bank, setzen weiterhin auf Regionalität.
Wir befinden uns im Wachstum in allen Bereichen und gewinnen Jahr für Jahr Marktanteile“, fasste Hoffmann zusammen. Doch aufgrund der allgemeinen Finanz- und Bankenentwicklungen könne nur „nach vorn geschaut“ werden. Das Fusionskarussell drehe sich. Abwarten sei das Falsche, aktives Handeln das Richtige.
Mit einer beidseitigen Absichtserklärung wird die Fusion angegangen. Seit Mai 2020 laufen konkrete Fusionsgespräche. Im Mai 2021 soll die Vertreterversammlung den offiziellen Beschluss fassen. Oberhausen bleibt Vorstandssitz – neben Wiesloch. Gesichert sind auch die zwei Bankvorstände aus dem Bereich Bruhrain-Kraich-Hardt in der fünfköpfigen Führung.
Die Aufsichtsräte und die Vertreterversammlungen werden zusammengelegt und bilden jeweils ein gemeinsames Gremium. „Im Grunde genommen bleibt alles so wie es ist. Das gesamte Personal zieht mit und hat bereits seine Aufgabenbereiche abgesteckt.“
Die Volksbank Kraichgau erstreckt sich von Östringen bis Sinsheim, von Walldorf bis nach Bad Rappenau.
Auf 15 Bankstellen kann die Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt verweisen. Entstehen werde ein starke Flächenbank mit einem attraktiven Geschäftsgebiet. Irgendwelche Einschränkungen oder gar Nachteile für die Kunden werden nicht eintreten, wurde mehrfach versichert.
„Auch der Kostenfaktor zwingt uns, die Strukturen neu zu ordnen.“ In der Finanzbranche habe es gravierende Veränderungen, so der Druck auf die Zinsmarge, hohe Anforderungen an die Regulatorik, stetig zunehmende Digitalisierung, gegeben, neue stehen an. „Wir wollen aktiv mitgestalten, offensiv vorgehen und nicht eines Tages den Entwicklungen hinterherlaufen“, betonte Hoffmann.
Anhand einer ausführlichen Präsentation erläuterte Kümmerlin den Verlauf und das Ergebnis des erfolgreichen Geschäftsjahres 2019 und machte die Bilanz in der Größenordnung von 1.033,2 Millionen Euro transparent, was einem Wachstum von ordentlichen 6,9 Prozent entspricht. Die Kundeneinlagen steigerten sich um 7,1 Prozent, die Kundenkredite lagen bei einem Plus von 4,6 Prozent. Um 4,4 Prozent erhöhte sich die Vermögenslage der Bank. Trotz schwierigem Marktumfeld habe sich der Zinsüberschuss auf dem Vorjahresniveau gehalten.
Beste Noten erteilte Aufsichtsratsvorsitzender Olav Gutting der „gut aufgestellten Volksbank“. Zum Jahresende 2019 waren bei der Voba 25.693 Genossenschaftsmitglieder verzeichnet, davon 751 Neuzugänge.
Mit der Verleihung der Schulze-Delitzsch-Medaille erhielt Josef Lehn aus Kirrlach, der 32 Jahre im Aufsichtsrat mitarbeitete, eine der höchsten Auszeichnungen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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