SPD und Labour mit Online-Meetings:
Partnerschaft in Zeiten des „Brexits“ bestärkt

SPD-Chef Philipp Nicolodelli (rechts) im Ferngespräch mit James Anstee, der Vorsitzende von Labour Blaenau Gwent.
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Oberhausen-Rheinhausen. Das badische Oberhausen-Rheinhausen und das walisische Blaenau Gwent verbindet eine 32-jährige Gemeindepartnerschaft. Für die Ortsverbände der SPD und der Labour-Party war der EU-Austritt Großbritanniens jetzt der konkrete Anlass, die langjährige Freundschaft mit neuem Leben zu erfüllen: in Form eines offenen Briefs, in Form einer gemeinsamen Videokonferenz – der weitere folgen sollen - und in Form von gegenseitigen Bekundungen und Einladungen.
Beide politische Gruppen sprachen sich dafür aus, die Zusammenarbeit auszubauen und den schwierigen Umständen zum Trotz mit Kräften zu fördern. „Gerade in den heutigen Zeiten – mit Blick auf den Ausstieg aus der EU, den schmerzlich trennenden Brexit und dazu die Corona-Pandemie – sind wir dafür verantwortlich, die Partnerschaft aufrechtzuerhalten und zu stärken“, betont der SPD-Chef Philipp Nicolodelli mit seinem hochmotivierten Team. Auch die SPD-Fraktion mit Peter Brand und die Landtagskandidatin Andrea Nohl stehen offensiv hinter dem Vorhaben.
„Bestens“, so Nicolodelli, verlief das erste große Online-Meeting der zahlreichen SPD- und Labour-Vertreter. „Wir setzen damit ein Zeichen für die Verständigung und für die europäische Idee des Miteinanders“, hieß es diesseits und jenseits des Ärmelkanals. Glasklar führe der Brexit vor Augen, was es bedeutet, wenn der Geist der Abschottung obsiege. Bereits in der Mitgliederversammlung der SPD im Dezember konnte James Anstee, der Vorsitzende von Labour Blaenau Gwent, zugeschaltet und als Gast begrüßt werden.
Jetzt kam es zu einem weiteren „Treffen“. Diesmal hatten die Waliser zu einer Online-Gesprächsrunde eingeladen. Jeder sprach mit jedem. Auch der Labour-Abgeordnete MP Nick Smith, der Blaenau Gwent im Parlament vertritt, nahm teil und lud sogar ins Londoner „Palace of Westminster“ ein.
Die Topthemen lagen auf der Hand: die Folgen des Brexits, der Umgang mit der Pandemie, die jeweiligen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Am Austausch beteiligte sich auch SPD-Kreisvorsitzender Christian Holzer. „Ein guter Anfang. Wir sind zuversichtlich, dass wir uns - nach überstandener Pandemie - bald persönlich treffen werden: in Wales, in London, in Oberhausen-Rheinhausen“, lautete das Resümee.
Zur Stärkung der Partnerschaft soll auch der offene „Bekennerbrief“ beitragen, den James Anstee und Philipp Nicolodelli verfasst haben. Dort heißt es unter andrem: Nichts ändere sich an der geschätzten Freundschaft zwischen den Menschen. Gemeinsames Ziel bleibe, das gute Miteinander auf Dauer zu bewahren, immer wieder mit Impulsen zu bereichern und somit den Erfolg sicherzustellen.
Und weiter: „Als überzeugte Europäer und Freunde werden wir weiter gemeinsam daran arbeiten, uns eines Tages in einem vereinten Europa wiederzufinden. Europa ist für uns nicht nur ein politisches Projekt, sondern Teil unserer Alltagskultur, getragen von den Menschen, die diese mit Leben füllen.“
Rund 430 britisch-deutsche Städtepartnerschaften gibt es. „Damit schaffen wir die Grundlagen für Vertrauen und Freundschaft. Sie tragen im Kleinen dazu bei, dass die Welt ein klein wenig besser und friedfertiger wird“, hieß es 2014 bei der Feier des 25-jährigen Bestehens. 1989 hatte Oberhausen-Rheinhausen die Beziehungen zur 70.000 Einwohner großen Stadt Blaenau Gwent geknüpft.

SPD-Chef Philipp Nicolodelli (rechts) im Ferngespräch mit James Anstee, der Vorsitzende von Labour Blaenau Gwent.
Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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