Zuletzt deutlich mehr Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert
Hauptstraße weiterhin Schwerpunkt des Unfallgeschehens
Östringen. In Östringen stellte jetzt Erster Polizeihauptkommissar Gerd Volland vom Polizeirevier Bad Schönborn den Mitgliedern des Gemeinderats den Kriminalitäts- und Verkehrslagebericht zum zurückliegenden Jahr vor. Wie Volland hervorhob, bewegt sich die statistische Kriminalitätsbelastung, die mit Hilfe einer sogenannten Häufigkeitszahl ermittelt wird, in der Kraichgaustadt sowohl im kreisweiten wie auch im kleinräumigen Vergleich nach wie vor auf einem unterdurchschnittlichen Niveau.
Diese Häufigkeitszahl, mit der die Zahl der bekannt gewordenen Fälle auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wird und dann den Werten anderer Gebietseinheiten gegenübergestellt werden kann, lag 2018 für Östringen bei 3280, während der Mittelwert für den gesamten Landkreis nach Vollands Informationen 3928 betrug.
Im Einzugsgebiet des Bad Schönborner Polizeireviers ist lediglich für die Stadt Kraichtal eine niedrigere Häufigkeitszahl ausgewiesen.
In Östringen selbst bewegt sich die statistische Häufigkeit von Straftaten im mehrjährigen Vergleich seit 2012 innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite auf konstantem Niveau, gleiches gilt für die absoluten Fallzahlen. So mussten 2018 von der Polizei insgesamt 431 Fälle bearbeitet werden, damit also 45 mehr als im vorangegangenen Jahr, zugleich aber beispielsweise 23 weniger als noch im Jahr 2012.
Zugenommen haben 2018 die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, hier wurden von den Polizeibeamten im Östringer Stadtgebiet insgesamt sechs Fälle aufgenommen. Die Spanne der insoweit einschlägigen Delikte reicht von der Erregung öffentlichen Ärgernisses oder Belästigungen bis hin zu besonders schweren Straftaten wie Vergewaltigung, die allerdings in Östringen im vorigen Jahr nicht registriert werden mussten.
Wie Revierleiter Volland weiter informierte, sind in Östringen die Vermögens- und Fälschungsdelikte zuletzt deutlich angestiegen. Unter diese Deliktsgruppe fallen Straftaten wie Waren- oder Warenkreditbetrug, Urkundenfälschung oder das Erschleichen von Leistungen; die Steigerung der Fallzahlen solcher Delikte hängt nicht unmaßgeblich auch mit der zunehmenden Online-Kriminalität zusammen. Während im mehrjährigen Vergleich seit 2014 jeweils zwischen 55 und 59 einschlägige Straftaten zu bearbeiten waren, schnellte dieser Wert im vorigen Jahr auf 89 Fälle hoch.
Erheblich mehr Arbeit hatte die Polizei im Vorjahresvergleich auch mit Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Nach 46 Drogendelikten im Jahr 2017 waren 2018 hingegen 73 solche Fälle zu bearbeiten, was letztlich auch ein Ergebnis pro-aktiver Polizeiarbeit ist.
Ein expliziter Aufgabenschwerpunkt der Polizei bleibt weiterhin die Prävention von Wohnungseinbrüchen. Durch den intensiven Streifendienst wird ein hoher Überwachungsdruck erzeugt und mit acht zur Anzeige gebrachten Fällen verharrte diese Gruppe von Straftaten 2018 auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Abgenommen haben in der Stadt Östringen die sogenannten Rohheitsdelikte mit zuletzt 47 Fällen und die Zahl der Diebstähle ging ebenfalls, allerdings geringfügig, auf 132 dementsprechende Straftaten zurück.
Bei der Statistik der Tatverdächtigen waren in Östringen 2018 insgesamt fünf Kinder dabei sowie 16 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren - insoweit immerhin 13 weniger als in den zwölf Monaten zuvor –, außerdem 26 Heranwachsende zwischen 18 und 20 Jahren sowie 166 Erwachsene im Alter über 20 Jahren.
In sechs Prozent der bearbeiteten Kriminalfälle hatte es die Polizei mit alkoholisierten Tatverdächtigen zu tun und der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 35,7 Prozent, somit deutlich höher als der vergleichbare Bevölkerungsanteil, wie Revierleiter Volland bei seiner Berichterstattung im Gemeinderat hervorhob.
2018 erreichten das Polizeirevier und der Polizeiposten in Östringen eine Aufklärungsquote von 61,3 Prozent, die damit gegenüber den vorangegangenen Jahren nochmals gesteigert werden konnte.
Zur Verkehrslage in der Stadt Östringen informierte Gerd Volland, dass, wie schon 2017, 282 Unfälle aufgenommen wurden. Bei 37 Unfällen wurden insgesamt 41 verletzte Personen registriert, acht davon schwer. Verkehrstote waren 2018 in Östringennicht zu beklagen.
Einmal mehr ereignete sich ein Großteil der Verkehrsunfälle entlang der Östringer Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 292 ab, wo das Geschehen vor allem auch durch ein besonders hohes Fahrzeugaufkommen gekennzeichnet ist.
Spektakuläre Schlagzeilen im Kontext der Polizeiarbeit in Östringen gab es auch im letzten Jahr, wie Revierleiter Volland zum Schluss seines Reports in Erinnerung rief. Anlass waren dabei beispielsweise gleich Anfang Januar 2018 „Wildschweine im Kaufrausch“, die durch das Einkaufszentrum am westlichen Stadtrand galoppierten, und die Auswirkungen des Sturmtiefs „Burglind“, außerdem unter anderem im März der Brand in einer Schießsportanlage sowie im April das Ausheben einer größeren Cannabis-Indoorplantage in Odenheim, ein Großfeuer im Gewerbegebiet im Mai sowie weitere heftige Unwetter im Juni und September.
Bürgermeister Felix Geider dankte Revierleiter Volland abschließend für die umfassenden Informationen und verband damit im Namen des Gemeinderats seine ausdrückliche Anerkennung für die wertvolle Arbeit des Polizeireviers und des örtlichen Polizeipostens. br
Autor:Wochenblatt Archiv aus Ludwigshafen |
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