Vogel-, Insekten- und Tierwelt
Lebensturm in Hochstadt ist fertig und wird der Natur übergeben
Hochstadt. Die Biotopanlage mit Lebensturm Naturschutzverbandes Hochstadt e.V. auf dem vereinseigenen Grundstück „In den Siebenmorgen“ auf dem Wirtschaftsweg Richtung Kleinfischlingen ist fertig gestellt und wird am kommenden Samstag, 17. September, um 15 Uhr der „Natur“ übergeben.
Artenschutz auf geringer Grundfläche
Viele Lebensräume sind in den aufgeräumten Grünflächen, Gärten und in der Landwirtschaft verloren gegangen, so dass nützliche Lebewesen keinen Unterschlupf mehr finden. Mit dem Bau dieses Lebensturmes konnte man etlichen Arten ein klein wenig helfen.
Artenschutz auf wenigen Quadratmetern bis zu vier Metern Höhe
Das Grundgerüst des Hochstadter Lebensturms besteht aus zirka vier Meter hohen Robinienstämmen, die untereinander fixiert wurden. Die vier Etagen des Turms wurden mit unterschiedlichem Material bestückt.
Erste Etage: Sandstein-Bruchsteine als Unterschlupf für Eidechsen. Ein mit Laub gefüllter eingebauter Kessel dient dem Igel von Oktober bis März als Unterschlupf.
Zweite Etage: Totholz ist Lebensraum für Holzbienen und Käfer. Wespen und Hornissen finden hier Material zum Bau ihrer Nester. Nistblöcke aus Hartholz für verschiedene Wildbienenarten.
Dritte Etage: Hohllochziegelsteine gefüllt mit Bambus, Schilf und Lehm für Wildbienen. Holzkisten gefüllt mit Schilf, Stroh und Tannenzapfen dienen Florfliegen und weiteren Insekten als Unterschlupf.
Vierte Etage: Hier wurde mit Geäst aufgefüllt, sodass ein dichtes Gestrüpp entstand. So können Vögel ein Zuhause finden. (Nestbau für Rotkehlchen, Zaunkönig oder Feldsperrling). Ein Dach schützt den Lebensturm. Wir haben es mit Teichfolie belegt und mit Dachwurzen als naturnahe Dachbegrünung für Schmetterlinge, Raupen, Käfer und Spinnen begrünt.
Außen am Gerüst gibt es Platz für verschiedene Tierwohnungen: Fledermauskästen; Halbhöhlenbrutröhre für Rotschwanz, Bachstelze und Feldsperling; Nistkästen für Meisen; Tonblumentöpfe mit Stroh gefüllt für Ohrwürmer; Bündel aus markhaltigen Pflanzenstängeln in senkrechter Position für Wildbienen; Begrünung mit Rankpflanzen (Zaunrübe und Geißblatt) für verschiedene Insekten. Um den Lebensturm ist vegetationsarmer Rohboden, der Lebensraum für Wildbienen in der Erde ermöglicht. 80 Prozent der solitärlebenden Wildbienen leben in der Erde. Außerdem wurden auf der Grundstücksfläche drei Steinhaufen angelegt, die insbesondere den Zauneidechsen und wärmeliebenden Insekten als Unterschlupf dienen.
Zur kleinen Übergabefeier ergeht herzliche Einladung an die Bevölkerung. ps
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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