Modellregion für Wasserstoff
Lionsclub Offenbach diskutiert Chancen
Offenbach. Nachdem sich die Offenbacher Lions bereits mit den Klimawandelfolgen im Forstbereich beschäftigt haben, referierte die Bereichsleiterin Doris Wittneben unter dem Titel „Zukunftsfelder und Innovation der Metropolregion Rhein-Neckar“ über die Entwicklung der Vorderpfalz und der Kurpfalz zur Modellregion für Wasserstoff als interessante Energieträger. Die Metropolregion mit ihren 2,4 Millionen Einwohnern und einer hohen Wirtschaftskraft hat sich zum Ziel gesetzt, die Heimat wirtschaftlich, sozial und ökologisch weiter zu entwickeln. Zu dieser Zielerreichung gehören
- die Energiewende, die auch durch Innovations- und Bildungsförderung umgesetzt werden soll
- die Energieeffizienz, die zum Beispiel durch klimafreundliche Mobilität gesteigert werden soll, indem die entsprechende Ladeinfrastruktur geschaffen wird und dergleichen
- der Aufbau eines Wasserstoff-Ökosystems.
Kosteneffektive und nachhaltige Energieversorgung
Da der Strombedarf in Deutschland weiter steigen wird und die Treibhausgas-Emissionen insgesamt zu langsam sinken, sollten nach Doris Wittneben beispielsweise die Stromnetze als sogenannte intelligente Netze ausgebaut werden. Mithilfe von Investitionen in die Digitalisierung könnte dann eine kosteneffektive und nachhaltige Energieversorgung erreicht werden. Dabei gilt es auch die erneuerbaren Energien zu fördern, wozu vor allem Photovoltaik und Windenergie gehören. Wichtig ist ebenfalls auch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, wie man aktuell auch beim Krieg zwischen Russland und der Ukraine vor Augen geführt bekommt! Bei der sogenannten Ressourceneffizienz wie bei der Produktion von Baustoffen usw. ist darauf zu achten, dass die jeweiligen Lebenszyklen verlängert werden, um Einsparpotenziale zu erzielen.
Klimaschutz im Mobilitätsbereich
Das Projekt der Wasserstoff-Modellregion wird als „H2Rivers“ bezeichnet, wegen der beiden Flüsse Rhein und Neckar. Ziel ist es, eine Wasserstoffinfrastruktur für sogenannten „grünen“ Wasserstoff (H2) aufzubauen und zum Klimaschutz im Mobilitätsbereich beizutragen. Grüner H2 kann zum Beispiel mithilfe der Elektrolyse mit erneuerbarem Strom produziert werden. Aber auch, indem zur Energiegewinnung beispielsweise Klärschlamm oder Biomasse verwendet wird. Dazu gibt es bereits Versuche bei den Stadtwerken in Speyer, ebenso wollen sich die Pfalzwerke in Verbindung mit den Bad Dürkheimer Stadtwerken bei grünem H2 engagieren. Um die Nutzung von Wasserstoff attraktiver zu machen soll künftig eine funktionierende H2-Infrastruktur auf- und ausgebaut werden mit Abfüll- und Verteilstationen, sowie bedeutend mehr H2-Tankstellen. Dadurch dürfte es beispielsweise für Speditionen interessant werden, Lkw’s mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen zu betreiben. Das Betanken eines solchen Fahrzeugs dauert zwischenzeitlich etwa genauso lange wie beim dieselbetriebenen Lkw!
Allerdings ist die Wasserstoffherstellung energieintensiv und teuer, sodass, wo immer möglich, dazu erneuerbarer Strom direkt verwendet werden soll.
Wasserstofftechnologie als zukünftiger Energieträger
Abschließend legte Referentin Wittneben noch dar, dass der Wissensaustausch zwischen der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und anderen Institutionen bzw. Regionen eine wichtige Rolle spielt. Dabei hob sie hervor, dass man in den forschungsstarken USA und auch in China schon bedeutend weiter als in Deutschland sei. Dies sollte Deutschland bestärken, noch mehr finanzielle Mittel in die Erforschung und Erprobung der Wasserstofftechnologie als zukünftiger Energieträger zu stecken. ps
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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