Gefühlvolles Sprachrohr und leidenschaftlicher Zirkusfan: Thomas Mundt, Mitarbeiter mit Behinderung in der Südpfalzwerkstatt, geht in den Ruhestand.
Menschliche Stimme wärmt das Herz
„Es ist noch Suppe da. Und es gibt noch leckere Brötchen für Sie.“ Ob am Tag der offenen Tür oder vor dem Kurs „Fit in den Tag“: Bei kaum jemandem dringen die Durchsagen über die Lautsprecher in der Südpfalzwerkstatt den Menschen so tief ins Herz wie bei Thomas Mundt. Davon ist Christof Müller, Rehaleitung im Werk Offenbach 1 dieser Einrichtung der Lebenshilfe Südliche Weinstraße, überzeugt. Bei der Verabschiedung an einem Nachmittag im Februar würdigt er die Stärken des Mitarbeiters mit Behinderung, der im Alter von 63 Jahren in den Ruhestand tritt. Dazu zählen unter anderem ein sehr gutes Aufgabenverständnis, das es ihm ermöglicht, auch anspruchsvolle Tätigkeiten zu übernehmen, Kritikfähigkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfältigkeit, Ausdauer und Flexibilität.
Im Oktober 2012 kam Thomas Mundt aus dem westfälischen Minden in die Südpfalz und in die Südpfalzwerkstatt. Zunächst arbeitete er im Verpackungsbereich, im Februar 2013 wechselte er in die Abteilung Druck & Mail. Seit Anfang 2017 war Thomas Mundt auch in der Zentrale im Werk Offenbach 1 im Einsatz – „sozusagen als Visitenkarte der Südpfalzwerkstatt und der Lebenshilfe Südliche Weinstraße“, betont Müller. „Auch das freundliche und liebevolle Wesen von Thomas Mundt macht uns den Abschied nicht leicht.“ Viele der mehr als 20 Mitarbeiter mit und ohne Behinderung, die zu der Verabschiedung gekommen sind, nicken zustimmend. Gruppenleiter Michael Anton und Gruppenhelferin Regina Teutschländer sowie der sichtlich gerührte Kollege Sascha Pilsel überreichen Thomas Mundt Geschenke. Zudem erhält das langjährige Mitglied der Redaktion der Lebenshilfe-Zeitschrift „im Fokus“ zum Abschied eine Sonder-Titelseite.
Auch Thomas Mundt bewegt der eigene Abschied. Seinen Wechsel in den Ruhestand betrachtet er mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Endlich habe ich mehr Zeit für meine Hobbys: für das Posaunespielen und vor allem für den Zirkus. Darauf freue ich mich schon sehr. Und langweilig wird mir so schnell auch nicht. Aber die Kollegen werden mir sehr fehlen. Vielen Dank für die tolle gemeinsame Zeit!“
Autor:Dennis Christmann aus Offenbach |
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