Joachim Ratzel findet seine berufliche Erfüllung
Mission Mensch

Leidenschaft und Überzeugung: Joachim Ratzel hat in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung seine berufliche Erfüllung gefunden. | Foto: Dennis Christmann/Lebenshilfe Südliche Weinstraße
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Auf den Samstag freuen sich alle: Da beginnt der Tag in der Außenwohngruppe in der Jakobstraße beim gemeinsamen Frühstück – und mit echt französischem Baguette. Joachim Ratzel bringt es aus Wissembourg mit. Dort lebt der gebürtige Nordbadener mit seiner saarländischen Frau. Zur Arbeit pendelt er ins südpfälzische Offenbach.

Die Aufgaben von Joachim Ratzel in der Außenwohngruppe der Lebenshilfe Südliche Weinstraße sind vielfältig. Sie reichen vom gemeinsamen Kochen über die Begleitung bei Arztbesuchen und beim Einkaufen bis hin zu Ausflügen. Im Vordergrund steht dabei immer, die Bewohner bei einer selbstständigen und selbstbestimmten Lebensführung zu unterstützen. Daneben ist Joachim Ratzel ein wichtiger Ansprechpartner für die Menschen, die in der Außenwohngruppe leben. „Ob es um Musik, die aktuellen Schutzmaßnahmen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie oder um die Planungen für den Küchendienst geht: Sie wissen, dass sie auf mich zukommen können.“

Sich selbst bezeichnet Joachim Ratzel als „Späteinsteiger“. 2017 musste sich der gelernte Krankenpfleger neu orientieren. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er seinen bisherigen Beruf nicht länger ausüben. „Schon in früheren Stationen bin ich mehrfach Menschen mit Behinderung begegnet. Der Umgang mit ihnen hat mir viel Freude bereitet. Daher konnte ich mir einen solchen Neuanfang gut vorstellen“, erinnert sich der heute 63-Jährige. Über die Internetseite wurde er auf die Lebenshilfe Südliche Weinstraße aufmerksam – und schickte gleich eine Initiativbewerbung los. Zunächst war Joachim Ratzel im Konrad-Lerch-Wohnheim Haus 1 tätig, zwei Jahre später folgte der Wechsel in die Außenwohngruppe. Darüber hinaus ist er mittlerweile Beauftragter für Medizinproduktesicherheit der Konrad-Lerch-Wohnheime.

„Meine Arbeit erfüllt mich sehr“, betont Joachim Ratzel. „Kein Tag ist wie der andere. Es wird immer viel gelacht und ich bekomme authentisches, direktes Feedback.“ Auch das kollegiale, einrichtungsübergreifende Miteinander über alle Ebenen hebt er hervor. Von dieser wertschätzenden Haltung profitieren alle Menschen, unabhängig von der Frage, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Davon ist der Wahl-Elsässer überzeugt. „Die Lebenshilfe Südliche Weinstraße bietet nicht nur vielfältige Wohnmöglichkeiten, sondern auch individuelle Unterstützung und Formen der Teilhabe in allen Bereichen. Jeder kann so leben, wie es für ihn gut ist und wie er es sich wünscht.“ Darüber hinaus bekomme jeder die Chance, sich weiterzuentwickeln. Auch er selbst habe in den zurückliegenden Jahren viel von seinen Kollegen gelernt und lerne noch immer Neues hinzu.

Eines bereut Joachim Ratzel: „Es ist schade, dass ich meine Entscheidung für diesen beruflichen Weg nicht schon 15 Jahre früher getroffen habe.“ Im August geht er in Rente. „Doch der Lebenshilfe möchte ich auf jeden Fall erhalten bleiben.“

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Leidenschaft und Überzeugung: Joachim Ratzel hat in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung seine berufliche Erfüllung gefunden. | Foto: Dennis Christmann/Lebenshilfe Südliche Weinstraße
Einfühlsamer Ansprechpartner: Joachim Ratzel (im Bild links) ist der offene Austausch mit Marc Odenbach, Willi Licht, Annika Damps und den anderen Bewohnern sehr wichtig. | Foto: Dennis Christmann/Lebenshilfe Südliche Weinstraße
Autor:

Dennis Christmann aus Offenbach

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