Andreas Hesch bewegt - im wahrsten Sinne des Wortes - die Menschen
„Danach entstand eine Leere“
Katzweiler.Der Marathonläufer Andreas Hesch hat in diesem Jahr Erstaunliches geleistet: Er lief an 42 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils einen Marathon und sammelte dabei insgesamt 64.000 Euro für das Kinderhospiz Kaiserslautern. In Zukunft soll aber noch viel mehr entstehen.
von Jens Vollmer
Andreas Heschs groß angelegte Laufaktion wirkt immer noch nach. „Während der Aktion und verstärkt gegen Ende bedauerten immer mehr Läufer, dass die Laufserie bald vorbei sei. Das Besondere für die Beteiligten war, dass hier aus Spaß an der Freude gelaufen wurde und eben nicht aus Wettbewerbsgründen. Deshalb wurde ein ganz anderer, intensiverer Austausch untereinander gepflegt. Die tägliche Rochade an beteiligten Läufern war immer wieder spannend und belebend.“
Infolgedessen kam es mittlerweile schon zu regelmäßigen Lauftreffs unter dem Motto „Revivallauf“. Dort trafen sich selbst zu „unrunden Zeiten“ bis zu 50 Leute. Heschs Initiative hat offensichtlich voll ins Schwarze getroffen. So liegt es nun nahe, das erfolgreiche Projekt auf einen anderen Sockel zu stellen und für die Zukunft fit zu machen. Um Spendenquittungen ausstellen zu können, soll ein Verein gegründet werden. Der könnte zukünftig für verschiedene Hilfsprojekte Spenden einsammeln.
Sportlich will Hesch im neuen Verein Ideen anbieten, die es bisher in unserer Region noch nicht gegeben hat. Am 2. Februar 2019 möchte er einen Vereins-Gründungslauf in der Barbarossahalle in Marathonlänge veranstalten, am 15. Juni ist ein 12-Stunden-Lauf anvisiert.
Wenn Hesch von der 42x42,195-Aktion berichtet, ist immer noch die Begeisterung zu spüren: „Beim Erzählen bekomme ich immer noch Gänsehaut. Die Stimmung - das positive Miteinander waren einmalig. Renommierte Läufer aus Vereinen, die sonst alleine laufen, waren genauso dabei wie Anfänger, die einfach mal getestet haben, wie weit sie kommen. Läufer, die erst verhalten waren, sind später zu den aktivsten geworden. Wer anfänglich nur fünf Kilometer mitgelaufen war, versuchte sich bei einem späteren Lauf erfolgreich an 20 Kilometern. Es gibt so viele von diesen tollen Geschichten rund um die Läufe zu erzählen.“
Auch Heschs Sohn, damals 15, ist die ganze Marathonstrecke gelaufen. „Die Stimmung hat die Leute getragen. Da wurde gelacht, abgeklatscht, motiviert - selbst Spaziergänger und Walker waren mit dabei. Als alle 42 Läufe gelaufen waren, entstand bei vielen Beteiligten eine Leere. Diese wollen wir nun mit einem Verein füllen.“
Heschs dritte Motivation für die 42 Marathonläufe neben der sportlichen Herausforderung und dem karitativen Zweck war es, die Leute hinter dem Ofen hervorzuholen und in Bewegung zu bringen - ganz ohne Leistungsgedanke. „Was hier passiert ist, hatten wir nur im Ansatz gehofft. Das hat uns alle angenehm überrascht. Das Klientel und die Menge der Läufer, die Freude, dazu das traumhafte Wetter - es war eine Stimmung wie bei der WM 2006. “
Informationen zum neuen Verein:
www.42x42benefizteam.de
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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