Seenachtskonzert der Stuttgarter Saloniker am Rhein zwischen Otterstadt und Brühl
Romantisches Klassik-Open-Air auf dem Kollersee
Otterstadt. Patrick Siben und seine Stuttgarter Saloniker verwandeln am Freitag, 2. August, ab 19 Uhr, den Kollersee, den romantischen Otterstädter Alt-Rhein-Arm, Gemarkung Brühl (Baden), in eine sympathische Konzertarena, ganz im Stile der großen Klassik Open Airs. Das Salonorchester spielt mit klassischen Instrumenten von einer schwimmenden Bühnen-Insel aus live, ganz ohne Verstärker, Wassermusiken und Gondellieder von Barock bis zur Moderne. Das Publikum bringt sich Decken mit, lagert im Gras am nahen Ufer und lauscht der leichten klassischen Muse und Unterhaltungsmusik der Vollblutmusiker, auch mit der ganzen Familie. Das Restaurant „Kollerinsel“ bietet Rheinwein und kulinarische Kleinigkeiten für Picknickmuffel.
Das umfangreiche Konzert gliedert sich in drei Teile mit zwei Pausen, in denen das Publikum das mitgebrachte Picknick genießen und die meist selbstgemachten Köstlichkeiten, mit denen der Nachbarn vergleichen und austauschen kann. Mit „Funiculi-Funicula“ wird in italienischer Feststimmung das Konzert eingeläutet. In der ersten Konzerthälfte spielen die Saloniker venezianische Gondellieder von Mendelssohn, Leoncavallo und Amadei, der See mutiert zur adriatischen Lagune. Mit den mondän-melancholischen Walzern „Sur la plage“ und „Barcarole“ von Emile Waldteufel entsteht eine Stimmung wie in einem Fin-de-siècle-Strandbad.
Aufregender Höhepunkt ist die Ouvertüre zur romantischen Oper „Die Matrosen“. Hier fängt Friedrich von Flotow auf naturalistische Art unterschiedlichste Stimmungen des Ozeans ein und setzt sie in Beziehung zu den Stimmungen der Seefahrer.
In der Pause inspizieren die Musiker die Picknickkörbe, (fr)essen sich durch und stärken sich für die nächste Runde. Das Publikum, das ohnehin wieder einmal viel zu viel eingepackt hat, lässt dies mit sich machen. In der zweiten Konzerthälfte lassen sich die Saloniker zu Klängen der Wassermusik nur so treiben. „Dolce vita“ und „far niente“ greift um sich. Das einzigartige Werk barocker Unterhaltungsmusik von Georg Friedrich Händel bekommt im Saloniker-Sound wieder seine ursprüngliche Bedeutung der meisterlichen Entspannung. Der dritte Teil ist das ausgedehnte Finale eines wundervollen Abends.
Unerhört, die intimen Klänge der sinfonischen Konzert-Ouvertüre „Die Hebriden“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dargeboten vom Salonorchester. „Eine Nacht in Venedig“, ein Gipfel italienischer Opernkunst des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß. Jetzt kann nur noch Schwanensee von Peter Tschaikowski die Stimmung überhöhen. Das Publikum schwebt. „Kommt jetzt der Schwan?“, würde Loriot fragen. Er kommt. Denn um Zugaben sind die Saloniker nie verlegen. ps
Weitere Information:
Weitere Informationen unter: www.saloniker.de/wassermusik
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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