In der Dorfmitte:
Bücherzelle als Bürgertreff
Philippsburg-Huttenheim. Von einer tollen Gemeinschaftsarbeit schwärmte der Huttenheimer Ortsvorsteher Markus Heil – in Anwesenheit mehrerer Stadträte und Ortschaftsräte - bei der Einweihung der Errungenschaft. Stadt, SPD und CAJ („Christliche Arbeiterjugend“) haben seiner Ansicht nach bestens zusammengewirkt, um das Projekt zu stemmen, worüber jetzt alle Beteiligten mitsamt der Bevölkerung glücklich sind. Das zur Übergabe einsetzende laute Glockengeläut interpretierten die versammelten Gäste als zustimmendes Zeichen von oben.
Mitten im Philippsburger Stadtteil Huttenheim, an einem schönen Standort (so Heil), gibt es jetzt eine kleine Bücherei, die sich auch zum Bürgertreff entwickeln könnte. Eine „Bücherzelle“ lädt zur Bestückung mit Büchern, zu Entnahmen und zum Verweilen ein. Bezeichnet wird eine solche Einrichtung auch als „öffentlicher Bücherschrank“: also ein Schrank mit einer großen Buchauswahl. Die umgerüstete Telefonzelle dient dazu, Bücher kostenlos, anonym und ohne jegliche Formalitäten zum Tausch oder zur Mitnahme anzubieten.
Prominent platziert ist die kleine Bibliothek gegenüber der Pfarrkirche, vor dem Dekan-Gothe-Haus, und steht allen Einwohnern zur freien Verfügung. Bereits in den 1990er Jahren etablierte sich in verschiedenen Städten der Gedanke, Bücherschränke zu errichten, die jederzeit und öffentlich zugänglich sein sollten, um den Austausch von allerlei Literatur zu unterstützen.
Die Idee, nach dem Erfolg in Rheinsheim jetzt auch Huttenheim zu versorgen, hatten Rheinsheims Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner, die das Gehäuse organisierte, und der SPD-Ortsverband. Vor Ort erklärte sich die CAJ bereit, die alte Telefonzelle auf Vordermann zu bringen, neu zu gestalten, anzumalen und zu bekleben, Regale einzubauen, um eine optimale Bücherzelle daraus zu machen. Zu sehen ist auf der Vorderseite ein Regenbogen als Symbol der Vielfalt, dazu sind einzelne Buchstaben aufgelebt, die auf den Buchstabenbestand in den zahlreichen Büchern hinweisen.
Unter der Leitung von Carolin Moch und Ortschaftsrat Kay Krätzer hatten die Jugendlichen, trotz schwieriger Corona-Bedingungen und coronabedingter Verzögerungen, an der Gestaltung intensiv gearbeitet. Stadtrat Robin Frank stellte für die wochenlangen Arbeiten sein Firmengelände bereit. Die Kosten, die fürs Material anfielen, übernahm der SPD-Ortsverein. Der Bauhof der Stadt beerkstelligte die nicht einfachen Transportarbeiten.
Die Bücherzelle ist für alle Leseratten, die gerne ihre gebrauchten Bücher abgeben und neue holen möchten. Das Prinzip besteht aus „Geben und Nehmen“, hieß es dazu. Erläuterungen zum Projekt gaben Jonas Arbogast, Carolin Moch und weitere CAJ-Vertreter.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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