Triumphzug der ältesten Stadtkapelle im ganzen Land:
Neue junge Dirigentin Maria Grass gab ihr Debüt
Philippsburg. Mit ihrer neuen Dirigentin Maria Grass hat die Stadtkapelle wohl einen Glückgriff getan. Mit auffallend langanhaltendem Beifall honorierte das Publikum in der Jugendstil-Festhalle die Leistung der gerade 26-Jährigen. Das Weihnachtskonzert gehört inzwischen in Philippsburg zum unmittelbar bevorstehenden Weihnachten wie der Adventskranz und der Tannenbaum. Zum 30. Mal hintereinander als Gast dabei: Ex-Bürgermeister Jürgen Schmidt als treuer Fan.
In der Vorweihnachtszeit muss es nicht immer besinnlich und beschaulich zugehen, auch ein abwechslungsreiches Powerprogramm mit schmissigen und schneidigen Klängen kann die Besucher genauso begeistern. Den Beweis lieferten jetzt die 17 hochmotivierten Musiker des Orchesters und dazu vier junge Akteure der Musik- und Kunstschule als Bereicherung der Gesamtdarbietungen. Die temperamentvolle musikalisch-melodische Reise führte über den ganzen Erdball: Aus den USA und Kanada, aus der Tschechei und Polen, aus Frankreich und Italien stammten die Komponisten.
Gleich mehrere K kennzeichneten das Konzert: Zu erleben waren Kapelle und Klavier, Kompetenz und Können, Klasse und Klang, Kunstfertigkeit und Kreativität. Den ersten Teil eröffnete die Truppe mit mehreren „Best-Of-Kategorien“, so von Bryan Adams, George Gershwin und Billy Joel. Wunderschön wurde der „Florentiner Marsch“ zelebriert.
Zum würdigen Finale konnten sich die Zuhörer an dem gut zehnteiligen Weihnachtspotpourri „In heil’ger Nacht“ von Heinz Egidius erfreuen. Auch präsentierten die Instrumentalisten das erbauende „Tochter Zion, aus Händels Oratorium Judas Maccabaeus, außerdem das oft als bekanntestes Musikstück der Welt bezeichnete „Hallelujah“ aus Händels Oratorium Messias.
Stolz zeigte die Musik- und Kunstschule mit Leiter und Klavierbegleiter Matthias Hutter ihren „Talentschuppen“. Dazu zählten Aliesa Schreiner (mit Snare, Marimbafon und Pauken), Emma Eberhard am Klavier, Stella Gavriil an der Violine und die Allerjüngste im Bunde, die begeisternde Lina Eberhard auf ihrer Violine.
Die Stadt Philippsburg hat landesweit etwas Besonderes zu bieten. Seit 195 Jahren besteht die Stadtkapelle: die wohl älteste im ganzen Südwesten, wie Recherchen ergeben haben. Trotz seines hohen Alters präsentierte sich der Veranstalter in junggebliebener, dynamischer und topfitter Form – und machte aus dem Konzert einen Triumphzug.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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