Neuer Schützenverein in Philippsburg gegründet:
Jetzt sind die „ersten Schützen“ im Aufwind

Philippsburg. In Philippsburg gibt es jetzt einen zweiten Schützenverein, der sich selbstbewusst „Erster Schützenverein 2019 Philippsburg“ nennt - und auch so gemeldet und eingetragen ist. Dem Vernehmen nach verzeichnet der in einer „äußerst harmonischen Gründungsversammlung“ aus der Taufe gehobene Zusammenschluss einen rasanten Aufschwung, zählt nach kürzester Zeit bereits rund 60 aktive Mitglieder. Ein Drittel der Mannschaft stellen die Frauen. Mit weiteren Neuzugängen wird fest gerechnet.
Die „Ersten Schützen“ gehören gleichberechtigt zum Badischen Schützenverband und Badischen Sportbund. Zügig und komplikationslos erfolgt sind bereits die Eintragung ins Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt.
Stolz präsentierte der Jungverein das 50. Neumitglied: Christian Rupp aus Hambrücken. Sogleich nach der Gründung habe eine Reihe von Neuschützen ihr Interesse bekundet und ihre Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit gezeigt, betont Thomas Biesenberger als einer der Initiatoren. Derzeit trifft sich die Truppe auf der ehemaligen Schießanlage der Bundeswehr. „Wir arbeiten an einer Regelung, die sich mit den klassischen Luftdruckdisziplinen befassen wird“, ist zu hören. Höchst optimistisch schauen die Newcomer in die Zukunft.
In der Zwischenzeit haben sich Oberschützenmeister Thomas Biesenberger und Schützenmeister Bernhard Dittrich einen 1.600 Euro teuren Standböller mit Kaliber 100 Millimeter angeschafft, der bereits zum Einsatz gekommen ist und begeistert hat. Beim 7. „Narrensprung“ mit über 90 Gruppen soll mit dem Geschoss der Zug angeführt werden.
Mitte des Jahres 2019 war es bei den „alten“ Schützen zum Eklat gekommen. Der langjährige Oberschützenmeister Thomas Biesenberger und sein Stellvertreter hatten, wie sie sagten, die Nase voll – und warfen den Bettel hin. Beide fühlten sich als Opfer ungerechtfertigter Angriffe, „zumeist aus dem heimtückischen Hinterhalt“, so ihr Eindruck.
Biesenberger, seit fast 25 Jahren als Vorstand tätig, hatte noch kurz vor den aufkeimenden Auseinandersetzungen beim großen Vereinsjubiläum vom Bürgermeister wegen seiner „außerordentlichen Verdienste“ die Landesehrennadel überreicht bekommen, was die Philippsburger Schützen mit langanhaltendem Beifall feierten. Laut Biesenberger-Umfeld löste in den folgenden Monaten eine Minderheit von etwa 25 Akteuren die Kontroverse aus.
Der kleine Schießstand für etwa 25 Nutzer habe sich zum Hauptproblem des Vereins entwickelt, da immer wieder fehlende und nichtfunktionierende Standaufsichten zu beklagen waren und Beschädigungen durch vermehrtes Schießaufkommen häufig zu Beschwerden führten. Ungerechtfertigte Vorwürfe und Fehlgriffe in der Wortwahl einiger Kontrahenten brachten schließlich dem Hörensagen nach das Fass zum Überlaufen.

Zum Bild: Vor dem Denkmal des Trommlers, der an die alten Festungszeiten mit Tausenden von Schützen erinnert. Die Schützenmeister Thomas Biesenberger (rechts) und Bernhard Dittrich präsentieren ihren neuen hochwertigen Standböller, der ganz groß zum Einsatz kommen soll.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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